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Alibaba bastelt wohl an eigenem Chatbot, Alphabet kann mit seiner Vorstellung in Sachen KI noch nicht begeistern, Microsoft bringt Dall-E für alle und Nvidia kann sich nicht ausruhen

Die Künstliche Intelligenz beherrscht weiterhin den Tech-Sektor

NTG24 - Alibaba bastelt wohl an eigenem Chatbot, Alphabet kann mit seiner Vorstellung in Sachen KI noch nicht begeistern, Microsoft bringt Dall-E für alle und Nvidia kann sich nicht ausruhen

 

Auch wenn die Märkte sich wieder beruhigt haben und der DAX in der auslaufenden Woche wieder zeitweise Höchststände erreicht werden konnten, so bleibt doch noch einiges an Skepsis. Die Anleger sind von vielen Krisen gezeichnet und es gibt nur wenige Themen, die wirlich für Euphorie sorgen können. Eines davon ist aber ohne Zweifel die Künstliche Intelligenz, oder kurz KI.

Spätestens seit dem Erscheinen von ChatGPT ist den meisten klar, welches Potenzial in der Technologie schlummert. Umso mehr freuen die Anleger sich darüber, dass Alibaba (US01609W1027) an einer eigenen Lösung zu werkeln scheint. Das war kürzlich zumindest in chinesischen Lokalmedien zu lesen und angeblich soll es schon in der kommenden Woche eine offizielle Ankündigung geben. Auch wenn es sich nur um Gerüchte handelt, so konnte die Alibaba-Aktie am Donnerstag um immerhin 2,6 Prozent zulegen.

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Abzuwarten bleibt, ob das Ganze sich als zutreffend erweisen wird und wie sich ein Chatbot gegen die mehr oder weniger etablierte Konkurrenz schlagen wird. Der Benchmark ist nach wie vor ChatGPT von OpenAI. Jenes System ist zwar selbst nach einigen Upgrades noch lange nicht perfekt. Es gilt aber als Gold-Standard, den selbst Giganten aus der Branche nicht ohne Weiteres erreichen können.

 

Hausaufgaben für Alphabet

 

Das zeigt sich etwa bei der Google-Mutter Alphabet (US02079K3059), welche ihre eigene KI namens „Bard“ mittlerweile für eine etwas breitere Öffentlichkeit genutzt hat. Auch hiesige Nutzer können das Ganze bereits per VPN ausprobieren, offiziell ist der Dienst in Deutschland aber noch nicht gestartet. Die Kollegen von „chip.de“ haben aber schon mal einen Blick gewagt und unbedingt begeistert ist man dort von der Vorstellung noch nicht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZwar werden Bard manche Qualitäten nachgesagt und in Sachen Aktualität kann ChatGPT sogar hier und dort übertrumpft werden. Die KI von Google kränkt aber ebenfalls an Kinderkrankheiten und gibt schon mal hanebüchene Antworten von sich. Noch dazu ist das Ganze bisher lediglich in Englisch verfügbar und anders als der große Konkurrent kann Bard auch noch nicht programmieren oder ähnliches. Unter dem Strich bleibt da für Alphabet noch viel zu tun, um den Anschluss an die Konkurrenz zu finden.

 

Microsoft drückt weiter aufs Tempo

 

Microsoft (US5949181045) hat selbst zwar keinen durch KI unterstützen Chatbot entwickelt. Milliardeninvestitionen in OpenAI bescheren dem Software-Giganten aber exklusive Nutzungsrechte an ChatGPT und anderen Diensten, und genau das wird derzeit ausgeschlachtet. Kürzlich integrierte der Konzern die Bilderstellungssoftware Dall-E in den eigenen Browser Edge, wo das Ganze von Nutzern nach Herzenslust genutzt werden kann. Kosten fallen dafür (noch?) nicht an. Mit der zunehmenden KI-Integration will Microsoft vor allem Argumente dafür liefern, dass Nutzer auf den Browser aus Redmond umsteigen.

Ob diese Taktitk aufgehen wird, lässt sich nur abwarten. An der Börse reitet Microsoft aber in jedem Fall weiter auf einer Welle des Erfolgs und zu den Feiertagen waren Kurse von 261,05 Euro zu bewundern. Seit Jahresbeginn sind Zugewinne von 14,3 Prozent zu beobachten und die Vorfreude auf eine von KI bestimmtet Zukunft ist unter den Anlegern groß. Nachlassen darf Microsoft allerdings nicht, weshalb die vielfältigen Bemühungen rund um die Künstliche Intelligenz durchaus als positiv zu bewerten sind.

 

Konkurrenz für Nvidia?

 

Von sämtlichen Aktueren im KI-Sektor profitiert Nvidia (US67066G1040) schwer – zumindest bisher. Die Hardware des Chipherstellers gilt im High-End-Segment als konkurrenzlos, besonders bei produktiven Anwendungen, welche in sachen KI im Vordergrund stehen. Allerdings kündigt sich hier bereits Konkurrenz an. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, verspricht das Startup Sima, Chips mit rund 50 Prozent besserer Leistung als Nvidia in KI-Anwendungen herstellen zu können.

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Werbebanner EMH PM TradeSelbst im besten Fall wird daraus nicht über Nacht eine Produktion entstehen, welche es mit den Mengen von Nvidia aufnehmen kann und dort werden die Ingenieure derzeit kaum Däumchen drehen. Akute Gefahr entsteht da für den Moment noch nicht. Das Ganze ist für die Anleger aber dennoch eine Erinngerung dafür, dass auch die Nvidia-Aktie keine sichere Bank ist. Das gilt umso mehr mit Blick auf andere Geschäftsbereiche, die zuletzt eher zu wünschen übrig ließen. An der Börse spielte das in den letzten Tagen keine Rolle. Die Nvidia-Aktie blieb in dieser Woche mit einem Schlusskurs von 246,30 Euro von Bestmarken nicht weit entfernt. Ausruhen können und sollten die Aktionäre sich dennoch nicht.

 

Nur nicht übermütig werden

 

Bekanntlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, auch und gerade an der Börse. In Sachen KI herrscht aktuell ein wenig Goldgräberstimmung und selbst eher unbedeutende Meldungen können schon mal für heftigte Kursbewegungen sorgen. Der Hype wird aber früher oder später abflachen und für so manche Korrektur sorgen. Das bedeutet nicht, dass die Börsianer das Potenzial der Technologie überschätzen würden, denn das ist rational betrachtet kaum möglich. Doch wie immer wird es Gewinner und Verlierer geben und aktuell ist es wenig ratsam, sich auf jeden Titel zu stürzen, der mehr oder weniger mit Künstlicher Intelligenz in Verbindung steht. Zu empfehlen ist, sich zunächst auf Unternehmen zu konzentrieren, die hier schon etwas Handfestes vorzuweisen haben.

 

08.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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