
Porsche senkt die Prognose – BASF ist sich mit Akzo Nobel einig
BASF treibt die Umstrukturierung durch den Verkauf des restlichen Coatinggeschäfts weiter voran
BASF forciert den Verkauf des Lacke-Geschäfts und es gibt bereits erste Interessenten. Porsche senkt die Jahresprognose aufgrund der Zoll-Unsicherheiten und Mehrkosten bei dem Batterienkomponenten.
BASF (DE000BASF111) treibt die Restrukturierung die Kerngeschäfts weiter voran und kündigte bereits zum letzten Jahr an, dass man sich von einigen Geschäftssegmenten trennen möchte. Auf der Verkaufsliste stand auch die Lack-Sparte, für die es nun einen ernsthaften Interessenten gibt.
Der niederländische Spezialchemiekonzern Akzo Nobel zeigt ernsthaftes Interesse an dem übrig gebliebenen Coating-Geschäft von BASF. Den südamerikanischen Teil des Geschäfts mit Produktionsanlagen in Brasilien hat BASF bereits zu Beginn des Jahres verkaufen können. Das Geschäft mit Fokus auf den Anstrich für Gebäude wurde für umgerechnet 1,15 Milliarden US-Dollar an den Farbenkonzern Sherwin-Williams verkauft. Allerdings sei Akzo Nobel nicht der einzige Interessent auch mehrere Konkurrenten und auch Private-Equity Firmen hatten BASF laut Unternehmensmitteilung bereits aufgrund einer potenziellen Übernahme kontaktiert. Das übrig gebliebene Coatings-Geschäft, für das sich Akzo Nobel nun interessiert fokussiert sich im Kern primär auf lacke für Autoreparaturen- und Fahrzeugserien. Das Geschäft wird laut der Privatbank Berenberg mit 4,0 bis 4,5 Milliarden US-Dollar bewertet.
BASF hatte bereits während der Talsohle der Energiekrise im Jahr 2023 angekündigt den Konzern umfassend umbauen zu wollen. Hierfür wollte man sich mehr auf das Kerngeschäft fokussieren und andere Sparten nach und nach zu verkaufen. Das Agrargeschäft soll noch bis zum Ende des Jahres separat an die Börse gebracht werden. Weiterhin kündigte man einen Stellenabbau im Stammwerk in Ludwigshafen an. Dieser wurde aufgrund des milliardenschweren Sparprogramms essenziell, um das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig aufzustellen.
Porsche senkt die Jahresprognose
Der deutsche Automobilsektor befindet sich volatilen Zeiten. Das Zollthema sorgt für enorme Unsicherheiten, da die Lieferkette der Automobilunternehmen sich über mehrere Ländergrenzen erstreckt und kaum zu nationalisieren ist. Aufgrund der Unsicherheiten sieht sich die Sportwagentochter von VW (DE0007664039), Porsche (DE000PAG9113) gezwungen die Jahresprognose nach unten zu korrigieren. Anstatt eines Jahresumsatzes zwischen 39 und 40 Milliarden Euro erwartet man bei Porsche nun jetzt nur noch einen Wert zwischen 37 und 38 Milliarden Euro. Auch der Zielwert bei der operativen Umsatzrendite wurde deutlich um 3,5 Prozentpunkte auf 6,5 % gesenkt. Damit ist der ehemalig profitabelste Teil des VW-Konzerns mit Umsatzrenditen von weit über 15 % nicht mehr weit von der Profitabilität der Kernmarke entfernt. Dies wird allerdings kaum jemand im Konzern als Erfolg ansehen. Porsche gab bekannt, dass in der neuen Prognose auch potenzielle US-Importzölle für die Monate April und Mai inkludiert sind.
Zusätzlich hat Porsche auch mit einigen internen Problemen zu kämpfen. So stoppt man den Ausbau der Produktion von Hochleistungsbatterien der Tochter Cellforce. Grund hierfür ist, dass die Entwicklungskosten zuletzt in keinem Verhältnis mehr zu dem Vorteil standen, die eine Eigenproduktion der Batterietechnologie bringt. Zwar hatte man dies bereits in der Jahresprognose inkludiert, allerdings geht man nun davon aus, dass die Mehrkosten mit 1,3 Milliarden Euro etwa 500 Millionen Euro höher als bislang prognostiziert ausfallen werden. Weiterhin möchte Porsche die Produktion in China aufgrund der schwachen Absatzzahlen reduzieren, was aufgrund der geänderten Produktionsstrategie zu Mehrkosten führt.
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01.05.2025 - Christian Teitscheid
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