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Große Sorgen um BASF, neuer Hoffnungsschimmer für Nel ASA, TUI weiter in der Schwebe und Tesla kämpft mit unzufriedenen Mitarbeitern

Für Partystimmung ist es noch viel zu früh

NTG24 - Große Sorgen um BASF, neuer Hoffnungsschimmer für Nel ASA, TUI weiter in der Schwebe und Tesla kämpft mit unzufriedenen Mitarbeitern

 

Am Freitag konnten die Märkte sich recht deutlich erholen, nachdem es zuvor über mehrere Tage rasant in die Tiefe ging. Es spricht aber vieles dafür, dass es sich dabei nur um eine Verschnaufpause und nicht um eine endgültige Trendwende handelt. Das gilt besonders für den Handel in Europa, wo bereits bekannte Sorgen von neuen Problemen begleitet werden.

Zittern müssen die Börsianer dieser Tage mit Blick auf Gaslieferungen aus Russland. Die wurden bereits schwer gedrosselt, offiziell aufgrund fehlender Ersatzteile. Nicht nur Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vermutet hinter dem Schritt aber eine rein politische Motivation. Was auch immer die Gründe sein mögen, für die Aktie von BASF (DE000BASF111) ist das Ganze keine gute Neuigkeit.

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Werbebanner WikifolioSchon jetzt gilt die Lage als „angespannt“ und es ist nicht auszuschließen, dass Russland in naher Zukunft den Gashahn ganz abdrehen wird. Rationierungen ließen sich dann kaum noch vermeiden und BASF müsste wohl als einer der ersten den Verbrauch einschränken und womöglich Teile der Produktion drosseln oder gar lahmlegen. Das sind für den Moment zwar nur böse Befürchtungen. Dem Aktienkurs von BASF dürften eben diese aber kaum behilflich sein.

 

Des einen Leid ist des andern Freud

 

Umgekehrt gestaltet sich das Ganze mit Blick auf die Aktie von Nel ASA (NO0010081235). Hier wurde über das Wochenende im Netz darüber gemunkelt, dass sinkende oder ausbleibende Gaslieferungen aus Russland wieder für steigende Kurse sorgen könnten. Schließlich erhöht sich damit der Druck, auf alternative Energieformen zu setzen und so erwartet sich manch einer die eine oder andere Ankündigung seitens der Politik zur weiteren Förderung von Wasserstoff.

Das erscheint soweit plausibel, ist letztlich aber genauso spekulativ wie die Sorgen um Probleme bei BASF. Allzu sehr sollten Anleger sich nicht auf eine Trendwende verlassen. Ähnliche Hoffnungen wurden kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine schwer enttäuscht und die Kursgewinne bei Nel am Freitag reichten noch nicht aus, um schon von einer Rallye sprechen zu können. Mit 1,22 Euro blieb das Papier auf sehr niedrigem Niveau.

 

Das lässt TUI nicht locker

 

Die Sorgen um die Gasversorgung gehen an TUI (DE000TUAG000) größtenteils vorbei. Allerdings reichen hier anhaltende Befürchtungen um eine anrollende Rezession vollkommen aus, um Kursgewinnen einen Riegel vorzuschieben. Die Anleger fragen sich aktuell vor allem, ob nicht viele der bereits gebuchten Reisen für den Sommer wieder abgesagt werden. Schon die hohe Inflation dürfte manch einen zum Umdenken bewegen. Gesellen sich dazu in den nächsten Wochen noch Faktoren wie eine steigende Arbeitslosigkeiten oder dergleichen, dürfte die Motivation für Stornierungen nur noch zunehmen.

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Dass TUI selbst noch immer von einem „perfekten Sommergeschäft“ redet, davon lässt sich kaum noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken. Zwar werden die Umsätze sehr wahrscheinlich weit über dem Niveau der vergangenen beiden Jahre liegen. Ob das ausreicht, um TUI wieder in die Gewinnzone zu befördern, ist jedoch fraglich. Solange derartige Ungewissheiten bestehen, ist ein den großen Turnaround bei der schwer angeschlagenen TUI-Aktie nicht zu denken.

 

Die Unzufriedenheit wächst

 

Trotz der aktuellen konjunkturellen Sorgen hat Tesla (US88160R1014) weiterhin kein Nachfrageproblem und versucht derzeit händeringend, Kapazitäten in seinem Werk in Grünheide auszubauen. Dazu sollen in den kommenden Monaten etliche neue Angestellte eingestellt werden. Allerdings macht sich laut einem Artikel des „Stern“ bei der bereits vorhandenen Belegschaft mehr und mehr Unmut breit.

Offenbar stören sich viele daran, dass es bei Tesla zu ungleichen Gehältern trotz gleicher Qualifikation und Leistung kommt. Angeblich sollen bereits einige Mitarbeiter den Konzern deshalb schon verlassen haben. Das Thema dürfte Tesla noch eine Weile begleiten und ohne Lohnerhöhungen und Angleichungen werden die Angestellten wohl eher nicht zu befrieden sein. Für die Anleger entsteht daraus potenziell eine neue Gefahr für den Aktienkurs von Tesla, der zuletzt ohnehin nur bedingt überzeugen konnte.

 

Es wird spannend

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistBleibt abzuwarten, wie die Stimmung in der neuen Woche ausfallen wird. Neben den bereits genannten Faktoren sprechen aber auch Vorgaben der asiatischen Märkte eher für einen weiteren Abschwung. In den hiesigen Nachtstunden eröffneten die japanischen Börsen die Woche mal wieder mit vielen roten Vorzeichen. Das muss für den hiesigen Handel nicht viel heißen; Argumente für spontane Kauflaune erhalten die Bullen dadurch aber auch nicht.

 

20.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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