Heidelberger Druck mit Aufwärtsdruck, Commerzbank & Lufthansa freundlich, Nordex impulsarm
Der Handelstag - Bericht zum 15.11.2021
Der DAX hat die neue Handelswoche freundlich begonnen und lässt damit seinen letzten dynamischen Widerstand weiter hinter sich. Bei den Einzelwerten konnte zu Wochenbeginn unter anderem die Aktie der Lufthansa zulegen, auch wenn noch offen ist, ob das Konsolidierungstief erreicht ist. Freundlich tendierte auch die Aktie der Commerzbank, nachdem der Vorstand und die Arbeitnehmervertretung ihre Verhandlungen zur Umsetzung der Strategie 2024 erfolgreich abgeschlossen haben. Leicht tiefer lag dagegen die Aktie von Nordex im Markt, die heute die endgültigen Zahlen für die ersten 9 Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt hatte und weiter auf neue Impulse wartet. Diese hat dagegen Heidelberger Druck bereits in der letzten Woche erhalten, wobei sich die starke Aufwärtsbewegung zu Wochenbeginn fortsetzte.
Die deutschen Aktien sind freundlich in die neue Börsenwoche gestartet. Zu Handelsschluss hatte der DAX schließlich 55 Zähler bzw. 0,34 % gewonnen und beendete den Handel bei 16.149 Punkten. Damit entfernte er sich zudem weite von seiner oberen Aufwärtstrend-Linie (im Chart blau).
Bei den Einzelwerten war die Streuung naturgemäß etwas breiter. Freundlicher war dabei die Aktie von Lufthansa (DE0008232125), die 1,27 % auf 6,633 Euro zulegte. Ob dies bereits die Konsolidierung der schnellen und hohen Gewinne seit dem 21.10.2021 war, blieb aber zunächst offen. Denn das 61,8 % - Fibonacci-Retracement dieser Bewegung liegt bei rund 6,462 Euro, wo es heute den bereits gebrochenen Abwärtstrend schnitt, und das 50 % - Retracement steht bei 6,244 Euro. Rückenwind erhielt der Titel aber heute auch von der Schweizer UBS, die die Aktie angesichts der zuletzt mitgeteilten operativen Verbesserungen von ,,Verkaufen‘‘ auf ,,Halten‘‘ stufte und das Kursziel von 4,90 Euro auf 7,05 Euro anhob.
Freundlich ging heute auch die Aktie der Commerzbank (DE000CBK1001) aus dem Markt. Sie legte 2,26 % auf 7,103 Euro zu und hielt sich damit weiter über dem am 10.11.2021 überwundenen Widerstand bei 6,872 Euro, dem Zwischenhoch vom 03.06.2021. Innerlich stärkend dürfte die Nachricht gewirkt haben, dass sich die Bank und die Arbeitnehmervertreter die Verhandlungen zur Umsetzung der Strategie 2024 erfolgreich abgeschlossen haben, womit die Zahl der konfliktträchtigen Reibungspunkte abgenommen hat. Mit dem Abschluss der Teilinteressenausgleiche tritt nun gleichzeitig der im Frühjahr 2021 beschlossene Rahmensozialplan in Kraft.
Nachdem Nordex (DE000A0D6554) am 08.11.2021 bereits vorgezogene 9-Monats-Zahlen veröffentlicht hatte, folgte heute die ausführliche Version. Danach ist der Windkraftanlagen-Hersteller in den ersten 3 Quartalen 2021 den Umsatz um 24,9 % auf 3,956 Mrd. Euro gesteigert, das EBITDA legte parallel um 42,2 % auf 100,7 Mio. Euro zu, was eine EBITDA Marge von 2,5 % ergab. Der Nettogewinn legte dagegen nur leicht von - 107,5 Mio. Euro auf 103,7 Mio. Euro zu. Der freie Cashflow drehte dagegen deutlich und sprang von – 378,2 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum auf 23,2 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote wuchs gleichzeitig von 17,5 % auf 28,5 %. Die Nordex-Aktie schloss den Tag im Ergebnis 0,47 % tiefer bei 14,80 Euro und wartet damit weiter auf einen Impuls, um die Widerstandszone bei rund 15,15 Euro zu überwinden.
Weiter deutlich aufwärts ging es dagegen mit der Aktie von Heidelberger Druck (DE0007314007), die 4,4 % auf 2,85 Euro zulegte. Die Zahlen für das abgelaufene Quartal in der vergangenen Woche haben offensichtlich einen Teil der Investoren euphorisiert. Dies ist zumindest aus charttechnischer Perspektive bedeutsam, da im Zuge dessen die Aktie ihren seit dem Zwischenhoch im Juni 2010 laufenden Abwärtstrend mit sehr guten Umsätzen überwunden und damit ein starkes mittelfristiges Kaufsignal gegeben hat.
Und was passierte sonst noch?
Der US-Dollar bleibt auch zu Beginn dieser Woche sehr fest und gewinnt aktuell 0,52 % auf 1,1383 Dollar je Euro. Der Schweizer Franken legt parallel gegen den Euro 0,21 % auf 1,0518 Franken zu. Die Edelmetalle tendieren uneinheitlich, und der Ölpreis liegt leichter im Markt, ebenso Bitcoin. Dagegen steigen die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland wieder.
15.11.2021 - Arndt Kümpel
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