
Allem Anschein nach fährt Disney mit dem jüngsten Marvel-Streifen wieder einmal eine milde Enttäuschung ein
Disney tut sich derzeit schwer an den Kinokassen
Mit „Fantastic 4: First Steps“ läutete Disney kürzlich die sechste Phase des Marvel Cinematic Universe (MCU) ein und brachte den wahrscheinlich größten Film aus dieser Kategorie für das laufende Jahr in die Kinos. Dementsprechend dürfte man auf einen durchschlagenden Erfolg gehofft haben. Schließlich hat die Reihe einige der größten Erfolge der Filmgeschichte hervorgebracht und Filme wie "Avengers: Endgame“ spülten Milliarden in die Kassen.
Verglichen damit wirken die bisherigen Einnahmen der Fantastic 4 eher weniger fantastisch. In der zweiten Woche landete der Film zwar erneut auf dem ersten Platz der Kinocharts. Die Einnahmen gingen aber um satte 66 Prozent zurück und lagen bei nur noch 40 Millionen US-Dollar. Insgesamt hat der Streifen bisher Medienberichten zufolge knappe 200 Millionen Dollar für Disney (US2546871060) umsetzen können. Das ist ordentlich und die meisten anderen Filme können von solchen Einnahmen nicht einmal zu träumen wagen. Das ist jedoch nicht der Maßstab, der für einen solchen Blockbuster gilt.
In Deutschland wurden die Fantastischen Vier allem Anschein nach sogar von „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ abgehängt, obschon der mittlerweile siebte Eintrag der Dino-Saga nun schon einige Wochen in den Lichtspielhäusern zu sehen ist. Zudem scheint Superman bei den Kinobesuchern gefragt zu sein. Der ewige Kampf zwischen Marvel und DC setzt sich damit fort und zumindest im Kino ist Marvel es eher nicht gewohnt, bei diesem Kräftemessen zu unterliegen.
Disney: Ein Flop ist das noch nicht
Obschon Disney momentan keine Rekorde aufstellt, ist es nicht so, als wäre das neueste Machwerk des Konzerns ein kolossaler Flop. Die Produktionskosten werden sehr wahrscheinlich hereingeholt werden können und langfristig sichert sich der Medienkonzern ein weiteres Argument für die Vermarktung des Streaming-Dienstes Disney+. Das allein reicht aber nicht aus, um bei den Börsianern für Begeisterung sorgen zu können.
Dafür braucht es dann schon eher durchschlagende Erfolge mit Evergreen-Potenzial, wie etwa „Alles Steht Kopf 2“ aus dem vergangenen Jahr. Enttäuschungen bei Marvel-Filmen wiegen doppelt schwer, da Disney damit eine ganze Reihe von Filmen und Serien vorbereitet und ein überschaubares Interesse ist dafür nicht die beste Voraussetzung. Mancher Anleger könnte befürchten, dass auch neue Filme mit Spider-Man und anderen Superhelden nicht den erhofften Erfolg bringen könnten.
Zumindest eine kleine Entrüstung ist den Anlegern anzumerken. Die Disney-Aktie sorgte in den letzten Tagen nicht für Euphorie und am Dienstag wertete der Titel um 0,9 Prozent bis auf 118,32 Dollar ab. Das Papier notiert hier zwar noch in der Nähe des 52-Wochen-Hochs. Von Bestmarken aus vergangenen Jahren, als die Avengers gerade Rekorde knackten und die Kinokassen fleißig klingeln ließen, ist man aber weit entfernt.
Braucht es bei Disney neue Ideen?
Fast scheint es, als wäre ein Erfolgsmodell von Disney etwas eingerostet und nach unzähligen Superhelden-Filmen machen sich bei den Zuschauern gewisse Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Vielleicht wäre es schlicht an der Zeit, wieder etwas mehr Mut zu wagen und die Kinos mit frischen Ideen zu beglücken. Aus Anlegersicht ist das zwar nicht unbedingt spielentscheidend, solange die Themenparks weiterhin gut laufen und das Streaminggeschäft wachsen kann. Doch ist die Bedeutung von Erfolgen in den Kinos nicht zu unterschätzen.
Solche liefern auf lange Sicht letztlich die Grundlage dafür, um in anderen Bereichen zu wachsen und für eine stetig hohe Begeisterung sorgen zu können. Denn wenn Filmhelden von Disney gerade im Kino der letzte Schrei sind, steigt natürlich auch die Motivation, ihnen nachempfundene Attraktionen zu besuchen oder ein Abo abzuschließen um damit verbundene Inhalte im heimischen Wohnzimmer zu genießen. Für den Moment gibt es keinen Grund für spontane Panikausbrüche, aber auch keine Argumente für spontane Zukäufe. Die Disney-Aktie darf weiterhin neutral bewertet werden.
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06.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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