Gewinnsprung bei TUI, Foxconn freut sich über den KI-Boom, Heidelberger Druck steigert die Profitabilität und Voestalpine erntet die Früchte des Sparkurses
Bei diesen Unternehmen geht es an der richtigen Stelle aufwärts
Die Berichtssaison neigt sich langsam dem Ende ihrer heißen Phase zu, doch im November wird es noch einmal richtig interessant. Insbesondere bei Nvidia werden die Märkte sehr genau hinschauen. Im Vorfeld gibt es bereits einige weitere Kennzahlen, die nicht immer durch die Bank positiv ausfallen. Doch auch in einem schwierigen Marktumfeld können sich momentan einige Unternehmen bewähren.
Der Reiseveranstalter TUI (DE000TUAG505) enttäuschte zwar dezent mit seinen Umsätzen, die nur um 4,4 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro zulegen konnten und damit unter dem Jahresziel in Höhe von fünf bis zehn Prozent lagen. Beim Ebit gab es aber nichts zu meckern. Jenes konnte auf Basis konstanter Wechselkurse um stolze 12,6 Prozent zulegen, wie vorläufige Zahlen am Mittwoch belegten. Einmal mehr waren es vor allem Kreuzfahrten und Hotels, welche sich als besonders lukrativ erwiesen.
Über die etwas mauen Umsatzzahlen konnten die Anleger ohne Weiteres hinwegsehen. Die gestiegenen Gewinne aus dem vergangenen Quartal standen an der Börse klar im Vordergrund und nach einer längeren Durststrecke konnte die TUI-Aktie sich wieder um 5,1 Prozent bis auf 7,65 Euro verbessern. Richtig über den Berg ist der Titel zwar noch nicht. Mit einem nachhaltigen Aufwärtstrend ist erst oberhalb der 8-Euro-Marke zu rechnen. Doch gelingt zumindest die Grundlage für bessere Zeiten.
Foxconn im Boom-Modus
Foxconn (TW0002354008) muss inmitten des KI-Hypes gar nicht allzu viel tun, um Auftragseingänge sowie Umsätze anzukurbeln. Auf ordentliche Wachstumsimpulse hatten die Marktakteure sich hier längst eingestellt. Dass die hohen Erwartungen noch einmal übertroffen werden konnte, sorgt aber natürlich für noch bessere Stimmung. Der Auftragsfertiger berichtete über eine starke Nachfrage nach KI-Servern, was den Gewinn um 17 Prozent auf umgerechnet etwa 1,6 Milliarden Euro in die Höhe trieb.
Die Zukunft soll bei Foxconn für weiteres Wachstum sorgen. Für das vierte Quartal wird ein signifikantes Plus bei KI-Servern in Aussicht gestellt, welches kleinere Schwächen bei Unterhaltungselektronik und Smartphones ausgleichen dürfte. Mit solchen Aussichten können die Investoren hervorragend leben. Der Aktienkurs an den hiesigen Märkten legte gestern um 5,9 Prozent bis auf 14,40 Euro zu und ging damit schon wieder auf Tuchfühlung zum Allzeit-Hoch, welches bei 14,80 Euor anzutreffen ist.
Heidelberger Druck bedient die richtigen Hebel
Etwas weniger sonnig gestaltet sich die Lage für Heidelberger Druck (DE0007314007), wo der Auftragsbestand sich im letzten Quartal leicht rückläufig entwickelte. Doch mit diversen Sparmaßnahmen scheint der Konzern auf einem guten Weg zu sein. Allen Widerständen zum Trotz ging es mit dem Umsatz um acht Prozent auf 985 Millionen Euro aufwärts und der operative Gewinn konnte sogar auf 63 Millionen Euro steigen und sich so im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in etwa verdoppeln.
Für die zweite Jahreshälfte des Geschäftsjahres rechnet Heidelberger Druck mit weiteren positiven Impulsen. Die Umsätze sollen weiter zulegen und dank weiterer Sparmaßnahmen soll es auch noch bessere Margen zu bewundern geben. Das reichte aus, um die Börsianer am Mittwoch abzuholen. Der Aktienkurs legte um vier Prozent bis auf 1,92 Euro zu.
Voestalpine: Auf Sparflamme
Recht ähnliche gestaltet sich die Lage beim österreichischen Stahlkonzern Voestalpine (AT0000937503). Die Umsätze im ersten Halbjahr hauen niemandem vom Hocker. Auch wenn es im letzten Quartal einige Zeichen der Besserung gibt, so rechnet das Unternehmen derzeit nicht mit einer allgemeinen Erholung der Konjunktur. Doch auch in diesem Falle helfen Sparmaßnahmen, eine eher bescheidene Auftragslage abzumildern. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich trotz Umsatzrückgang um 5,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro.
Die nächsten Sparmaßnahmen wurden bereits in Aussicht gestellt und generell sollen bei Voestalpine Produktionskapazitäten auf den Prüfstand gestellt werden. Damit scheint das Unternehmen an den Märkten einen Nerv zu treffen. Die Anleger zeigten sich am Mittwoch erleichtert bis euphorisch und gönnten der Voestalpine-Aktie nach Zugewinnen von etwas mehr als acht Prozent ein neues 52-Wochen-Hoch bei 34,76 Euro.
Auf das Ergebnis kommt es an
Die Anlegerinnen und Anleger sind sich sehr bewusst über die vielen Problemchen, mit denen viele Börsenkonzerne momentan zu kämpfen haben. Wunder werden deshalb nicht erwartet und selbst über fehlende Wachstumssignale kann hinweggesehen werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass wenigstens das Ergebnis unter dem Stricht stimmt und inmitten der Konjunkturkrise wenigstens das Ergebnis unter dem Strich stimmt. Das scheint bei allen hier behandelten Titeln der Fall zu sein. Bleibt nur zu hoffen, dass die teils freundlichen Prognosen auch erfüllt werden können.
TUI-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten TUI-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für TUI-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu TUI - hier weiterlesen...
13.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)






12.11.2025
09.11.2025
22.10.2025
19.10.2025