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BÖRSE TO GO - Boeing, Tesla und Wuhan

Gewinnmitnahmen

NTG24 - BÖRSE TO GO - Boeing, Tesla und Wuhan

 

Die Corona-Rally neigt sich dem Ende zu. Der Rebound in den letzten sieben Wochen war prozentual gesehen enorm und bot vielen Anlegern die Möglichkeit, Verluste zu reduzieren und neue spekulative Positionen aufzubauen. Doch der Trend beginnt an Fahrt zu verlieren und in der zweiten Maihälfte wird sich zeigen, wie viel echte Nachfrage hinter der Rally steht.

Die Gewinnmitnahmen vom Montag setzten sich heute in der Frühbörse fort. Die großen Futures liegen allesamt leicht im Minus, angeführt von den DAX und S&P 500 Futures, die beide 0,4 % abgeben.

 

Konkurse bei US-Airlines?

 

Ausgerechnet der CEO von Boeing kippt Öl ins Feuer. In einem Interview mit dem amerikanischen Netzwerk NBC gab Dave Calhoun zu Protokoll, dass er damit rechnet, dass eine der großen Fluggesellschaften in den USA in diesem Jahr Konkurs anmelden wird, da sich die Passagierzahlen so schwach entwickeln. Calhoun rechnet mit Schwierigkeiten ab September, wenn die Hilfen der US-Regierung auslaufen werden. Er sieht bis Ende des Jahres bestenfalls einen Anstieg der Passagierzahlen auf 25 bis 50 % des Vorkrisenniveaus. 

 

Elon Musk provoziert - erneut

 

Der Tesla-Chef machte in den vergangenen Tagen mit lautstarken Protesten auf sich aufmerksam. Er drohte damit, die Autoproduktion und den Hauptsitz der Gesellschaft aus Kalifornien nach Texas oder Nevada zu verlagern, wenn die örtlichen Behörden in Fremont dem Unternehmen nicht erlauben wieder zu produzieren. Heute Nacht eskalierte die Situation weiter und Musk kündigte den Beginn der Produktion auch ohne offizielle Genehmigung an. 

Der Aktienmarkt wird das Vorgehen Musk mit Kursgewinnen belohnen. Denn nichts ist schädlicher für Tesla als stillstehende Bänder. Das Intermezzo zeigt aber auch, dass im Hintergrund die Nerven blank liegen, was im Zweifel dem sinkenden Bestand an liquiden Mitteln im Unternehmen geschuldet ist. 

 

Zweite Welle in China?

 

Aus Wuhan kommen heute früh Nachrichten, die aufmerksam machen. Die Stadt hat bekannt gegeben, dass man alle Einwohner in den kommenden 10 Tagen testen wird. Ein nicht zu unterschätzendes Unterfangen, denn Wuhan hat 11 Mio. Einwohner. Als Vergleich: Der Bundesstaat Kalifornien hat es seit Beginn der Pandemie gerade einmal geschafft knapp 1 Mio. Einwohner zu testen. Betrachtet man Kalifornien als eigenes Land, wäre es von der Wirtschaftsleistung her das siebtgrößte Land der Welt. 

Das rigorose Vorgehen der chinesischen Verwaltung ist natürlich zu begrüßen. Der Westen wird aus der umfassenden Testreihe einige wichtige Erkenntnisse ziehen können. Insbesondere, ob das Ende von Social Distancing schnell zu einem erneuten Aufflammen der Ansteckungsraten führt oder nicht. 

 

Der Einbruch in Italien ist verheerend

 

Italien hatte gestern die Zahlen zur Industrieproduktion bekannt gegeben. Die Erwartungen waren nirgendwo hoch, aber das Ergebnis ließ dennoch neue Sorgen aufkommen. Demnach sank die Industrieproduktion im Jahresvergleich um 29,3 %. Um das ins Bild zu setzen: In einer starken Rezession sinkt die Industrieproduktion im hohen einstelligen Bereich im Jahresvergleich. Der Verlust eines knappen Drittel der Industrieproduktion entspricht einer Depression, wenn es nicht eine schnelle Wiederaufnahme der Arbeit gibt. 

Italien ist umso härter betroffen, da es bereits im Vorfeld so schwach war. Während die meisten Länder im Euro-Raum seit dem Beitritt wirtschaftlich von der Gemeinschaftswährung profitiert haben, bewegt sich Italien heute nur knapp über dem Niveau von vor 20 Jahren. Relativ gesehen entspricht das einer Verarmung zu seinen Nachbarn, die auch im Land deutlich spürbar ist. 

In den USA wird heute ein Nebenindikator von Bedeutung sein. Um 12:00 Uhr wird der NIFB Small Business Optimism Index veröffentlicht, der die Stimmung in den kleinen Betrieben widerspiegelt. Diese sind von der Corona-Pandemie am härtesten betroffen und die Zahl der Konkurse steigt sprunghaft. Der Index stand zuletzt bei 96,4 Punkten. 

 

12.05.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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