
Covestro: 1. Quartal besser als befürchtet
Covestro hat die Notbremse gezogen - Umsätz fällt, aber Kosten sinken noch stärker
Die Chemiebranche hat in den vergangenen 12 Monaten stark gelitten. Nach einem Rekordjahr 2021 ergaben sich zuletzt nur noch Preissteigerungen, aber kein Mengenwachstum mehr. Jetzt hat man weder das eine noch das andere. Covestro reagiert darauf mit scharfen Kostensenkungen.
Covestro (DE0006062144) beginnt sich zu fangen. Der Chemiekonzern enttäuschte zwar mit den vorläufigen Zahlen beim Umsatz, der nur 3,74 Mrd. Euro betrug, aber die Profitabilität fiel nicht so schlecht wie befürchtet aus. Der Vorstand betonte, dass man die richtigen Hebel bei den Kosten gezogen hat, um besser abzuschneiden. Covestro zählt in der Branche zu den Unternehmen, die nur einen geringen Puffer bei den Margen haben.
Die Analysten hatten im Vorfeld im Schnitt mit einem Umsatz von 3,94 Mrd. Euro gerechnet. Diese Marke verfehlte man nun gleich um -5 %. Noch tiefer fällt natürlich der Vergleich zum 1. Quartal 2022 aus. Vor einem Jahr konnte Covestro noch 4,68 Mrd. Euro erlösen, was im Wesentlichen auf Preissteigerungen und weniger auf Mengenwachstum zurückging. Zur aktuellen Entwicklung der Preise und Mengen äusserte sich der Vorstand leider noch nicht. Dazu müssen wir auf die Veröffentlichung des vollständigen Berichts am 28. April warten.
1. Quartal besser als befürchtet
Die operative Profitabilität war besser als befürchtet. Was sie aber nicht gut macht. Covestro veröffentlichte auf vorläufiger Basis ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) von 286 Mio. Euro. Das liegt deutlich über der letzten hausinternen Prognose von 100 bis 150 Mio. Euro sowie auch über der Durchschnittsschätzung der Analysten, die bei 158 Mio. Euro lag. Es ist aber immer noch ein Rückgang um knapp zwei Drittel im Jahresvergleich als Covestro ein EBITDA von 806 Mio. Euro vorgelegt hatte.
Nach Steuern kam dennoch ein Verlust bei heraus. Covestro rechnet mit einem negativen Konzernergebnis für die ersten drei Monate von -30 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr hatte man auf dieser Ebene noch einen Gewinn von 416 Mio. Euro ausgewiesen. Die Analysten hatte sich jedoch im Vorfeld im Schnitt schon mit einem potenziellen Verlust von -77 Mio. Euro abgefunden.
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15.04.2023 - Mikey Fritz
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