Nel ASA verkauft Anteile an Nikola Motors, Plug Power überzeugt die Kritiker
Politik und Energiekrise sorgen für ein optimales Marktumfeld für den Sektor der erneuerbaren Energien
Für die Aktien im Wasserstoffsektor ging es in den vergangenen Monat wieder steil nach oben. Plug Power & Co. überzeugen nun sogar die Kritiker.
Der Sektor der erneuerbaren Energien lässt nach einer kleinen Korrektur zu Beginn des Monats nun wieder die Muskeln spielen. Auf Monatssicht verteuerte sich die Aktie von Plug Power (US72919P2020) bereits um 81,21 % und dennoch ist der Titel weiterhin mit einem großen Abstand zu Allzeithoch bei 54,68 € bewertet.
Den Aufwärtstrend des Wasserstoffproduzenten und Brennstoffzellenherstellers konnten hierbei auch die eher mäßigen Zahlen zum abgelaufenen zweiten Quartal 2022 nicht bremsen. Diese wurden vor zwei Wochen veröffentlicht und ließen deutlichen Raum für weiteres Entwicklungspotenzial. Konkret erzielt Plug Power im zweiten Quartal zwar ein Umsatzplus von 21,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, doch der Nettoverlust wurde weiter ausgeweitet.
Unter dem Strich stand bei einem Umsatz von 151,3 Millionen US-Dollar ein Verlust von 176 Millionen US-Dollar zu Buche. Damit steigerte sich der operative Verlust um fast 80 %. Positiv ist allerdings, dass Plug Power sich weiterhin auf gutem Weg sieht, dass Umsatzziel von 900 bis 925 Millionen US-Dollar in diesem Jahr zu erreichen. Auch die Agenda 2025 wurde erneut bestätigt.
Für das Jahr 2025 setzte das Management von Plug Power das ambitionierte Ziel aus, einen Umsatz von über 2 Milliarden US-Dollar im Fiskaljahr zu erzielen. Bislang befindet sich das Unternehmen mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von 42 % p.a. auf einen guten Weg dorthin.
Dabei profitiert Plug Power zurzeit genau wie der gesamte Sektor von dem Russland-Ukraine-Konflikt. Durch die Mangellage an Energieträgern, primär in Europa, stieg das Interesse der politischen Führung möglichst schnell Alternativen aufzubauen. Durch die milliardenschweren Subventionen und Aufträge von Seiten der unterschiedlichen Regierungen steigt nicht nur das Interesse an den grünen Unternehmen an der Börse wieder an, auch das operative Geschäft entwickelt sich trotz der weiterhin problematischen Situation der Lieferketten besser als prognostiziert.
Nel ASA trennt sich von Beteiligung an Nikola Motors
Der norwegische Wasserstoffspezialist Nel ASA (NO0010081235) hat 1,1 Millionen Aktien des amerikanischen Start-ups Nikola Motors veräußert. Damit trennt sich Nel ASA von dem gesamten Anteil an dem Hersteller von Brennstoffzellenfahrzeugen.
Nel ASA hatte noch vor dem Börsengang Nikola Motors (US0231351067) als Kooperationspartner mit 5 Millionen US-Dollar finanziell unterstützt. Doch da sich Nikola mit Beginn der Betrugsvorwürfe rund um EX-CEO Trevor Milton in einer scheinbar nicht enden wollenden Abwärtsspirale befindet, zog Nel nun die Reißleine.
Dennoch wird Nel die Amerikaner weiterhin operativ unterstützen. So plant Nikola weiterhin Brennstoffzellen-LKWs inklusive Wasserstoffbedarf, Versicherung, Steuern und Wartung an Logistikunternehmen zu vermieten. Dabei zahlen die Unternehmen einen Betrag pro Transportleistung je Kilometer. Um dies umzusetzen, benötigt Nikola ein US-weites Netz von Wasserstoffproduktions und -tankstellen.
Die Aktie von Nel ASA blieb von der Ankündigung relativ unbeeindruckt und schloss den Tag mit einem Verlust von 1,7 % bei 1,56 € pro Aktie. Damit kann Nel auch an der Börse den Konkurrenten Plug Power weiter nicht folgen und hat lediglich auf Monatssicht ein Kursplus von 6,68 % vorzuweisen.
18.08.2022 - Felix Eisenhauer
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