Nvidia tut sich schwer, Siemens Energy stürzt ab, auch bei Rheinmetall haben Anleger wenig zu lachen, derweil schwingt sich Eli Lilly in neue Höhen
Es bleibt eine enorme Unsicherheit in den Märkten
Die Börse scheint sich derzeit schwer damit zu tun, eine klare Richtung zu finden. Zinssorgen belasteten die Kurse zuletzt schwer, dazu gesellte sich eine latente Angst, dass das Risiko einer KI-Blase noch nicht gebannt sein könnte. Der DAX notierte am Freitag im roten Bereich, doch an den US-Börsen kippte die Stimmung wieder, als doch wieder Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Dezember aufkamen. Das Pendel schlägt hin und her.
Im Fall von Nvidia (US67066G1040) machte sich die bessere Laune allerdings nicht bemerkbar. Die Aktie konnte lediglich Verluste begrenzen und ging ein Prozent tiefer mit 178,88 US-Dollar ins Wochenende. Zuvor legte das Unternehmen am Mittwoch brachial gute Quartalszahlen vor und stellte für das laufende Quartal weitere Rekorde bei Umsatz und Gewinn in Aussicht. Es scheint also alles bestens zu laufen und zumindest Nvidia-Chef Jensen Huang sieht für eine Blasenbildung keinerlei Anzeichen.
Die Anleger tun sich dennoch schwer damit, sich auf eine weitere Rallye einzulassen. Kleinere Aufschläge vom Donnerstag wurden letztlich vollständig wieder kassiert und auf 5-Tages-Sicht notiert die Nvidia-Aktie knapp sechs Prozent tiefer. Sorgen machen sich einige Beobachter um die Kundschaft. Die bestellt aktuell zwar noch munter KI-Chips. Es steht aber die Frage im Raum, was passieren mag, wenn doch dem einen oder anderen in Zukunft das Geld ausgeht.
Siemens Energy am DAX-Ende
Die Sorge vor dem KI-Crash war auch an den hiesigen Märkten sehr präsent und sie sorgte dafür, dass Siemens Energy (DE000ENER6Y0) Verluste von rund zehn Prozent einheimste. Auch hier gab es vor wenigen Tagen fulminante Ergebnisse zu sehen. Der Blick nach vorn ist allerdings geprägt von der Erwartungshaltung, dass KI-Rechenzentren die Nachfrage immer weiter antreiben werden. Eben dieses Narrativ scheint ins Wanken zu geraten und die Bullen ziehen sich in die Defensive zurück.
Nur knapp konnten die Käufer die Marke von 100 Euro noch verteidigen. Zu Handelsschluss reichte es für 100,80 Euro auf der Anzeigetafel. Aud charttechnischer Sicht bleibt der generelle Aufwärtstrend damit erst einmal erhalten. Ob es dabei auch bleiben mag, steht jedoch in den Sternen. Aktuell ist es vor allem die Marktlaune, welche die Richtung vorgibt, und jene scheint von Tag zu Tag sehr unterschiedlich auszufallen.
Rheinmetall: Friedliche Zeiten?
Die Anleger von Rheinmetall (DE0007030009) trieben Friedenspläne der USA für die Ukraine um. Das Weiße Haus unter US-Präsident Donald Trump hat laut Medienberichten wohl einen 28-Punkte-Plan vorgelegt und Trump ließ andeuten, dass er eine Zustimmung bis Donnerstag erwartet. Ansonsten könnte dem überfallenen Land die weitere Militärhilfe durch die USA gerüchteweise entzogen werden. Die Märkte stellen sich da schon mal auf die Möglichkeit eines schnellen Kriegsendes ein.
Allerdings ist noch nichts entschieden und der 28-Punkte-Plan gleicht laut den durchgesickerten Informationen einer Wunschliste Moskaus und einer perfekten Vorbereitung auf eine dritte Invasion in der Zukunft. Die Ukraine dürfte sich daher schwer damit tun, dem einfach zuzustimmen. Selbst wenn es so käme, wäre es für Rheinmetall kaum eine Bedrohung. Russland würde an Aggressivität wenig verlieren und Europa würde seine Aufrüstungspläne in einem solchen Szenario kaum einfach über Bord werfen. Dass die Rheinmetall-Aktie am Freitag um 7,2 Prozent auf 1.519,50 Euro stürzte, erscheint dezent übertrieben.
Eli Lilly im Billionenclub
Die eine oder andere erfreuliche Entwicklung gab es jedoch auch zu sehen. Jubeln konnte der Pharmakonzern Eli Lilly (US5324571083), der zuletzt den eigenen Aufwärtstrend seelenruhig fortsetzen konnte. Weder Konjunktursorgen noch das Hin und Her bei KI-Aktien beeindruckten die Bullen hier nachhaltig. Vor dem Wochenende ging es nun um 1,6 Prozent bis auf 1.059,70 Dollar in Richtung Norden. Damit wird ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Eli Lilly durchbricht bei der Marktkapitalisierung die Marke von einer Billion Dollar und steigt in einen exklusiven Kreis von Unternehmen auf, die jenseits dieser Linie bewertet werden. Möglich wurde dies durch enorme Erfolge beim Geschäft mit Abnehmmedikamenten, sehr zum Missfallen von Konkurrenten wie Novo Nordisk. Eli Lilly scheint auch weiterhin im Vorteil zu sein, weshalb die Aktie im Segment bevorzugt wird.
Das Zittern geht weiter
Trotz der guten Nvidia-Zahlen ist die Nervosität nicht nachhaltig aus den Märkten verschwunden. Stattdessen gibt es mit dem nächsten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed schon den nächsten Termin, welchem die Anlegerinnen und Anleger sehr unsicher entgegenblicken. Mit einem Crash haben wir es noch immer nicht zu tun. Doch die hohe Volatilität bleibt erhalten und die Ausschläge bei den Kursen werden heftiger.
Nvidia Corp.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Nvidia Corp.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia Corp.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Nvidia Corp. - hier weiterlesen...
22.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)






21.11.2025
21.11.2025
21.11.2025
20.11.2025