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DoorDash wächst exponentiell

DoorDash IPO ein voller Erfolg

NTG24 - DoorDash wächst exponentiell

 

DoorDash versucht das beste von Uber und Amazon zu vereinen. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst nicht als Essenlieferant, sondern als Technologieunternehmen, was faktisch richtig ist, aber praktisch irrelevant, denn das Wohl und Wehe der Umsätze ist positiv mit der Zahl der Essenlieferungen und den Umsätzen der Lieferungen korreliert und nicht mit der Innovationskraft der Software. Selbstverständlich muss die Software eine ansehnliche Benutzeroberfläche haben, leicht zu bedienen sein und den Kundennutzen maximieren, aber der Skaleneffekt liegt im operativen Geschäft der Restaurants. 

Wie auch beim Geschäftsmodell von Uber liegt ein anderer Erfolgsvektor für DoorDash darin, eine möglichst grosse geografische Abdeckung zu erreichen. Es ist essenziell wichtig, dass man so viele Regionen wie möglich abdeckt und in diesen Regionen eine hohe Abdeckung bei den Restaurants erreicht. Die Kundenzufriedenheit ist direkt korreliert mit der Auswahl an verschiedenen Restaurants, die die App einem bietet. Da sich die Preise zwischen den einzelnen Essenlieferanten nur marginal unterscheiden, hängt die Benutzung einer App im Wesentlichen davon ab, ob der Kunde alles findet, wonach er sucht. Und in diesem Punkt feierte das Unternehmen im Oktober einen wichtigen Rekord, denn im Hinblick auf die Lieferumsätze erreichte DoorDash laut einer unabhängigen Messung einen Marktanteil von 50 % in den USA. 

Analog zu Amazon stellt DoorDash den Kundennutzen in den Vordergrund. Das bedeutet grosse Auswahl, schnelle Lieferungen und günstige Preise. Um die grösste Preishürde zu reduzieren - die Lieferkosten - hat DoorDash eine Flatrate eingeführt. Gegen die Zahlung eines monatlichen Fixums, das aktuell bei 9,99 US-Dollar liegt, erhält der Kunde eine Mitgliedschaft, die ihm jegliche Lieferkosten erspart, egal wie viel er bestellt. Da schaut das Amazon Prime Modell durch. Die Last dieser Mitgliedschaft tragen zunächst einmal die teilnehmenden Restaurants, doch sie haben die Perspektive, dass eine hohe Beliebtheit der App am Ende zu einem viel grösseren Kundenstamm führt.  

 

Kundennutzen ist die treibende Kraft

 

Ebenfalls analog zu Amazon will DoorDash seine Plattform in Zukunft nutzen, um alles zu liefern, nicht nur Essen. Die Idee ist, dass Restaurants nur der Anfang sind. Sobald die Logistik steht, um Eis zu liefern, bevor es schmilzt oder eine Pizza zum Kunden zu bringen, bevor sie kalt wird, kann auch alles andere auf Nachfrage - On Demand -  geliefert werden. Das hat Potenzial. Apropos Logistik:

DoorDash heuert an, was der Arbeitsmarkt hergibt ist. Die App und Website des Unternehmens richtet sich zwar in erster Linie an Kunden, die Essen bestellen wollen, doch es ist gleichzeitig auch das Akquisetool, um neue Restaurants in die Lieferkette einzubinden und jeden anzuheuern, der liefern kann. Wer neben dem Hauptberuf als sogenannter „Dasher“ noch einen Zweit- oder Dritt-Job sucht, kann bei DoorDash freie Zeiten angeben und bekommt dann Lieferaufträge zugeteilt. Ideal auch für Studenten, die nur stundenweise etwas Geld nebenher verdienen möchten. In den USA und Australien, dem anderen grossen Markt von DoorDash, ist das immerhin ein Pool von 1 Million Voll- und Teilzeitkräften, die überwiegend an den Trinkgeldern verdienen. 

390.000 Ladengeschäfte sind bei DoorDash angeschlossen. Das ist die Zahl der Geschäfte, die über die Plattform Aufträge abwickeln und abgewickelt haben. Das Unternehmen zählt allerdings grosszügig, denn Ketten werden nicht einmal gezählt, sondern jedes einzelne Ladengeschäft ist hier in der Statistik aufgeführt. Seit Gründung im Jahr 2013 hat DoorDash laut eigenen Angaben ein Auftragsvolumen von 19 Mrd. US-Dollar über seine Plattform abgewickelt und die Geschäfte haben im Schnitt über die Jahre ein Umsatzwachstum von 59 % p. a. mit Aufträgen erlebt, die von DoorDash vermittelt wurden. Insgesamt wurden seit Gründung 900 Mio. Aufträge abgewickelt. 

 

Wachstum ohne Ende

 

Die Wachstumsraten des Geschäfts sind atemberaubend. In den letzten beiden voll abgeschlossenen Geschäftsjahren stieg der Umsatz von 291 Mio. US-Dollar in 2018 auf 885 Mio. US-Dollar in 2019. Der Verlust Ende 2019 betrug dabei atemberaubende 668 Mio. US-Dollar, womit DoorDash das Kapital seiner Finanzierungsrunden voll durchbrachte. Doch 2020 kam der Dreh. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz von 587 Mio. US-Dollar auf 1,92 Mrd. US-Dollar. Dadurch sank der operative Verlust erheblich von -479 Mio. US-Dollar auf nur noch -131 Mio. US-Dollar. Das ist exakt die Dynamik, für die die Wall Street viel Geld auf den Tisch legt. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Bewertung liegt jenseits von Gut und Böse. Alleine in den vergangenen Tagen explodierten die Kennzahlen, nachdem das Unternehmen die Preisspanne für das IPO von anfänglich 75 auf 85 US-Dollar auf 90 bis 95 US-Dollar je Aktie anhob. Der finale Emissionspreis lag dann noch einmal höher bei 102 US-Dollar.  

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

10.12.2020 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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