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Alibaba und Tencent im freien Fall, auch Nio kracht in die Tiefe und bei BYD werden die Aktionäre ebenfalls in die Flucht geschlagen

Xi Jinping sorgt für ein Beben an den chinesischen Börsen

NTG24 - Alibaba und Tencent im freien Fall, auch Nio kracht in die Tiefe und bei BYD werden die Aktionäre ebenfalls in die Flucht geschlagen

 

Zwischen der chinesischen Regierung und den Aktionären hängt der Haussegen mehr als schief. Nach dem Parteitag der kommunistischen Partei am Wochenende werden die Anleger massenhaft in die Flucht geschlagen. Im Prinzip gab es keine einzige gute Nachricht für die Märkte und umso mehr besorgniserregende Entwicklungen zu sehen. Die Reaktionen fielen heftig aus.

Schwer getroffen hat es vor allem die Tech-Branche. Chinas Machthaber Xi Jinping scheint sich um die Wirtschaft nicht mehr groß zu scheren und redet stattdessen viel mehr über das Thema „Sicherheit“ oder was auch immer er darunter zu verstehen glauben mag. An den Märkten wird befürchtet, dass das Wirtschaftswachstum in China nun einen schweren Dämpfer erfahren könnte. Mit dieser Aussicht verringerten sich gestern die Kurse von Alibaba (US01609W1027) um satte 15,4 Prozent auf nur noch 62,40 Euro.

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Das Papier rutscht damit mal eben auf den niedrigsten Schlusskurs seit rund sechseinhalb Jahren und es gibt keine Aussicht auf eine schnelle Besserung. Zwar fielen die jüngsten Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte etwas besser aus als erwartet. Die eigens gesetzten Ziele werden im Gesamtjahr aber kaum erreicht werden können.

 

Tencent im Rückwärtsgang

 

Eben diese Faktoren begünstigten auch bei Tencent (KYG875721634) eine Beschleunigung des ohnehin schon seit Längerem aktiven Abwärtstrend. Mit einem Minus von 14,6 Prozent in Frankfurt schnitt der Titel nur unwesentlich besser ab als die Papiere von Alibaba. Auch hier lassen sich die tiefsten Kursstände seit Jahren beobachten, während vor allem westliche Anleger das Weite suchen. Dem Interesse hiesiger Anlegern an China-Aktien könnte Xi Jinping mit seiner rücksichtslosen Machtpolitik den Todesstoß verpasst haben.

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Werbebanner EMH PM TradeEs erübrigt sich wohl zu sagen, dass es nun auch charttechnisch alles andere als gut aussieht für Tencent und Co. Im Prinzip scheint sich nur noch die Frage zu stellen, wie tief es mit den Kursen jetzt noch gehen kann. Corona-Lockdowns, Drohungen nach Taiwan und diverse andere Faktoren lassen aber vermuten, dass noch einiges an Luft nach unten vorhanden ist. Im Tech-Sektor gab es zuletzt auch eine kleine Welle der Panik aufgrund neuer US-Sanktionen.

 

Auch Nio steht gewaltig unter Druck

 

Letztere sind derzeit auch ein Thema bei chinesischen Autobauern wie Nio (US62914V1061). An den Börsen wird befürchtet, dass die in Zukunft kaum oder gar nicht an wichtige Halbleiter für ihre schicken Elektrowagen gelangen könnten. Die chinesischen Autokonzerne sollen deshalb Medienberichten zufolge derzeit auf den Bezug entsprechender Bauteile aus fragwürdigen Quellen setzen. Bedenklich für die Aktionäre ist dabei, dass dafür zum Teil ein Vielfaches der üblichen Preise verlangt werden soll.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWas an solchen Geschichten dran ist oder nicht, soll an dieser Stelle gar nicht weiter erörtert werden. Klar ist aber, dass der Gegenwind zunimmt und die Aktionäre panikartig die Flucht ergreifen. Mit einem Kursverlust von 15,6 Prozent reihte sich Nio gestern in die Lange Liste von Verlieren an den chinesischen Märkten ein. Auf Jahressicht sind bereits Abschläge von 77,1 Prozent zu beklagen und der Europa-Start der Marke ist gerade vollkommen in den Hintergrund gerückt.

 

 

BYD ringt um Fassung

 

Selbst BYD (CNE100000296) konnte sich dem Abwärtsstrudel an den chinesischen Börsen nicht entziehen und musste am Montag Kursverluste von rund sieben Prozent hinnehmen. Das ist bemerkenswert, da es für den Autobauer eigentlich ziemlich gut läuft. Die Auslieferungszahlen konnten selbst im Krisenjahr 2022 immer weiter gesteigert werden und auch bei den sonstigen Kennzahlen gab es bisher keinerlei Anlass zum Meckern.

Dass selbst hier die Anleger den Rückwärtsgang eingelegt haben, zeigt recht eindrucksvoll, wie groß die Sorgen um China tatsächlich sind. Ob diese am Ende auch berechtigt sind oder nicht, ist nochmal eine andere Frage. Doch für den Moment scheint im Reich der Mitte nicht viel zu holen zu sein. Jahrzehntelang fokussierte das Land sich auf die eigene Wirtschaft, doch nun scheint es zu einer Zeitenwende zu kommen, welche für die Aktionäre sehr unangenehm zu werden scheint.

 

Rette sich, wer kann?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAlte Hasen an der Börse wissen, dass in jeder Krise eine Chance steckt und nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Mit solchen Kalendersprüchen kann mancher Investor sich schon mal trösten und geduldig auf bessere Zeiten warten. Tatsächlich ist es auch nicht völlig unmöglich, dass es solche in China noch zu sehen geben wird. Aufgrund der politischen Spannungen und der zunehmenden Machtkonzentration auf Xi Jinping entstehen aber derart eklatante Risiken, dass Investments in China-Aktien sich momentan nicht mehr reinen Gewissens empfehlen lassen können.

 

25.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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