
Nestlé feuert seinen CEO, Partners Group mit starkem Halbjahr und Deutz baut Rüstungsgeschäft aus - BÖRSE TO GO
Nestlé findet keine Ruhe - CEO Freixe muss nach Affäre gehen
Nestlé wirft seinen CEO aus. Freixe muss wegen einer Affäre gehen und wird durch Nespresso-Chef Navratil ersetzt. Die Partners Group wuchs im 1. Halbjahr auf allen Ebenen. Dank starker Vertriebstätigkeiten und hohen Performancegebühren ist man hochprofitabel. Deutz baut sein Rüstungsgeschäft aus. Mit der SOBEK Group kauft man einen Spezialisten für hochpräzise elektrische Antriebe, die bei militärisch genutzten Drohnen verwendet werden.
Der Aktienhandel in Asien ist am Dienstagmorgen erneut zweigeteilt. Heute sind es die chinesischen Benchmarks, die geschlossen abgeben. Der SZSE Component Index wird zwischenzeitlich mehr als -2,6 % im Minus gehandelt. Der Nikkei 225 Index kann sich hingegen knapp über dem Niveau vom Montagsschlusskurs halten und der KOSPI wird im Verlauf der Sitzung zeitweise mehr als 0,90 % im Plus gehandelt. Deutlich unter Abgabedruck ist hingegen der Terminmarkt vor Eröffnung der europäischen Vorbörse. Der DAX-Future (September) wird bei 23.967,30 Punkten (-0,36 %) gehandelt.
Die Börse Frankfurt startete am Montag noch sehr freundlich in die neue Handelswoche. Alle deutschen Benchmarks stiegen und die Liste der Gewinner wurde vom TecDAX angeführt, der um 0,96 % auf 3.739,20 Punkte stieg. Unterstützt wurde die Tech-Benchmark von den Kursgewinnen bei TeamViewer (DE000A2YN900), deren Kurs um 11,80 % auf 10,14 Euro sprang, nachdem die Bank of America (US0605051046) AI-Chancen für das Unternehmen sieht und eine Kaufempfehlung aussprach. Der DAX folgte mit großem Abstand auf den TecDAX und konnte sich um 0,57 % auf 24.037,33 Punkte verbessern, ebenso wie der MDAX, der um 0,53 % auf 30.446,03 Punkte stieg. Der SDAX entwickelte sich am schwächsten und stieg um 0,29 % auf 16.892,61 Punkte.
Der Börsenhandel in New York blieb aufgrund des Tags der Arbeit geschlossen.
Nestlé findet keine Ruhe - CEO entlassen
Das hat Nestlé (CH0038863350) nicht geholfen. Gerade ein Jahr hielt sich Laurent Freixe als CEO des Lebensmittelgiganten. Am Montagabend nach Börsenschluss entließ der Verwaltungsrat Freixe fristlos mit dem Vorwurf, dass er eine Liebesbeziehung zu einer Untergebenen unterhalten haben soll. Freixe, ein Nestlé Veteran, der seit 1986 für den Konzern arbeitete, stürzt das Unternehmen damit in die nächste Vertrauenskrise. Der gerade begonnene Turnaround soll nun vom Leiter des Nespresso-Geschäfts - Philipp Navratil - fortgeführt werden. Freixe war schon kein klassischer Unternehmer, aber die Vita von Navratil lässt den Kapitalmarkt noch weniger hoffen. Navratil ist keine 50 Jahre alt und begann seine Karriere bei Nestlé in der internen Revision. Nicht gerade der Unternehmergeist, den der Konzern jetzt dringend braucht.
Partners Group wächst auf allen Ebenen
Der Halbjahresbericht der Partners Group (CH0024608827) fällt ausgesprochen vorteilhaft aus. Die Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft konnte insbesondere das zu verwaltende Vermögen im Jahresvergleich deutlich von 149,2 Mrd. US-Dollar um 17 % auf 174,4 Mrd. US-Dollar steigern. Das ist von höchster Bedeutung, denn das Vermögensverwaltungsgeschäft ist ein Skalengeschäft. Parallel dazu konnte das Unternehmen auch die Umsatzmarge von 1,52 % auf 1,69 % erhöhen, wodurch die Umsätze um knapp 20 % auf 1,17 Mrd. Franken sprangen. Dabei verbesserten sich die Managementgebühren um 5 % und die Performancegebühren um 94 %. Nach Steuern weist man den Aktionären einen Gewinn von 578 Mio. Franken (+14 %) aus. Die Geschäftsführung bestätigte allerdings trotz der guten Zahlen die alte Jahresprognose lediglich. Man geht davon aus, dass man 2025 insgesamt ein Nettoneuvermögen von 26 bis 31 Mrd. US-Dollar akquirieren wird können.
Deutz baut Rüstungsgeschäft aus
Nach Mitternacht meldete Deutz (DE0006305006), dass man einen Spezialisten für hochpräzise elektrische Antriebssysteme übernommen hat. Die SOBEK Group GmbH wurde zu 100 % gekauft und produziert unter anderem Antriebssysteme für den Einsatz in militärischen Drohnen. Das Produktspektrum deckt auch zivile Bereiche wie die Medizintechnik, den Motorsport und die Robotik ab, aber das Augenmerk liegt für Deutz auf der militärischen Anwendung. Ein Bereich, den man bekanntermaßen ausbauen will. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, sondern nur eine Bewertung anhand des EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände). Deutz zahlt „etwa“ das 11-fache EBITDA, das für 2025 bei 10 bis 12 Mio. Euro erwartet wird, womit sich der Kaufpreis in einer Spanne von 110 Mio. Euro bis 132 Mio. Euro bewegt. Der Jahresumsatz wird im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet, womit man von 25 und 50 Mio. Euro ausgehen kann. Wichtig für die Deutz Aktionäre: Das Unternehmen erwägt zur Finanzierung eine Kapitalerhöhung von bis zu 10 % des Grundkapitals vorzunehmen.
Tagestermine
Am Nachmittag steht um 16:00 Uhr der amerikanische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Monat August zur Veröffentlichung an. Die Erwartung ist, dass sich der Frühindikator leicht von 48,0 auf 48,9 Punkte verbessert hat, aber immer noch eine Kontraktion in den kommenden Monaten indiziert.
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02.09.2025 - Mikey Fritz
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