als .pdf Datei herunterladen

Schafft der DAX die kurzfristige Bodenbildung?

Der DAX zwischen kurz- und langfristigen Chartimpulsen

NTG24 - Schafft der DAX die kurzfristige Bodenbildung?

 

Der deutsche Aktienindex DAX hat im 1. Halbjahr 2022 rund 20 % an Wert eingebüßt. Dieser Abwärtsimpuls schloss sich an einen monatelangen Kampf um die beiden langfristigen Aufwärtstrend-Linien an. Damit hat der DAX im 1. Halbjahr 2022 auch zwei langfristige Verkaufssignale gegeben, die jedoch eine auch stärkere Erholung nicht ausschließen. Kurzfristig hat der DAX nun auf Tages- und Stundenbasis einen Doppelboden gebildet, der die Ausgangsbasis dieser Gegenreaktion sein kann. Ein Unterschreiten des Tiefs vom März 2022 hingegen würde einen Rutsch bis zu den Tiefs vom Corona-Crash im März 2020 wahrscheinlich machen.

Der Deutsche Aktienindex DAX (DE0008469008) hat in diesem Jahr bislang einen bedeutenden Rückgang hinter sich. Stand er am 30.12.2021 noch bei 15.885 Punkten, so ergibt sich auf der Basis eines Standes zum 30.06.2022 von 12.784 Punkten ein Verlust von rund 20 %. Grund genug, einen langfristigen Blick auf den führenden deutschen Aktienindex zu werfen.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeChart 1 zeigt den DAX auf Monatscandle-Basis seit der Asienkrise 1997 und damit in einem Rückblick der letzten 25 Jahre. In diesem Chart sind die beiden oberen Trendlinien blau markiert, die die Aufwärtstrend-Dynamik des Index charakterisieren. Dabei zeigt sich, dass der DAX an der steileren Aufwärtstrend-Linie, welche ihren Ausgangspunkt im Juli 2007 hat, nach einem monatelangen Kampf um einen signifikanten Ausbruch zwischen April 2021 und Januar 2022 gescheitert ist.

Mit dem erneuten Rutsch vom Februar 2022 im Zuge des Einmarsches Russlands in die Ukraine hat der DAX dann auch seine flachere Aufwärtstrend-Linie, die ihren Ausgangspunkt im Neue-Markt-Hoch vom März 2000 hat, unterschritten. Dabei versuchte der Index in den Wochen zwischen Ende Februar 2022 und Anfang Juni 2022 zwar eine Gegenbewegung. Diese wurde allerdings mit dem Monatscandle Juni 2022 erfolglos beendet.

Damit hat der DAX ein langfristiges Signal für eine Kursspitze geliefert, die ihrerseits wieder, wie Chart 2 zeigt, die Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation hat.

 

DAX auf TradingView

 

Chart 2 zeigt nun die beiden langfristigen Trendlinien (blau) und die mittelfristigen Aufwärtstrendlinien (pink), die sich seit dem Corona-Crash im März 2020 gebildet haben und die innere Chart-Mechanik der Top-Bildung konkretisieren.

Dabei wird auch deutlich, dass der flachste Aufwärtstrend Ende Juni 2022 unterschritten wurde, die statische Unterstützung des Zwischentiefs vom 07.03.2022 bei 12.439 Punkten jedoch nur 2 Mal knapp unterschritten wurde.

Damit besteht zumindest die Hoffnung auf eine Bodenbildung in der Nähe des aktuellen Kursniveaus.

Anzeige:

Banner TradingView

 

DAX auf TradingView

 

Chart 3 zeigt den DAX nun auf Tagescandle-Basis und dort sind die Ansätze einer Bodenbildung bereits deutlicher sichtbar. Die Unterschreitung des März-Tiefs am 05.07.2022 und 14.07.2022 hat bisher keine Signifikanz und damit das Potenzial für eine kurzfristige Bärenfalle.

Ein Indiz, ob es sich hierbei um eine Doppelboden-Bildung handelt, könnte es auf kleinerer Zeitskale geben. Deshalb lohnt sich nun ein Blick auf den Stundencandle-Chart in Chart 4.

 

DAX auf TradingView

 

Dort zeigt sich, dass das Tief vom 14.07.2022 höher liegt als jenes vom 05.07.2022, eine wichtige Voraussetzung für einen glaubhaften kurzfristigen Doppelboden. Zudem wird deutlich, dass der DAX aktuell mit der Nackenlinie des kleinen Doppelbodens kämpft. Sollte dieser überwunden werden und der DAX nicht mehr unter den Bereich unterhalb von 12.620 Punkten fallen, verstärkt das Muster auf Stundenbasis die Mustervermutung auf Tages-Basis.

 

DAX auf TradingView

 

Und was ist das Fazit?

 

Der DAX hat mit dem Unterschreiten seiner beiden langfristigen Aufwärtstrends ein langfristiges Verkaufssignal gegeben. Allerdings kann dies auch in einem flacheren Aufwärtstrend Gestalt annehmen. Kurzfristig hat der DAX auf Tages- und Stundencandle-Basis einen potenziellen Doppelboden gebildet, der den Index zu einer signifikanten Gegenreaktion und dabei wieder von bis an seine flachere Aufwärtstrend-Linie führen könnte. Diese verläuft aktuell bei rund 14.920 Punkten und bildet gerade mit der Nackenlinie des Doppelbodens auf Tagesbasis einen Kreuzwiderstand.

Anzeige:

Werbebanner WikifolioSollte es sich bei der aktuell laufenden Stabilisierung jedoch nur um eine Erholung in einem neuen Abwärtstrend handeln, so warten auf den DAX unterhalb der Unterstützung vom 07.03.2022 von 12.439 Punkten viel Luft. Denn das Unterstützungsniveau vom Oktober 2020 ist kein wirklich starkes. Nicht viel anderes gilt für das Zwischentief vom Dezember 2018. Damit wartet im Falle eines Unterschreitens der Unterstützung vom März 2022 aus charttechnischer Sicht das Tief vom Corona-Crash im März 2020, welches bei 8.256 Punkten lag.

Angesichts dieser charttechnischen Indikatoren- und Musterdynamik dürfte es sich in den kommenden Tagen lohnen, den DAX im (Chart-) Blick zu behalten.

 

18.07.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)