BlackRock, Goldman Sachs – Die Allianz auf der Suche nach einem Partner in China
Allianz Global Investors plant großen Coup in weltgrößter Volksrepublik
Die Allianz versucht chinesische Banken als Partner zu finden, um sich in der Vermögensverwaltung in China zu etablieren.
Der Vermögensverwaltungszweig Allianz Global Investors des Münchener Versicherers Allianz (DE0008404005) befindet sich in China auf der Suche, um sich in der Vermögensverwaltung im Reich der Mitte zu etablieren. Konkret wurden bereits mit der China CITI Bank und der Industrial Bank Gespräche über eine mögliche Partnerschaft geführt.
Allianz Global Investors agiert international und verwaltet aktuell ein Vermögen von circa 578 Milliarden Euro und treibt parallel zu den Gesprächen mit den chinesischen Großbanken die Gründung eines hundertprozentigen Fondsverwaltungsunternehmens in China an.
Damit plant Deutschlands größter Versicherer eine Investition in den mit 4,3 Billionen geschätzten Markt für Vermögensverwaltung in der weltgrößten Volksrepublik. Doch der Markt ist hart umkämpft. Seitdem im Jahr 2019 die chinesische Regierung das Go für Kooperationen von chinesischen Banken und westlichen Unternehmen der Finanzbranche gab, haben bereits eine Vielzahl der Big-Player wie BlackRock (US09247X1019) und Goldman Sachs (US38141G1040) Gemeinschaftsunternehmen gegründet.
Neben dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen mit einer chinesischen Großbank ist die Allianz bereits mit dem weiteren Produktportfolio im chinesischen Markt aktiv. So hält die Allianz derzeit 49 % an einem Joint-Venture mit der Fondverwaltungseinheit von China Pacific Insurance. Da die Übernahme des Partners-Anteils gescheitert ist, macht sich die Allianz nun auf der Suche nach einer Alternative. Zu dem ist die Allianz mit Lebensversicherungen und Versicherungsvermögensverwaltung in China aktiv. In diesen Bereichen erhielt die Allianz erst im Juli des letzten Jahres die offizielle behördliche Genehmigung.
Die Gerüchte um eine Partizipation in den chinesischen Markt stellen auch einen strategisch wichtigen Punkt dar. So ist die Allianz in Europa mittlerweile zu groß, um noch regelmäßig im zweistelligen relativen Bereich zu wachsen. Zwar konnte auch im zweiten Quartal 2022 der operative Gewinn um circa 5 % auf 3,5 Milliarden Euro zulegen, doch der Überschuss lag mit 1,7 Milliarden Euro fast 25 % unter dem Vorjahresniveau. Zudem darf Allianz Global Investors nicht mehr autark auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt aktiv sein.
So hatte sich die Gesellschaft im Mai in den USA eines Wertpapierbetrugs schuldig bekannt, nachdem Pensionsfonds zu Beginn der Corona-Pandemie mit AGI-Hedgefonds Verluste in Milliardenhöhe erlitten hatten. Aufgrund des Rechtsspruchs hatte die Allianz bereits Anfang 2022 5,6 Milliarden Euro in Rückstellungen gebildet. Ein Großteil des US-Geschäfts darf die AGI nun nur noch über den neuen Partner Voya Investment Management führen.
23.08.2022 - Felix Eisenhauer
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