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Die Gerüchteküche rund um Alibaba brodelt

Chinas Tech-Giganten haben an der Börse ihren Peak gesehen - Alibaba und Tencent Aktien unter Druck

NTG24 - Die Gerüchteküche rund um Alibaba brodelt

 

Alibaba ist zu wichtig für Peking, um vorsätzlich beschädigt zu werden. Die Gesellschaft hat erheblichen positiven Einfluss auf die chinesische Produktion und den Handel im Inland und mit dem Ausland. Mit einem Jahresumsatz von mehr als 509 Mrd. Yuan (ca. 63,74 Mrd. Euro) und einem Jahresüberschuss von knapp 150 Mrd. Yuan (ca. 18,7 Mrd. Euro) ist Alibaba mit seinen zahlreichen Unternehmen und Internetportalen einer der grössten Einzelhändler der Welt. Die Unternehmensgruppe gilt zudem als fünftgrösstes Internetunternehmen weltweit hinter Amazon, Google, JD.com und Facebook. Man beschäftigt mehr als 100.000 Mitarbeiter. 

Peking wird diese Perle nicht wegwerfen, sondern die Eigentumsverhältnisse neu regeln. Um ein Exempel zu statuieren, das anderen erfolgreichen chinesischen Geschäftsleuten zeigt, wer in China das Sagen hat, wird man die Macht von Jack Ma beschneiden. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge soll Xi Jinping persönlich die Entmachtung von Ma angeordnet haben, nachdem dieser auf einem öffentlichen Auftritt in Singapur Ende Oktober Peking direkt angegriffen hatte. 

 

Ant Group IPO: Der Anfang vom Ende

 

Der erste Schritt war die Absage des Börsengangs der Ant Group. Das IPO sollte die Krönung in Mas Lebenswerk werden. Es war geplant, den grössten Börsengang in der Geschichte durchzuführen und der Plan ging fast auf. Die Ant Group hatte für Anfang November einen Emissionserlös bei dem dualen Listing in Hongkong und Schanghai von umgerechnet 35 Mrd. US-Dollar eingeplant und das Orderbuch der Banken hatte bereits einen Umfang von 3 Billionen US-Dollar erreicht, als die chinesischen Regulierungsbehörden nur wenige Tage vorher das ganze Unterfangen rüde stoppten. Damals war klar, dass die Story beendet ist und ich riet Ihnen zum Rückzug. 

 

Alibaba Group Holdings Ltd.

 

Was dann folgte, war nicht minder alarmierend. Wenige Tage nach dem abgebrochenen Börsengang veröffentlichte die Regierung einen Entwurf, der den Behörden weitreichende Rechte einräumen soll, um grosse chinesische Technologieunternehmen stärker zu regulieren. Am 20. Dezember 2020 folgte dann die Ankündigung, dass die staatliche Wettbewerbsaufsicht ein Monopolverfahren gegen Alibaba eröffnet hat mit dem Vorwurf der Bildung eines Monopols. Parallel eröffnete die chinesische Zentralbank ein Verfahren gegen die Ant Group, den Finanzarm von Alibaba, das zur Folge haben wird, dass das Unternehmen nur noch digitale Zahlungen abwickeln darf, was ein umfassender Einschnitt der bisherigen Tätigkeiten ist. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeJack Ma selbst wurde seit zwei Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Für eine medienaffine und öffentlichkeitsbewusste Person wie Ma ist das eine ungewöhnlich lange Abstinenz, zumal sein Rückzug aus der Öffentlichkeit zeitgleich mit der Absage des Ant Group IPO kam und sogar fest eingeplante Fernsehauftritte betrifft, die mit dünnen Entschuldigungen abgesagt wurden. Erinnerungen an ähnlich gelagerte Fälle in der Vergangenheit werden wach. Ich erinnere an Guo Guangchang oder Ren Zhiqiang, der im März 2020 verhaftet wurde, nachdem er Xi Jinping in einem Essay als „Clown“ bezeichnet hatte. Im September wurde Zhiqiang nach einem Verhandlungstag zu achtzehn Jahren Haft verurteilt. 

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05.01.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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