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Die Zahlen von Alibaba lassen Wachstumssignale vermissen und die Aktie reagiert letztlich mit Verlusten

Auch Aktienrückkäufe können die Investoren nicht trösten

NTG24 - Die Zahlen von Alibaba lassen Wachstumssignale vermissen und die Aktie reagiert letztlich mit Verlusten

 

Die Alibaba-Aktie zeigte im gestrigen Handel viel Bewegung, musste sich letztlich aber mit roten Vorzeichen verabschieden. Im Vordergrund standen klar die kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen, welche die Börsianer leider nicht vollends überzeugen konnten. Tags zuvor frohlockten die asiatischen Börsen noch ob weiterer Maßnahmen zur Beruhigung der Märkte durch die chinesische Regierung. Die dadurch errungenen Kursgewinne haben sich bei Alibaba nun schon wieder fast vollständig in Luft aufgelöst.

Um 5,4 Prozent ging es mit dem Kurs von Alibaba (US01609W1027) am Mittwoch an den hiesigen Handelsplätzen in die Tiefe und der Kurs fiel auf 68,25 Euro zurück. Im 5-Tages-Vergleich notiert das Papier damit nur noch 0,8 Prozent höher. Das sieht nicht nach Euphorie aus und die Quartalszahlen erwiesen sich als Bremsklotz für die eher zarten Erholungsversuche. Dabei fielen die Ergebnisse nicht einmal unbedingt katastrophal aus.

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Werbebanner DegussaUmsatz und Gewinn lagen ungefähr innerhalb der Erwartungen, wenngleich die Konsensschätzung hier und da unterschritten wurde. Eine gute Nachricht ist das aber nicht unbedingt, da die Analysten bereits herbe Rückschritte auf dem Zettel hatten. Mit dem auf Aktionäre entfallenden Nettogewinn ging es dann auch um 69 Prozent auf rund zwei Milliarden US-Dollar abwärts. Für schlechte Stimmung sorgt aber auch, dass es an frischen Wachstumsimpulsen fehlt.

 

Alibaba sorgt für Enttäuschung

 

Immerhin im Ausland zeigte sich Alibaba einigermaßen erfolgreich. Ein Plus von 44 Prozent ließ die Umsätze auf vier Milliarden Dollar klettern. Im Prinzip war das aber auch schon die einzige wirklich erfreuliche Nachricht. Ansonsten sorgte Alibaba an viel zu vielen Stellen für Enttäuschung. Die in den letzten Monaten schwer gefeierte Tochter Temu konnte sich kaum weiter verbessern. Die Konsumunlust auf dem chinesischen Markt macht sich noch immer klar bemerkbar. Zu allem Überfluss konnte nicht einmal die Cloud noch etwas herausreißen. Um gerade einmal drei Prozent kletterten die Umsätze dort in Richtung Norden.

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Da bei Alibaba auch Hoffnungen auf Bemühungen im KI-Bereich gesetzt werden, ist das viel zu wenig, um die Bullen nachhaltig aus der Deckung zu locken. Trösten ließen die sich letztlich auch nicht durch die Ankündigung weiterer Aktienrückkäufe. Das bestehende Programm soll mit zusätzlichen 25 Milliarden Dollar ausgestattet werden, sodass bis 2027 gut 35 Milliarden Dollar in eigene Anteilsscheine gesteckt wird. Das ist nett, aber kein Ersatz für fundamentale Fortschritte.

Charttechnisch bleibt die Lage für Alibaba mehr als angespannt. Mit Ach und Krach konnten die Käufer gestern verhindern, dass einmal mehr Supportzonen unterschritten werden. Es bleibt aber bei einem Minus von 30,5 Prozent auf Jahressicht und den übergeordneten Abwärtstrend konnte Alibaba mit den vorgestellten Zahlen leider noch nicht endgültig abschütteln.

 

Abwarten und Tee trinken?

 

Unter dem Strich geht das Warten auf bessere Tage bei Alibaba in die nächste Runde. In mancher Hinsicht zeigt sich durchaus schon Besserung und es bleibt die Hoffnung, dass die Konjunktur irgendwann im Laufe des Jahres noch einmal neuen Schwung erfahren wird. Das allein ist aber freilich noch keine nachvollziehbare Anlagestrategie. Dasselbe gilt für die vergleichsweise günstige Bewertung, von der mancher Anleger vor einigen Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätte.

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Werbebanner Brauerei StauderStatt Träumereien steht bei Alibaba aber erst einmal die harte Realität im Vordergrund. Das Management muss sich um ganz grundlegende Dinge kümmern und es schaffen, auch in einem schwierigen Marktumfeld zurück in den Wachstumskorridor zu finden. Ein unmögliches Unterfangen ist das beileibe nicht. Doch werden künftige Zahlen sehr viel mehr Durchschlagskraft benötigen, wenn die Alibaba-Aktie jemals wieder zu alter Stärke zurückfinden soll. Für den Moment ist es keine Schande, entspannt auf der Seitenlinie zu verweilen.

08.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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