Palantir begeistert erneut mit Zahlen, BYD leidet unter Absatzrückgängen, Puma steckt tief in der Krise und Amazon schließt neuen Deal mit OpenAI
Der neue Monat begann an der Börse sowohl mit erfreulichen als auch enttäuschenden Überraschungen
Die Börse ist stets ein Spiel mit Erwartungen. Analysten geben die Richtung vor und stimmen die Börsianer schon vor den Zahlen mit fundierten Schätzungen ein. Doch kommt es immer wieder vor, dass auch die besten Prognosen verfehlt werden. Das muss allerdings nicht immer eine schlechte Nachricht sein.
Im Falle von Palantir (US69608A1088) entfernten sich die tatsächlichen Zahlen beispielsweise recht weit von den Konsensschätzungen; dies allerdings im positiven Sinne. Beim Umsatz meldete der vielbeachtete Big-Data-Spezialist 1,18 Milliarden Dollar und damit deutlich mehr als die von den Analysten erwarteten 1,09 Milliarden Dollar. Auch der Gewinn je Aktie fiel mit 0,21 Dollar höher aus als die Analystenschätzung von knapp 0,17 Dollar. Palantir stellt Wachstum unter Beweis, welches gleichzeitig auch noch die Kassen füllt.
Die Anleger reagierten darauf äußerst erfreut und die Palantir-Aktie konnte gestern bei 207,52 Dollar mal wieder ein neues Allzeit-Hoch erreichen. Zwar liegt die Bewertung auch nach den nun veröffentlichen Zahlen noch in geradezu wahnsinnigen Höhen und das KGV spottet jeder Beschreibung. Solange der KI-Boom lebt und die Wachstumsstory weitergeschrieben wird, scheint sich daran aber niemand weiter zu stören.
BYD im Rückwärtsgang
Deutlich weniger angenehm war die Überraschung, welche BYD (CNE100000296) für Anleger auf Lager hatte. Im Oktober konnte der chinesische Autobauer nur noch 441.706 Fahrzeuge verkaufen und damit zwölf Prozent weniger als noch im Vorjahresmonat. Das ist Zahlen von „CnEVPost“ zu entnehmen. Zwar blickt BYD noch auf ein beachtliches Wachstum im internationalen Geschäft und erreicht zudem die bisher höchsten Monatsabsätze im laufenden Jahr. Über den doch recht steilen Rückgang im Jahresvergleich tröstet das aber nicht hinweg.
Noch schmerzlicher ist das Ganze mit Blick darauf, dass der Konkurrent SAIC Motor vorbeizieht und mit 453.978 Fahrzeugen höhere Absätze erreicht. BYD leidet nach wie vor unter Problemen auf dem chinesischen Heimatmarkt. Dort lassen nicht nur die Absätze dezent zu wünschen übrig. Zeitgleich sorgt ein heftiger Preiskampf für müde Margen. Die Quittung erfolgte in Form von Kursverlusten. Am Nachmittag konnte die BYD-Aktie sich an den hiesigen Märkten zwar noch etwas fangen, ging aber letztlich dennoch gut zwei Prozent tiefer mit 10,93 Euro aus dem Handel.
Puma kollabiert
Beim Sportartikelhersteller Puma (DE0006969603) waren die Anleger eigentlich schon auf maue Zeiten eingestellt. Dem Unternehmen ist es jedoch gelungen, ohnehin geringe Erwartungen nochmal zu unterbieten. Für das dritte Quartal wurde ein Nettoverlust von 62,3 Millionen Euro gemeldet. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Plus von 127,8 Millionen Euro gemeldet. Die Umsätze gaben währungsbereinigt um 10,4 Prozent nach und das operative Ergebnis stürzte um 87,6 Prozent auf nur noch 29,4 Millionen Euro ein.
Besonders schlecht lief das Großhandelsgeschäft, doch auch sonst gab es im Prinzip keine guten Neuigkeiten. Puma will mit einem breit angelegten Effizienzprogramm zurück in die Spur finden und an der Prognose für das Gesamtjahr wird immer noch festgehalten. Die Anleger scheinen den Glauben aber verloren zu haben. Die bereits angeschlagene Aktie fiel am Montag um weitere fünf Prozent auf 17,50 Euro zurück. Seit Jahresbeginn belaufen die Verluste sich auf etwas mehr als 60 Prozent.
Amazon springt bei OpenAI ein
Amazon (US0231351067) liefert auch einige Tage nach der Zahlenvorlage noch angenehme Überraschungen. Zum Wochenbeginn meldete der Internet-Gigant einen Deal mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI, der auf satte 38 Milliarden Euro beziffert wurde. Dafür erhält OpenAI Zugang zu gewaltigen Rechenkapazitäten von Amazon Web Services (AWS), was sowohl für das Training als auch den Betrieb von KI-Anwendungen genutzt werden soll.
Experten sehen darin einen wichtigen Schritt, um die Abhängigkeit von Microsoft zu lockern. Zwar hat OpenAI kürzlich eine neue Vereinbarung mit Microsoft schließen können. Mittel- und langfristig wird dennoch die Unabhängigkeit angestrebt. Amazon springt da natürlich gerne ein und auch die Anleger sehen es gerne, wenn ChatGPT zu AWS kommt. Die Aktie zog es am Montag um vier Prozent auf 254 Euro aufwärts. Am Vormittag konnte bei 258,60 Dollar das nächste Allzeit-Hoch markiert werden.
Unverhofft kommt oft
Die Märkte zeigen sich weiterhin in bester Verfassung, bleiben aber dennoch unvorhersehbar. Die nächste Überraschung könnte nicht lange auf sich warten lassen und ob jene erfreulich oder nicht erfreulich sein wird, hängt auch von der Zusammenstellung des eigenen Depots ab. Unvorhergesehene Entwicklungen sind stets eine gute Erinnerung daran, sich möglichst breit aufzustellen und mit einer gesunden Diversifizierung auch Rückschläge verkraften zu können.
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04.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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