
Alphabet erleidet im Ringen um Gmail-Konten bei der Einrichtung von Android-Smartphones einen Rückschlag, kündigte aber bereits eine Berufung an
1&1 Mail & Media feiert einen Teilerfolg gegen Alphabet
Wer sich ein Google-Konto erstellt, dem wird automatisch auch eine Mail-Adresse bei Gmail vergeben. Dieses Szenario kommt heute erstaunlich oft vor. Es gehört zum Standard bei der Einrichtung eines jeden Android-Smartphones, so jenes nicht mit einem bereits bestehenden Google-Konto erstellt wird. Genau dagegen ging der deutsche Anbieter 1&1 Mail & Media nun aber vor Gericht vor.
Geklagt wurde unter Verweis auf den Digital Markets Act (DMA), welcher die Marktmacht sogenannter Gatekeeper in Europa einschränken soll. Zu solchen werden gemeinhin auch Alphabet (US02079K3059) bzw. Google gezählt. 1&1 Mail & Media beschwerte sich darüber, dass durch das automatische Vergeben von Gmail-Adressen Wettbewerbsnachteile für die eigenen Töchter Web.de und GMX entstehen würden.
Das Landgericht Mainz sprach dem Anliegen nun auch recht zu, zumindest teilweise. Google dürfe seinen eigenen Dienst Gmail bei der Kontoerstellung nicht berücksichtigen. E-Mail-Adressen bei anderen Anbietern müssten gleichberechtigt erstellt werden können. Google lenkte im Frühjahr bereits ein und erlaubt seither auch die Angabe einer Telefonnummer für die Erstellung eines Kontos. Dabei wird aber weiterhin automatisch eine Gmail-Adresse generiert. Nach Ansicht des Gerichts sei dies nur zulässig, wenn jene Adresse für den Nutzer weder sicht- noch nutzbar ist.
1&1 begrüßt die Entscheidung freilich, bekam aber nicht in allen Punkten recht und muss einen beträchtlichen Teil der Prozesskosten tragen. Zudem wird sich wohl erst einmal nichts ändern. Alphabet ließ bereits wissen, in Berufung gehen zu wollen. Der US-Konzern sorgt sich darum, dass das Urteil ansonsten zu noch mehr Bürokratie führen könnte, was in heutigen Zeiten kontraproduktiv wäre.
Alphabet unter Beschuss
Für Alphabet ist es nur einer von vielen Schauplätzen, auf welchen die Marktmacht des Tech-Giganten eingegrenzt werden sollen. Gmail ist aus Anlegersicht vernachlässigbar, allerdings hat jeder verlorene Prozess letztlich auch eine gewisse Signalwirkung. Aus der Ruhe bringen ließen die Aktionäre sich allerdings nicht. Die Alphabet-Aktie legte am Montag stattdessen um 1,2 Prozent auf 209,16 US-Dollar zu.
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26.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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