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BÖRSE TO GO - EZB, Goldman Sachs und Tesla

EZB-Tag

NTG24 - BÖRSE TO GO - EZB, Goldman Sachs und Tesla

 

Gewinnmitnahmen im asiatischen Handel. Nachdem der europäische und amerikanische Handel gestern deutlich im Plus geschlossen hatte, setzen in Asien Gewinnmitnahmen unter den Anlegern ein. Die wichtigsten Kernmärkte verzeichnen alle Kursverluste in ihren Leitindizes. Der chinesische Aktienmarkt führt hierbei die Liste der Verlierer an. Der China A50 verliert zeitweise mehr als -2,3 %. Der Nikkei 225 Index notiert mehr als -0,9 % im Minus.

Die Futures deuten auf eine schwache Eröffnung in Europa hin. Nachdem der S&P 500 Index gestern Abend mit einem Plus von 0,91 % bei 3.226,56 Punkten aus dem Handel ging, sank der S&P 500 Future im asiatischen Handel um mehr als -0,5 % auf knapp 3.200 Punkte. Auch der DAX-Future kann nicht an die hohen Gewinne des Präsenzhandels anschließen. Der DAX war mit einem Gewinn von 1,84 % bei 12.930,98 Punkten aus dem Rennen gegangen. Der DAX-Future wird heute früh mehr als -0,6 % tiefer gesehen bei 12.825 Punkten. 

Die Sitzung der Europäischen Zentralbank wird heute den europäischen Handel dominieren. Da die Zins- und Geldpolitik inzwischen nicht nur die Grundtrends am Anleihemarkt, sondern auch am Aktienmarkt vorgibt, wird Frankfurt sehr genau auf die Wortwahl von Frau Lagarde achten. Um 13:45 Uhr wird die EZB die neuen Zinssätze bekannt geben, die höchstwahrscheinlich unverändert sein werden. Ab 14:30 Uhr folgt dann die Pressekonferenz.

Der Euro klettert weiter gegen den US-Dollar. Inzwischen arbeitet sich der Euro kontinuierlich seit Mitte Mai voran. Die Aufwertung geht langsam, aber sukzessive vonstatten. Ausgehend von 1,11 Dollar stieg der Euro nun in den vergangenen Tagen über 1,14 Dollar und strebt damit an, das Topp vom 09. März 2020 zu knacken. Gelingt dies, steht als Nächstes eine Widerstandszone bei 1,15 bis 1,18 Dollar an. 

 

US-Außenministerium droht erneut Deutschland

 

Der amerikanische Außenminister Pompeo steht unter starkem Druck durch die Öl- und Erdgaslobby in Washington. Die Insolvenzen in der Branche beginnen sich zu häufen und man sucht händeringend nach einer Möglichkeit den Preisverfall zu stoppen, indem neue Märkte erschlossen werden. 

Dazu gehört insbesondere der Export von Flüssig-Erdgas (LNG) nach Europa. Der größte Konkurrent ist hier der seit Jahrzehnten bewährte Lieferant Russland. Um dessen Einfluss nicht größer werden zu lassen, drohte Pompeo heute Nacht zum wiederholten Male allen Unternehmen und Staaten, die am Bau der Nord Stream 2 und der Turkstream-Pipeline beteiligt sind, mit Sanktionen. Abgesehen von Gazprom zählen dazu insbesondere Engie, OMV, Royal Dutch Shell, Uniper und Wintershall. Die Sanktionsdrohungen der USA sind ganz klar ein Eingriff in die Souveränität Deutschlands. 

 

Goldman feuerte aus allen Rohren

 

Die Investmentbank schaffte es im 2. Quartal, die Erwartungen der Wall Street deutlich zu schlagen. Goldman Sachs verdiente 2,42 Mrd. Dollar netto und damit so viel wie im Vorjahresquartal. Für den einzelnen Aktionär sprang sogar noch mehr heraus, denn der Gewinn pro Aktie lag bei 6,26 Dollar, nach 5,81 Dollar im 2. Quartal 2019. Der Umsatz erreichte ein Niveau von 13,3 Mrd. Dollar. Der zweitgrößte Quartalsumsatz für Goldman, nachdem die Bereiche Investmentbanking und Market Making sehr stark wuchsen.

Es war insbesondere der Handel mit Anleihen, der den Gewinn oben hielt. Der Bereich FICC lieferte einen Umsatz von 4,24 Mrd. Dollar ab, nach 1,7 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal. Das beste Quartal seit neun Jahren für den Bereich. Verantwortlich dafür waren die sehr starken Kursschwankungen im 2. Quartal am US-Anleihemarkt, ausgelöst durch die Corona-Krise zum einen und dem größten QE-Programm der FED jemals zum anderen. Auch der Bereich Aktienmarkt performte sehr gut. Nach einem starken 2. Quartal 2019 legte man jetzt noch einmal 46 % oben drauf und erzielte einen Umsatz von 2,94 Mrd. Dollar. Der höchste Umsatz seit 11 Jahren. 

David Solomon warnte, dass das 2. Halbjahr anders ausfallen wird. Das 2. Quartal sei eine Ausnahme gewesen. Der Goldman-Chef rechnet nicht damit, dass sich das Geschäft im 3. und 4. Quartal auf gleichem Niveau fortsetzen wird. Die Goldman-Aktien schlossen 1,35 % höher bei 216,90 US-Dollar.

 

Tesla stellt Giga Berlin vor

 

Elon Musk stellte eine erste Impression der neuen Giga Factory bei Berlin auf Twitter vor. Auf dem Gelände in Grünheide wird Tesla ab Sommer 2021 das Model 3 und Model Y produzieren. Im gezeigten Hauptgebäude sollen die Endmontage, Gießerei, Karosseriebau, Lackiererei und das Presswerk untergebracht werden. Im Nebengebäude wird die Verwaltung sitzen. Tesla bebaut das Gelände bereits auf eigene Verantwortung, da bisher nur eine vorläufige Baugenehmigung vorliegt. Unter anderem müssen Pfähle gesetzt werden, um das Fundament zu stützen, da die Gegend sumpfig ist.

 

Tesla Inc.

 

Die Aktien von Tesla fingen sich gestern wieder. Nach einer scharfen Rallye am Montag und einem ebenso scharfen Intraday-Reversal am selben Tag dümpelten die Notierungen am Dienstag dahin. Zum Ende des gestrigen Handels unternahmen die Bullen jedoch einen weiteren Versuch, die Rallye fortzusetzen. Die Aktie schloss 1,93 % im Plus bei 1.546,01 US-Dollar.

 

Weitere Erholung im Automobilsektor erwartet

 

Einen ersten Vorgeschmack auf die Zulassungszahlen im Juni haben wir bereits bekommen. Einige Autohersteller hatten Anfang Juli ihren Absatzzahlen für das 2. Quartal veröffentlicht, woraus man eine positive Entwicklung im vergangenen Monat ablesen konnte. Heute früh ab 08:00 Uhr erwarten wir nun die konkreten Zulassungszahlen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien.

 

China wächst wieder

 

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das 2. Quartal fiel mit 3,2 % besser als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt mit einem kleineren Wachstum von 2,5 % gerechnet, nachdem das BIP im 1. Quartal um -6,8 % geschrumpft war. Gemessen seit Jahresbeginn liegt das chinesische BIP nun bei -1,6 %. 

Zum guten Ergebnis trug unter anderem die Industrieproduktion bei, die im Juni um 4,8 % stieg. Damit wurden die Erwartungen (4,7 %) leicht geschlagen und es stellt eine leichte Verbesserung zum Mai da (4,4 %). Enttäuschungen gab es dagegen bei den Einzelhandelsumsätzen. Die schrumpfte im Juni weiter um -1,8 % im Jahresvergleich. Eine Verbesserung zum Mai (-2,8 %), aber die Börse hatte sich auf ein kleines Wachstum von 0,3 % eingerichtet. 

 

16.07.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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