
Die Pläne von ArcelorMittal für grünen Stahl werden zusammengestutzt und auf staatliche Förderungen verzichtet der Konzern dankend
Hohe Strompreise treiben ArcelorMittal zum Rückzug
Der Stahlhersteller ArcelorMittal wollte eigentlich zwei seiner Standorte in Deutschland auf eine grüne Produktion umstellen, bei der perspektivisch Wasserstoff statt fossiler Brennstoffe zum Einsatz kommen sollte. Daraus wird allerdings nichts werden. Die Projekte wurden abgesagt und die milliardenschwere staatliche Förderung nicht in Anspruch genomen.
Zur entsprechenden Mitteilung war ArcelorMittal (LU1598757687) verpflichtet, denn ein Vertrag mit der Bundesregierung sah einen Baubeginn spätestens im laufenden Monat vor. Entstehen sollten wasserstoffbasierte Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen, die mit Strom betrieben werden sollten. Das Unternehmen argumentiert aber damit, dass die Strompreise zu hoch seien und (grüner) Wasserstoff noch immer nicht ausreichend verfügbar wäre.
Der Umbau der Anlagen hätte sich daher auch mit staatlicher Förderung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro nicht gerechnet, so ArcelorMittal. In der Politik löst die Entscheidung Unverständnis aus und es wird dazu aufgerufen, Arbeitsplätze zu sichern. An der Börse scheint der Rückzug aber durchaus gut anzukommen. Der Aktienkurs stieg heute Morgen um 2,4 Prozent auf 26,46 Euro an.
Vollkommen abgesagt hat ArcelorMittal Bemühungen um neue Technologien mit weniger oder bestenfalls gar keinen CO2-Emissionen noch nicht. Der Zeitrahmen wird aber weitgehend offengelassen. In Bremen und Eisenhüttenstadt will das Unternehmen sich auf Planung und Bau von Elektrolichtbogenöfen konzentrieren. Damit möchte man vorbereitet sein, sollte die Produktion auf diesem Wege eines Tages wirtschaftlich sinnvoll sein.
ArcelorMittal: Ein schwerer Schlag
Der Rückzug von ArcelorMittal aus grünen Vorzeigeprojekten schmerzt Umweltschützer und Politik mehr als das Unternehmen selbst. Es lässt sich sogar argumentieren, dass für den Moment einige unberechenbare Risiken aus der Rechnung wegfallen. Fraglich ist jedoch, ob sich die Entscheidung auch langfristig auszahlen wird. Denn CO2-Preise werden in Zukunft nicht sinken und ein Umstieg über Nacht auf alternative Energiequellen ist schlicht nicht möglich. So weit in die Zukunft wird an der Börse aber in der Regel nicht geblickt.
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20.06.2025 - Matthias Eilenbrock
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