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BioNTech, CureVac, AstraZeneca, Johnson&Johnson – Impfstoffhersteller stellen Weichen für eine glorreiche Zukunft

BioNTech überzeugt mit Gewinn und Johnson & Johnson nun ohne Priorisierung verfügbar

NTG24 - BioNTech, CureVac, AstraZeneca, Johnson&Johnson – Impfstoffhersteller stellen Weichen für eine glorreiche Zukunft

 

Die Erwartungen an den Impfstoff von Johnson & Johnson (US4781601046) waren hoch, gerecht werden konnte das Vakzin dem bislang nicht. Nur 3,5 % der 192.000 gelieferten Impfdosen wurden stand jetzt verimpft. Die Planlosigkeit der Kommunen und die fehlende Strategie der Regierung in Bezug auf den Impfstoff von Johnson & Johnson verhindern einen schnelleren Impferfolg. Das Problem ist, dass der Europäischen Union im Vorfeld nur wenig Informationen und Studienergebnisse von Johnson & Johnson übermittelt wurden. Großer Vorteil ist, dass anders als bei den mRNA-Impfstoffen eine Dosis ausreicht, um den vollständigen Schutz zu gewährleisten.

Um den höheren Liefermengen gerecht zu werden, gab Gesundheitsminister Jens Spahn am heutigen Montag in Berlin bekannt, dass die Priorisierung vom Impfstoff von Johnson & Johnson zugleich in Arztpraxen und in betriebsärztlichen Einrichtungen aufgehoben werden. Zum Einsatz kommen soll der Impfstoff primär bei Menschen über 60 Jahren. Jüngere könnten zwar auch mit dem Vakzin geimpft werden, müssen im Vorfeld allerdings ein Aufklärungsgespräch mit einem Arzt führen. Außerdem stellte Spahn klar, dass die Fälle, in denen Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang bei der Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson festgestellt wurden, weiter untersucht und analysiert werden. Allerdings kommen solche Zwischenfälle, ähnlich wie bei AstraZeneca (GB0009895292) äußerst selten vor und stellen keinen Grund dar, die Sicherheit der Impfstoffe im Allgemeinen anzuzweifeln.

Johnson & Johnson kann im Gegensatz zu den anderen Impfstoffherstellern nicht auf ein dreistelliges Kursplus im letzten Jahr zurückblicken. Auf Jahressicht gewann der Kurs lediglich 13,4 % hinzu. Das liegt zum einen an der breit diversifizierten Produktpalette. Die Impfstoffproduktion macht nur einen kleinen Teil des Umsatzes aus. Zum anderen ist Johnson & Johnson ein regelrechtes Basisinvestment, das seit Jahrzehnten am Markt etabliert ist und ein stetiges, aber durch die Größe des Konzerns kleines Umsatzplus erzielt.

 

BioNTech mit bombastischen Quartalszahlen

 

Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech (US09075V1026) möchte in Singapur den Hauptsitz für das Südostasiengeschäft errichten. Neben der Logistik soll das Werk auch eine Produktionsstätte beheimaten, die jährlich mehrere hundert Millionen Impfdosen herstellen kann. Die Produktion soll bereits im Jahr 2023 starten. Die Produktion soll im Laufe der Jahre um spezielle Krebsmedikamente erweitert werden. Der neue Standort stellt den nächsten Schritt bei der Expansion und dem Aufstieg zum Global-Player dar.

BioNTech gab am heutigen Tag darüber hinaus die Zahlen für das erste Quartal 2021 bekannt. Mit einem Umsatz von 2,05 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 1,13 Milliarden Euro konnte das Unternehmen die Schätzungen der Analysten übertreffen und konnte nachträglich überzeugen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Umsatz um 7300 % gestiegen. Für das Gesamtjahr 2021 prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro und einen Gewinn von bis zu 11 € pro Aktie. So kommt das Unternehmen auch nach der Kursrally der vergangenen Woche auf ein KGV von 8,35. Auf Basis dieser Kennzahl ist das Unternehmen noch leicht unterbewertet und der Kurs hat noch Entwicklungspotenzial.

 

CureVac vor Erholungsphase

 

Der Kurs des deutschen Unternehmens CureVac (NL0015436031) befindet sich vor einer wichtigen Trendbewegung. Die Konsolidierungsphase, die durch die Gerüchte um eine Patentfreigabe ausgelöst wurde, kann diese Handelswoche nachhaltig gebrochen werden. Dazu bedarf es allerdings positive Nachrichten. Bundeskanzlerin Angela Merkel sorgte für erstes Aufatmen bei den Impfstoffherstellern, nachdem sie sich am Wochenende gegen die Freigabe der Patente ausgesprochen hatte. Merkel bezeichnete die Pläne als riskant und falsch. Außerdem ist sie der Ansicht, dass eine Patentfreigabe die Innovationskraft, die mit den Impfstoffen und deren Hersteller eng verbunden sei, arg schwächen würde.

Da Deutschland mehrere Impfstoffhersteller subventioniert hat und diese nun die wirtschaftliche Sichtweise auf Deutschland im Ausland stärken, ist nicht davon auszugehen, dass die Bundeskanzlerin ihre Aussage revidiert. Diese Tatsache nimmt einiges an politischen Druck und Unsicherheit von den Kursen der Impfstoffhersteller.

 

10.05.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de

 

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