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Deutsche Börse hält an ihren Zielen für 2021 fest - Q1 über den Erwartungen

Deutsche Börse schlägt die niedrigen Erwartungen im 1. Quartal

NTG24 - Deutsche Börse hält an ihren Zielen für 2021 fest - Q1 über den Erwartungen

 

Das lässt sich doch sehen! Die Anleger sind seit Sommer letzten Jahres sehr zurückhaltend bis negativ bezüglich der Entwicklung des operativen Geschäfts bei der Deutschen Börse (DE0005810055) eingestellt. Seit Mitte des 1. Quartals beginnt sich jedoch die Stimmung zu drehen und die Aktie wird wieder akkumuliert. Mit Vorlage der Zahlen zum 1. Quartal bestätigt sich, dass dies richtig ist. 

Die Deutsche Börse schlug die Erwartungen der Analysten deutlich. Wie ich Ihnen vor knapp zwei Wochen an dieser Stelle schrieb, waren die Erwartungen bescheiden. Nach einem sehr starken Quartal im Vorjahr gingen die Analysten im Schnitt von einem Rückgang des Umsatzes um -12 % auf 808 Mio. Euro aus, während gleichzeitig der Gewinn je Aktie um -27 % auf 1,55 Euro fallen sollte. 

Die Zahlen fielen am Ende wesentlich besser als befürchtet aus. Die Deutsche Börse konnte einen Umsatz von 855 Mio. Euro vorlegen und erzielte für die Aktionäre einen Gewinn von 1,73 Euro je Aktie. Immer noch ein Rückgang auf allen wichtigen Ebenen im Vergleich zum Vorjahr, aber für die Aktien zählt nur, dass das Unternehmen positiv überraschte. 

Der Vorstand bekräftigte auch, dass man an den veröffentlichten Zielen für 2021 festhalte. Dabei geht es im Wesentlichen um die Aussage, dass die Deutsche Börse um 10 % wachsen will. Die Hälfte des Wachstums soll organisch sein, die andere Hälfte anorganisch durch Zukäufe generiert werden. 

 

ISS: Akquisition soll zusätzliches Wachstum bringen

 

Aktuell steht die Übernahme von ISS im Vordergrund. Institutional Shareholder Services (ISS) ist eine Gesellschaft, die sich vor allem auf die Beratung von Buy-Side Gesellschaften wie Fonds und Hedgefonds in Bezug auf das Verhalten bei Abstimmungen von Aktionären spezialisiert hat. ISS gibt regelmässig Empfehlungen ab, wie bei Hauptversammlungen und ähnlichen Veranstaltungen abzustimmen sei. Sie bietet ihren Kunden auch an, die Abstimmungen selbst für sie zu übernehmen. 2018 hat man obendrein durch die Übernahme der oekom research AG in den ESG-Sektor expandiert. Oekom bietet seinen Kunden Research und Ratings an, um Unternehmen in das ESG-Universum einstufen zu können.

Die Deutsche Börse hat 1,5 Mrd. Euro für 81 % auf den Tisch gelegt. Das ist ein stolzer Preis, denn ISS ist in der letzten Dekade ein „Wanderpokal“ gewesen. Die Gesellschaft wurde von einer Investmentgesellschaft zur nächsten gereicht. Was nicht bedeutet, dass ISS kein Gewinn für die Deutsche Börse ist. Das Geschäft ist komplementär und ISS ist auch die bedeutendste Kraft am Markt. Ihr Marktanteil liegt Schätzungen zufolge knapp über 60 %. Attraktiv ist an der Übernahme in meinen Augen der ESG-Part. ESG als Investmentthema boomt weltweit und zieht enorm viel Kapital an. Die Research- und Ratingleistungen von ISS sind also gefragt. 

 

Deutsche Börse AG

 

Die Übernahme wurde exzellent finanziert. Man hatte im Februar eine Anleihe mit einem Nominalvolumen von 1 Mrd. Euro emittiert. Und das zu einer Rendite von 0 %. Da kann man nicht viel falsch machen. In den kommenden Quartalen wird zu überprüfen sein, wie viel ISS zum Umsatz und Ergebnis effektiv beiträgt. Fest steht aber, dass die Übernahme die Prognose des Vorstands untermauert, in diesem Jahr 5 % Wachstum von aussen einzukaufen.

Die Dividende bleibt moderat. Die Dividende soll leicht von 2,90 auf 3,00 Euro steigen, wenn es nach dem Vorstand geht. Das entspricht einer Brutto-Dividendenrendite von knapp über 2 %. Die virtuelle Hauptversammlung ist für den 19. Mai angesetzt.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

23.04.2020 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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