Brüssel setzt VW unter Druck, Wechsel an der Holcim Spitze und Tesla mit Facelift - BÖRSE TO GO
Droht VW ein Gewinnbruch in 2025 wegen der EV-Quoten aus Brüssel?
Droht Volkswagen ein Gewinneinbruch in diesem Jahr? Der erzwungene Anstieg der zu verkaufenden Elektrofahrzeuge in Europa wird voraussichtlich zu einer Rabattschlacht führen, die der Profitabilität schaden würde. Wechsel an der Holcim Spitze. Jan Jenisch wechselt in die USA. Hilft das Facelift Tesla auf die Sprünge? In China wird das aktualisierte Model Y eingeführt, um den Verlust der Marktanteile zu stoppen.
Der Aktienhandel in Asien leidet am Freitag erneut unter breit aufgestellten Verkäufen. Alle Benchmarks in der Region verzeichnen Verluste, wobei die Börse Tokio am stärksten betroffen ist. Der Nikkei 225 Index fällt um -1,04 % auf 39.208,50 Punkte. Der KOSPI zeigt hingegen relative Stärke und pendelte um den Schlusskurs vom Donnerstag herum. Auch der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse negativ gestimmt. Der DAX-Future (März) wird bei 20.418,50 Punkten (-0,16 %) gehandelt.
In Abwesenheit der Amerikaner trat Frankfurt am Donnerstag auf der Stelle. Der SDAX war mit einer Kursveränderung von 0,16 % auf 13.905,41 Punkte bereits der Tagesgewinner. Alle anderen deutschen Benchmarks schlossen kaum verändert zu den Schlusskursen vom Mittwoch.
Der Aktienhandel in New York ruhte am Donnerstag zu Ehren von Präsident Jimmy Carter, dem das Land die letzte Ehre gab.
Droht VW ein Gewinneinbruch in 2025?
Das abgelaufene Geschäftsjahr war kein Zuckerschlecken für Volkswagen (DE0007664039). Doch 2025 kann es richtig dicke kommen. Denn mit Jahresbeginn sind noch schärfere Vorgaben aus Brüssel in Kraft getreten, was die Flottenemissionen des Autoherstellers angehen. Europaweit mussten 2024 22 % aller verkauften Fahrzeuge Elektrofahrzeuge sein. 2025 springt die erzwungene Quote auf 28 %, 2026 auf 33 %, 2027 auf 38 %, 2028 % auf 52 %, 2029 auf 66 % und 2030 auf 80 %. Der zusätzliche Druck aus Brüssel zwingt Wolfsburg dazu, den Anteil der verkauften Elektrofahrzeuge zu erhöhen. Auch gegen den Willen der Käufer. Ansonsten drohen empfindliche Strafen. Doch die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist schon 2024 eingebrochen. Nachdem die Bundesregierung überraschend die Subventionen für Elektrofahrzeuge beendete, verloren die Fahrzeuge schnell ihren wichtigsten Vorteil und die Käufer wandten sich wieder den klassischen Verbrennermodellen zu. Der Anteil an den Neuzulassungen schrumpfte um mehr als ein Viertel von 18,4 % auf nur noch 13,5 %. Diesen Spagat zwischen den planwirtschaftlichen Vorgaben aus Brüssel und dem Desinteresse der Käufer wird Volkswagen dazu zwingen, mehr Elektrofahrzeuge zu produzieren und diese mit großen Rabatten zu verkaufen, um staatliche Repressalien zu vermeiden. Für die Aktionäre bedeutet dies jedoch, dass der Gewinn im Zweifel empfindlich beeinträchtigt wird.
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Wechsel an der Holcim Spitze
Überraschend kündigte der Verwaltungsratspräsident von Holcim (CH0012214059) seinen Wechsel in die USA an. Die US-Sparte des Zementherstellers soll in diesem Jahr ausgegliedert und separat an der Börse New York notiert werden. Da Holcim eine Aufnahme der ausgegliederten Gesellschaft in die großen amerikanischen Benchmarks anstrebt, muss die Kapitalbasis ebenfalls von der Schweizer Mutter getrennt werden. Den Spin-off will der amtierende Verwaltungsratspräsident und CEO Jan Jenisch persönlich leiten. Dazu will er nach der Hauptversammlung am 14. Mai in die USA wechseln und dort die US-Sparte in Zukunft leiten. Der Spin-off soll Ende des 1. Halbjahres vollzogen werden. Kim Fausing wird als Nachfolger von Jenisch im Verwaltungsrat von Holcim vorgeschlagen.
Hilft das Facelift Tesla auf die Sprünge?
Tesla (US88160R1014) erlebte 2024 zum ersten Mal seit 2011 einen Rückgang der Auslieferungen im Jahresvergleich. Dahinter stehen verschiedene Faktoren, wozu vor allem der steigende Wettbewerb im wichtigen chinesischen Absatzmarkt zählt, aber auch das weltweit erodierte frei verfügbare Einkommen der privaten Haushalte durch die steigende Inflation. Im Fall von Tesla kommt jedoch hinzu, dass die angebotenen Modelle langsam aber sicher veraltet sind, weswegen ein Facelift beim Model Y bereits Schlagzeilen macht. Analysten setzen hohe Hoffnungen auf das aktualisierte Fahrzeug, das jetzt in China an den Start geht, um den Verlust von Marktanteilen zu stoppen. Der Preis wird allerdings um 5 % steigen, wofür die Kunden ein leicht aktualisiertes Design, eine kleine Verbesserung der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h auf 4,3 Sekunden und eine leichte Erhöhung der Reichweite auf 719 Kilometer bekommen. Ob diese minimalen Anpassungen jedoch ausreichen, um das Ruder herumzureißen, bleibt abzuwarten.
Tagestermine
Am letzten Handelstag der Woche stehen um 14:30 Uhr die amerikanischen Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember im Mittelpunkt. Die Arbeitslosenquote wird unverändert bei 4,2 % gesehen, aber bei den neu geschaffenen Arbeitsplätzen außerhalb der Landwirtschaft wird ein deutlicher Rückgang auf rund 164.000 von zuvor 227.000 Arbeitsplätzen erwartet.
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10.01.2025 - Mikey Fritz
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