Zumindest im Inland brummt das Paketgeschäft der DHL Group und sinkende Kosten lassen die Gewinne steigen
Die Erwartungen konnte die DHL Group deutlich übertreffen
Die Aktie der DHL Group machte in den vergangenen Monaten nur selten mit Kurssprüngen auf sich aufmerksam. Hauptsächlich bewegte der Kurs sich seitwärts und die Anleger machten sich so ihre Sorgen um die anhaltende Konsumunlust und Online-Händler die eher skeptisch auf das anstehende Weihnachtsgeschäft blicken. Doch beschweren konnte der Logistikkonzern sich im dritten Quartal kaum über eine ausbleibende Nachfrage.
Die in der vergangenen Woche vorgelegten Zahlen zeichneten unter dem Strich ein recht freundliches Bild. Zwar war nicht zu übersehen, dass internationale Handelskonflikte Spuren bei der DHL Group (DE0005552004) hinterlassen. Das Frachtgeschäft ließ deutlich nach und auch bei Expresszustellungen mussten Rückschläge verkraftet werden. Der internationale Umsatz ging dadurch um 2,3 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro zurück. Mit erfreulicheren Entwicklungen an anderer Stelle konnte dies jedoch erfolgreich kompensiert werden, was die Anleger letztlich auch zufriedenstellte.
Auf dem deutschen Heimatmarkt machte der DHL Group in der Hauptsache das Briefgeschäft zu schaffen, welches sich weiterhin rückläufig entwickelte. Im zurückliegenden Quartal wurden drei Prozent weniger Briefe befördert, was im digitalen Zeitalter auch keine Überraschung sein dürfte. Dank höherer Portopreise ging es mit dem Umsatz dennoch um fünf Prozent aufwärts. Das ist ein angenehmer Kontrast zu den kräftigen Umsatzrückgängen in diesem Bereich aus den ersten beiden Quartalen.
DHL Group: Steigende Preise, sinkende Kosten
Auch im weitaus wichtigeren Paketgeschäft erhöhte die DHL Group ihre Preise, was sich nun auch auszahlen sollte. Die Umsätze gingen hier um 4,7 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro aufwärts. Gleichzeitig konnten die Kosten durch den Abbau von 8.000 Stellen seit Jahresbeginn merklich reduziert werden. Das erhöht die Profitabilität, sodass das Unternehmen für das dritte Quartal ein um rund 25 Prozent besseres operatives Ergebnis in Höhe von 218 Millionen Euro verkünden konnte. Der bisher eingeschlagene Kurs soll in Zukunft fortgesetzt werden.
Weiteres Einsparpotenzial erkennt die DHL Group offensichtlich bei ihrer Filialnetz-Pflicht. Jene schreibt vor, dass in jeder Gemeinde mit mehr als 2.000 Einwohnern eine Filiale vorhanden sein muss, die nicht weiter als zwei Kilometer von entsprechenden Wohngebieten entfernt sein darf. Schon heute hat das Unternehmen seine liebe Not, dieser Pflicht nachzukommen. Denn wenn es vor Ort an Supermärkten oder Kiosks fehlt, lassen sich dort auch keine Postdienstleistungen integrieren.
Angestrebt werden nun verstärkt Automaten als Lösungen. Bei der Bundesnetzagentur gingen bis Ende September 629 Anträge dafür ein, solche als Ersatz für eine klassische Filiale gelten zu lassen. 72 davon wurden bereits genehmigt. Für die DHL Group sind derartige Ansätze vor allem eine willkommene Möglichkeit, um weiter beim Personal zu sparen. Aktuell bietet das Unternehmen vor allem in ländlichen Regionen noch oft sogenannte Interimsfilialen fest, die aber eigentlich immer ein Verlustgeschäft sind.
Die Aktionäre sind zufrieden
Die Kombination aus Sparkurs und steigenden Preisen kommt bei den Anlegern gut an. Die Aktie der DHL Group konnte am Donnerstag um rund acht Prozent zulegen und diese Kursgewinne tags darauf erfolgreich verteidigen. Somit konnte der Titel mit respektablen 43,01 Euro ins Wochenende gehen und war nicht allzu weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 44,27 Euro. Die Stimmung unter den Aktionären legt wieder zu und gehofft wird nun auf ein nicht minder starkes Abschlussquartal.
Die Weihnachtszeit ist für die DHL Group seit jeher von besonderer Bedeutung und das Unternehmen ließ wissen, dass man darauf trotz weniger Personal bestens vorbereitet sei. In Aussicht gestellt wird letztlich ein anhaltender Wachstumskurs mit höherer Effizienz. Gelingt es dem Unternehmen, bei diesem Kurs weiterhin Erfolge nachzuweisen, soll es zum Nachteil des Aktienkurses nicht sein. Viel wird aber auch weiterhin davon abhängen, wie sich die Geschäfte rund um den Online-Handel entwickeln mögen. Dahingehend bleiben dezent Zweifel bestehen.
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10.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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