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Tesla schießt in die Höhe, Nel ASA stößt auf Widerstand, BASF trotz neuer Gaslieferungen unter Druck und SAP enttäuscht mit Zahlen

Die Zweifel an den Märkten werden immer größer

NTG24 - Tesla schießt in die Höhe, Nel ASA stößt auf Widerstand, BASF trotz neuer Gaslieferungen unter Druck und SAP enttäuscht mit Zahlen

 

Es gab so manche Überraschung im gestrigen Handel zu sehen, und nicht jede davon war negativ. Sichtlich erleichtert waren zumindest einige Beobachter darüber, dass wieder russisches Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt. Allerdings währte die Freude nicht lange, denn es bestehen weiterhin große Zweifel daran, ob das auch noch lange so bleiben wird.

Die hiesige Politik verlässt sich darauf nicht und schwört die Menschen in der EU weiterhin darauf ein, in Zukunft wo es nur geht Gas zu sparen. Aussichten auf einen schwierigen Winter und große Probleme für das produzierende Gewerbe ließen jeden Anflug von Kauflaune schnell versiegen. Das bekam vor allem BASF (DE000BASF111) zu spüren.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür einen kurzen Moment ging es hier im morgendlichen Handel noch bis auf 45 Euro aufwärts. Dieser vergleichsweise noch immer niedrige Kurs reichte vielen Anlegern ob der vielen Ungewissheiten bereits aus, um Gewinne mitzunehmen. So ging es schließlich auf 43,67 Euro per Handelsschluss in die Tiefe und auf Tagessicht mussten Verluste von 2,23 Prozent hingenommen werden. Von Euphorie kann hier wahrlich keine Rede sein und die Unzuverlässigkeit bei der russischen Gasversorgung dürfte noch länger ein Thema bleiben.

 

Tesla tut es schon wieder

 

Keine Gedanken darum machen die Anleger sich bei Tesla (US88160R1014), wo frische Zahlen für eine hervorragende Stimmung sorgen konnten. Zwar reichte es im zweiten Quartal nicht für neue Rekorde. Damit war aber aufgrund der Corona-Lockdowns in Shanghai bereits zu rechnen. Letztlich konnte Tesla die Gewinne im Vergleich zum Vorjahr aber fast verdoppeln und damit die Erwartungen der Analysten geradezu überflügeln.

Einmal mehr zeigt Tesla, dass der Konzern auch in Krisenzeiten nicht zu unterschätzen ist. Die Anleger danken es mit einem Kursplus von gut sieben Prozent an den hiesigen Märkten. Damit konnte die Tesla-Aktie um satte 51,20 Euro auf 782 Euro zulegen und damit den höchsten Stand seit Anfang Mai erreichen. So darf es gerne weitergehen, allerdings dürften im aktuellen Marktumfeld Gewinnmitnahmen nicht allzu lange auf sich warten lassen.

 

Es hat nicht sollen sein

 

Schon vor ein paar Tagen konnte Nel ASA (NO0010081235) einen Kurssprung aufs Parkett legen, nachdem die Norweger den größten Auftrag der bisherigen Firmengeschichte vorstellten. Der scheint aber nicht auszureichen, um das Papier dauerhaft in einen Aufwärtskanal zu befördern. Für einen solchen hätten die Bullen mindestens die Marke bei 1,60 Euro nachhaltig passieren müssen.

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Eben daran versuchten sie sich am Donnerstag auch mal wieder, mussten sich letztlich aber geschlagen geben. Es blieb bei einem Schlusskurs von 1,56 Euro und einem Tagesverlust in Höhe von 1,8 Prozent. Damit dürften sich die Kritiker bestätigt fühlen, welche den Kurssprung von Wochenbeginn schnell als übertrieben bezeichneten. Einfluss dürfte allerdings auch die Zinserhöhung der EZB gehabt haben, welche mit 0,5 Prozent höher ausfiel als von den meisten Beobachtern vermutet. Für Nel ASA wird es dadurch in Zukunft teurer, das eigene Wachstum mit Krediten zu finanzieren.

 

Ein herber Rückschlag

 

SAP (DE0007164600) tat es Tesla nicht gleich und sorgte mit den eigenen Zahlen für das zweite Quartal für große Enttäuschung. Zwar konnte das wichtige Cloudgeschäft ordentlich zulegen und damit Hoffnungen auf eine bessere Zukunft machen. Doch die Gewinne brachen regelrecht ein und fielen rund 86 Prozent niedriger aus als noch im vergangenen Jahr.

Für große Belastungen sorgte Unternehmensangaben zufolge nicht zuletzt der Abschied von Geschäften in Russland. Allein dafür mussten rund 160 Millionen Euro abgeschrieben werden. Die Anleger wurden aber am meisten von einer gesenkten Prognose für das Gesamtjahr getroffen. Die brachte die SAP-Aktie ins Taumeln und letzten Endes wieder unter die Linie von 90 Euro. Nach Abschlägen von 2,84 Prozent landete das Papier per Handelsschluss bei übersichtlichen 88,14 Euro.

 

Wer hätte das gedacht?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistNoch am Mittwoch rechneten viele fest damit, dass kein russisches Gas mehr nach Deutschland gelangen würde und Ökonomen wiesen eifrig darauf hin, dass eine Zinserhöhung im Euroraum um 0,25 Prozent kaum mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein wäre. Nun haben sich beide Szenarien als nicht zutreffend erwiesen, womit auch einige der größten Ängste an den Märkten eigentlich abgemildert wurden. Es ist dezent überraschend, dass die Börsianer darauf so überhaupt nicht erfreut reagierten und stattdessen nur umso mehr Zweifel bekommen zu haben scheinen. So richtig will sich noch immer niemand darauf verlassen, dass hinsichtlich der aktuellen Krisen bereits der Tiefpunkt überschritten ist, wenngleich DAX und Co. auch schon deutlich niedriger notierten.

 

22.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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