
Bayer mit starkem Pharma-Geschäft – Münchener Rück mit Gewinneinbruch
Waldbrände in Kalifornien sorgen für Zusatzkosten in Milliardenhöhe
Bayer-Aktie gewinnt deutlich im Handel. Steigende Gewinne im Pharma-Segment sorgen für Hoffnung auf eine Erholung. Waldbrand in Kalifornien sorgt für Milliardenkosten bei der Münchener Rück.
Der deutsche Pharma-Riese Bayer (DE000BAY0017) hat an diesem Dienstag die Zahlen für das erste Quartal 2025 veröffentlicht. Dabei konnte man zwar im wichtigen Pharma-Segment eine deutliche Gewinnsteigerung erzielen, doch die schwachen Zahlen im Agrar-Segment schmälern die Aussichten auf das Gesamtjahr.
Bereinigt um etwaige Sondereffekte sank das EBITDA konzernweit um 7,4 % auf 4,085 Milliarden Euro. Trotz des Rückgangs übertraf man dabei die niedrigen Erwartungen des Marktes deutlich. Im Konsens hatten die Analysten lediglich mit einem EBITDA von 3,749 Milliarden Euro gerechnet. Grund für das Übertreffen der Markterwartungen war primär das besser als prognostiziert laufende Pharma-Segment. Während die Analysten in diesem Segment mit einem Rückgang gerechnet hatten, stieg das EBITDA im Pharma-Segment sogar um 12,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das bereinigte Ergebnis pro Aktie ging bei Bayer um 11,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 2,49 € pro Aktie zurück. Grund hierfür war das schwache Abschneiden im Agar-Segment, in dem schlussendlich ein Rückgang von 10,2 % beim EBITDA zu verzeichnen war. Die rechtlichen Probleme in den USA sind indes bei Bayer weiterhin nicht abgeschlossen. Auch im ersten Quartal hat Bayer weitere 427 Millionen Euro für den Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Roundup zurückgestellt.
Trotz der gemischten Vorzeichen gehörte die Bayer-Aktie zu einen der stärksten am heutigen Handelstag. Zum Start des XETRA-Handels lag die Aktie bei einem Kursgewinn von 7,32 % bei 25,82 €. Während die Aktie im Januar noch ein 20-Jahrestief markierte, stehen die Zeichen seitdem wieder auf Erholung. Das Kursplus seit Beginn des Jahres liegt mittlerweile bei plus 39 %. Dennoch ist die Aktie gemessen an den Fundamentaldaten weiterhin sehr günstig bewertet. Allerdings liegt dies auch an die Unsicherheiten und enorme Sonderkosten im Zusammenhang mit dem weiterhin nicht beigelegten Glyphosat-Rechtsstreit.
Münchener Rück hält an Prognose fest
Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück (DE0008430026) muss sich aufgrund der Waldbrände in Los Angeles im Januar mit erheblichen Sonderkosten rumplagen. Der Gesamtschaden für das Unternehmen wird auf etwa 1,1 Milliarden Euro geschätzt, was zu einem Einbruch des Unternehmensgewinns im ersten Quartal sorgte.
Die Sonderkosten führen dazu, dass sich der Nettogewinn bei der Münchener Rück nahezu halbiert und lediglich noch bei 1,09 Milliarden Euro lag. Dies hatten die Analysten auch im Vorfeld bereits prognostiziert. Neben den Waldbränden führten auch festverzinsliche Wertpapiere für einen Milliardenverlust.
Trotz des schwachen ersten Quartals hält der weltgrößte Rückversicherer an seiner Gewinnprognose für das Gesamtjahr fest. Finanzvorstand Christoph Jurecka sieht auch aufgrund der Qualität des Portfolios den Jahresgewinn bei 6,1 Milliarden Euro, da das Geschäft in Asien gerade in der zweiten Jahreshälfte weiter anziehen sollte. Erster Indikator ist dafür der Anstieg des Vertragsvolumen um 10,4 % im ersten Jahresviertel.
Die Aktie der Münchener Rück verlor im heutigen Handel rund 4,5 % auf 554 € pro Aktie. Seit Jahresbeginn ist diese kleine Korrektur bei einer Performance von +24,5 % dennoch zu verkraften.
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16.05.2025 - Christian Teitscheid
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