
Die Alphabet-Tochter Google bringt den KI-Modus in über 40 weitere Länder, darunter auch Deutschland
Für Alphabet scheint sich der KI-Modus zu lohnen
An KI-Antworten von Google dürften sich viele Nutzer bereits gewöhnt haben, denn solche werden nun schon seit einer Weile bei Suchergebnissen prominent an erster Stelle platziert. Bisher war es allerdings nicht möglich, bei solchen Ergebnissen noch Folgefragen zu stellen. Das soll sich genau heute ändern, wenn der Start des KI-Modus in 36 weiteren Sprachen und mehr als 40 neuen Ländern ansteht. Auch in Deutschland startet das Ganze.
Aktivieren lässt sich der KI-Modus direkt auf der Startseite von Google, der entsprechende Eintrag ist in der Suchleiste zu finden. Flächendeckend verfügbar schien das Ganze am Mittwochmorgen allerdings noch nicht zu sein. Zumindest der Autor dieser Zeilen bekam die Option noch nicht zu Gesicht, was Alphabet (US02079K3059) aber vermutlich zeitnah ändern dürfte. Gänzlich neu ist der KI-Modus nicht. In den USA ist das Ganze schon seit dem Frühjahr verfügbar.
Google setzt bei entsprechenden Suchanfragen auf das sogenannte „Query-Fan-Out-Verfahren“, bei dem Fragen aufgeteilt und eine Vielzahl von gleichzeitigen Anfragen gestellt wird, um möglichst viele Datenquellen aus dem Internet abgreifen zu können. Anders als bisher lassen sich auf diese Weise auch komplexe und mehrteilige Fragen stellen. Die Benutzung ist ein Stück weit vergleichbar mit klassischen Chatbots oder KI-Suchmaschinen wie Perplexity.
Eine Erfolgsgeschichte für Alphabet?
Umgehen kann der KI-Modus nicht nur mit schriftlichen Eingaben, sondern auch mit Bildern und Audio-Inhalten. Anwender können eine Frage also auch per Spracheingabe. Was Alphabet selbst als großen Fortschritt feiert, wird von anderen sehr kritisch betrachtet. In den USA meldeten nach der Einführung des KI-Modus etliche Webportale einen Einbruch ihres Traffics. Zum Teil soll der Rückgang sich im zweistelligen Prozentbereich bewegt haben. Eine Studie des Pew Research Center legte schon im Juli nahe, dass es sich um einen breiten Effekt handeln könnte, der sich im gesamten Netz bemerkbar macht.
Google selbst beschwichtigt in der Angelegenheit allerdings gerne und spricht von „unvollständigen Daten“ bei derartigen Erhebungen. Eigene Zahlen will der Konzern nicht vorlegen und spricht stattdessen nur von einem konstanten „Search Traffic“ und beschreibt in blumigen Worten, dass sich durch KI-Suchen neue Möglichkeiten für Webseiten-Betreiber ergeben würden. Allzu konkret wird man aber auch in dieser Hinsicht nicht.
Alphabet und Google können tatsächlich optimistisch nach vorne schauen, denn dort scheint sich die Einführung von KI-Funktionen klar auszuzahlen. Das belegten die Zahlen zum zweiten Quartal, bei denen die Umsätze weiter munter zulegten. Setzt sich dieser Trend nun mit dem KI-Modus in weiteren Märkten fort, ist es für die Anleger natürlich erst einmal eine gute Nachricht.
KI-Hype kontra KI-Skepsis
Die Börse nahm das Thema bislang eher unaufgeregt zur Kenntnis und der Alphabet-Aktie brachte die anstehende Einführung des KI-Modus in Europa keinen neuen Schwung. Stattdessen ging es am Dienstag für die Alphabet-Aktie um 1,7 Prozent auf 247,13 US-Dollar zurück. Das könnte auch mit immer lauteren Warnungen vor einer möglichen KI-Blase zusammenhängen, die unter anderem von Amazon-Gründer Jeff Bezos und mehreren US-Banken ausgesprochen wurden.
Nüchtern festhalten lässt sich für den Moment lediglich, dass bei Google und damit dem Kernstück von Alphabet etwas in Bewegung gekommen ist. Die KI wird zunehmend das Suchverhalten der Nutzer verändern, und das mit bisher noch immer nicht klar absehbaren Folgen. Ob sich die Änderungen für Google selbst auszahlen werden, auch mit Blick auf einen deutlich höheren Ressourcenaufwand für eine KI-Anfrage gegenüber einer klassischen Suchanfrage, das wird sich wohl erst in einigen Jahren zeigen. An der Börse gibt es dazu sowohl optimistische als auch kritische Stimmen. Wem davon man Glauben schenken mag, das kann derzeit nur jeder für sich selbst entscheiden.
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08.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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