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Covestro: Prognose gesenkt

Die Gewinnwarnung von Covestro schockte Frankfurt

NTG24 - Covestro: Prognose gesenkt

 

Nur wenige Wochen nach einer sehr starken Jahresprognose musste Covestro eine Warnung aussprechen. Der Chemiekonzern ist stark von den jüngsten Lockdowns in China betroffen, was ins Geld geht. 

Covestro (DE0006062144) hat auf dem Hacken gedreht. Nach einer starken Umsatz- und Gewinnprognose für 2022, die sich problemlos mit dem Geschäftsjahr 2021 messen konnte, drehte der Vorstand nun um 180 Grad und zog die Gewinnerwartung für das laufende Jahr drastisch herunter. Der Grund?

Markus Steilemann verweist auf die Lockdowns in China. Insbesondere Schanghai, wo Covestro mit einem grossen Standort vertreten ist, wird seit Wochen von den Behörden hermetisch abgeriegelt. Bewohner dürfen die Häuser nicht verlassen und die Unternehmen wurden gezwungen, den Betrieb einzustellen. Alles nur der Prävention zuliebe. Die Kommunistische Partei fürchtet den Covid-Virus inzwischen mehr als der Teufel das Weihwasser. Was zu Unruhe in der Bevölkerung führt, denn die Massnahmen sind gelinde gesagt drakonisch. 

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Werbebanner ClaudemusDie Unternehmen kämpfen darum, wieder öffnen zu dürfen. Aber die Auflagen sind hart und wenn eine Öffnung erlaubt wird, dann nur im kleinen Rahmen mit sehr strenger Überwachung und Einschränkungen, die in Europa und Nordamerika noch nie gesehen wurden. Beispielsweise müssen Arbeiter in den Unternehmen verbleiben und dürfen für eine vorgeschriebene Periode nicht nach Hause. „Closed Loops“ nennen die Behörden das System, wonach die Arbeiter in Kohorten eingeteilt werden, die in den Unternehmen nicht nur arbeiten, sondern auch dauerhaft übernachten müssen. 

Covestro kämpft in China darum, den Betrieb schnell wiederherzustellen. Doch Markus Steilemann ist alles andere als optimistisch. Zudem befürchtet er, dass die harten chinesischen Lockdowns die Lieferketten in den kommenden Monaten noch stärker belasten werden als bisher befürchtet. Daraus zieht das Unternehmen den Schluss, dass die EBITDA-Prognose drastisch für 2022 von bisher 2,5 bis 3,0 Mrd. Euro auf nun 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro reduziert werden musste.

 

1. Quartal fiel noch stark aus

 

Die Zahlen zum 1. Quartal sind hingegen vergleichsweise stark. Dank der ersten beiden Monate konnte Covestro einen Umsatz von 4,68 Mrd. Euro erreichen, was 42 % über dem Vorjahresniveau lag. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände stieg um gute 8,5 % auf 806 Mio. Euro. Nach Steuern verbesserte sich der Gewinn um 6 % auf 416 Mio. Euro. 

 

Covestro AG

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDa Covestro in China auf Halde produziert, die Waren aber nicht abtransportieren kann, geht der Cashflow in die Knie. Man ist für die Produktion in Vorleistung gegangen, findet aber aufgrund der Lockdowns nicht genügend Lkw-Fuhren, um die Waren im Inland zu verteilen. Gleichzeitig hat sich am Hafen von Schanghai, dem grössten der Welt, ein enormer Stau aufgebaut. Beim bereinigten Gewinn gibt der Konzern für das 2. Quartal eine Spanne von 430 bis 540 Mio. Euro vor. Trifft Covestro nur das untere Ende, läge das mehr als -30 % unter den bisherigen Erwartungen.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

Offenlegung: Zum Zeitpunkt der Empfehlung hält Herr Fritz eine Long-Position in Covestro.

 

04.05.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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