als .pdf Datei herunterladen

CureVac sucht den „skandalfreien“ Boden

CureVac: Vorstands-Aktienverkäufe extremes Warn-, aber noch kein Alarmsignal

NTG24 - CureVac sucht den „skandalfreien“ Boden

 

Unter den hierzulande meistbeachteten Aktien stach gestern vor allem die Aktie von CUREVAC mit einem erneuten herben Kurssturz um - 9,2 % negativ heraus.

In diesem Falle sorgte für massive Irritationen und Verunsicherung unter den Anlegern, dass gemäß der am 21.06. erfolgten Dokumentationseinreichung an die US-Börsen- und Wertpapieraufsichtsbehörde SEC (= 5 Tage nach der Publikation eines extrem enttäuschenden Wirkungseffizienzgrads ihres Vakzins von nur 47 % sowie dem daraufhin am Folgetag verzeichneten Aktieneinbruch im Tief um bis zu – 50 %) gleich 4 Vorstandsmitglieder von CUREVAC (NL0015436031) hohe Aktienbestände (bei 3 Vorständen sogar jeweils über 90 % ihrer Aktienbestände) zu einem Gesamtwert von rd. 38,7 Mio. USD zum Verkauf gestellt haben. Hierüber berichteten wir gestern bereits  an dieser Stelle ausführlich.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusGemäß detaillierten Aufschlüsselungen dieser einzelnen Verkaufspositionen in der Süddeutschen Zeitung (siehe hier) errechnet sich, dass nahezu alle Verkäufe zu einem Kurs von ziemlich exakt 62 USD abgewickelt worden sein dürften (lediglich bei Pierre Kemula, CFO von CureVac, etwas höher bei rd. 63,10 USD), was die Wahrscheinlichkeit sehr nahelegt, dass alle Verkäufe in der Tat genau am 21.06., also exakt dem Tag der Meldung von CureVac an die SEC (hoch volatile Tageskurs-Handelsspanne an diesem Tag: 57,18 – 64,77 USD) vollzogen worden sein dürften.

Von der möglicherweise für die gestrige starke Aktienkorrektur auch verantwortlich zu machende Skepsis der Anleger, ob diese Aktienverkäufe vielleicht auch einen Insider-Tatbestand beinhalten könnten, sind nach obigen Zahlenmitteilungen und dem offenbar klar nach dem 16./17.06. erfolgten Aktienverkauf folglich alle 4 CureVac-Vorstände nach unserem Dafürhalten zweifelsfrei zu entlasten, und in diesem Punkt schließen wir uns dem gestrigen, aus unserer Sicht wohltuend relativierenden Bericht der Plattform „Finanzmarktwelt“ ebenso an, wie auch dem hier gleichfalls völlig korrekt angebrachten Leserhinweis, dass die am Montag Nachmittag hierzulande erstmals wieder vom Magazin Business Insider „aufgewärmte“ Nachricht der zurückliegenden Vorstands-Aktienverkäufe in Wirklichkeit kaum eine Neuigkeit mehr war bzw. hätte sein dürfen, nachdem bereits am 22.06. die SEC völlig pflichtgemäß handelnd diese Dokumentationseinreichung durch CureVac ebenfalls sofort offen und transparent als sog. „Insider Filing“ publik gemacht hatte. Eine entsprechende, deutsche Wiedergabe-Quelle dieses SEC-Filings bereits vom 24.06. finden Sie z.B. hier.

Auch die Tatsache, dass laut BAFIN-Meldung sie just am 21.06. nun auch in Deutschland eine Untersuchung der zurückliegenden CureVac-Aktienentwicklungen auf mögliche Insidertransaktionen hin eingeleitet hat, sehen wir im Licht der exakt taggleichen CureVac-Meldung an die SEC bislang lediglich als eine möglicherweise in diesem Zusammenhang sogar rechtlich zwingend gebotene Formalie an, aus der sich für uns jedoch per se erst einmal nicht die allgeringste, mögliche derzeitige Verfolgung etwaiger konkreter Insiderhandels-Verdachtsmomente der BAFIN gegen den CureVac-Vorstand herleiten lässt.

Wenn wir also die Einschätzung vollauf teilen, dass die zurückliegenden, auch noch so massiven Aktienverkäufe des CureVac-Vorstands keinerlei „Skandal“, und das schon gar nicht rechtlich, aber auch nicht einmal moralisch darstellen, so ist für uns weit entscheidender, dass ja offenbar alle 4 Vorstandsmitglieder diesen gewaltigen Aktienverkauf am 21.06. in einer sehr konzertierten Abstimmung tätigten, so dass wir in dieser doch sehr ungewöhnlich einmütigen Vorgehensweise letztlich nur triftigste kaufmännische Gründe nach CureVac‘s bisherigem desaströsen Fehlschlag der Corona-Impfstoffeinführung vermuten können.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistWir wollen zwar (noch) nicht so weit gehen, dass diese massiven Aktienverkäufe vielleicht auch perspektivisch bereits schon als so etwas wie den „Abgesang“ dieser 4 Vorstandsmitglieder auf die künftigen weiteren Geschäfts- und Gewinnperspektiven von CureVac zu deuten sein könnten (gerade der zum 30.06. zugleich vollzogene Rückzug des Produktionsvorstands und Mitgründers Dr. Florian von der Mülbe wieder in eine konzentriertere Funktion im direkten operativen RNA-Forschungsbereich würde diese Befürchtung aus unserer Sicht sogar etwas entkräften).

Dennoch stellt dieser unüblich homogene Aktienverkauf (bei dem ja schließlich 3 der 4 Vorstandsmitglieder, bis auf Dr. Mülbe, auch jeweils über 90 % ihrer Anteile zum Verkauf gestellt hatten) für uns letztlich ein an Deutlichkeit nicht zu überbietendes operatives Warnsignal dar.

Wir können die nun nochmals sehr harsche Anleger- und Aktienreaktion auf die Aktienveräußerungen des Vorstands daher grundsätzlich bestens nachvollziehen, weshalb wir im Zuge der hochgradig wahrscheinlichen, unveränderten Nettoverlusterzielung des Konzerns in 2021 unsere bereits seit 17.06. geäußerte definitive Aktien-Verkaufsempfehlung nun nochmals bekräftigen, und dies auch trotz eines zunächst ausgeprägt erscheinenden horizontalen charttechnischen Unterstützungsbodens in der Zone von 43 - 47 USD.

 

Chart: CUREVAC (in US-Dollar)

 

 

15.07.2021 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)