als .pdf Datei herunterladen

Edelmetalle: In positiver US-Vorbörse und vor PCE-Preisdaten Donnerstag / Freitag gerade Platin und Palladium erneut sehr fest

Edelmetalle bereits jetzt in Erwartung der morgigen US-PCE- und BIP-Daten

NTG24 - Edelmetalle: In positiver US-Vorbörse und vor PCE-Preisdaten Donnerstag / Freitag gerade Platin und Palladium erneut sehr fest

 

Im Umfeld der aktuell freundlichen US-Aktien-Vorbörse (S&P 500-Future derzeit + 0,3 %) wie aber bei heutigem Ausbleiben allzu relevanter neuer Konjunkturdaten-Publikationen (lediglich Meldung von US-Investitionsgüter-Auftragseingängen im März) bringen sich die Edelmetall-Marktakteure derzeit wohl schon in Position für die morgen ab 14:30 Uhr sehr entscheidende Präsentationen der US-BIP- wie auch PCE-Preisdaten zum 1. Quartal 2023.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Das defensivste und am wenigsten konjunkturreagible Gold (TVC:GOLD) legt aktuell um 12:40 Uhr marginal um + 0,1 % auf 2000 USD zu, das nur etwas konjunktursensiblere Silber (TVC:SILVER) stagniert bei 25,01 USD hingegen derzeit völlig auf seinem Vortages-Schlussstand.

Dagegen spielen gerade die europäischen Anleger heute bislang erneut alleine in einer offensichtlich gerade hier weiter ausgeprägten Zinspanik (siehe auch gerade die jüngsten erneuten starken Abgaben gerade in den zinssensitivsten Technologie-Aktien) die „konjunkturzyklische Karte“ und lassen damit Platin (TVC:PLATINUM) momentan wieder einmal um + 2,1 % auf 1109 und Palladium (TVC:PALLADIUM) gar um + 3,2 % auf 1531 USD nach oben schießen.

 

Aktuelle Zins-Befürchtungen gerade europäischer Marktakteure weit überzogen

 

Wie wir zuletzt schon stets betont hatten, halten wir jedoch speziell das gerade von den führenden europäischen Edelmetall-Investoren derzeit für ihre Allokationsentscheidungen offenkundig klar in den Vordergrund gestellte „Zins-Schreckgespenst“ derzeit sowohl hinsichtlich der Perspektiven der weiteren FED- wie aber selbst auch der EZB-Zinspolitik momentan für maßlos übertrieben, attestierten beide Notenbanken zuletzt doch überdeutlich und zweifellos auch vollkommen zu Recht, dass sie bis zum Jahresende 2023 fast sicher von zunehmend dynamischen weiteren Rückgängen der Inflationsraten in den USA sowie der Eurozone ausgehen (Prognosen: FED 3,75 %, verglichen mit US-März-Inflationsrate von 5,0 %; EZB sogar nur 3,0 %, verglichen mit Eurozone-März-Inflationsrate von noch 6,9 %!).

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeDa diesen derzeit sehr optimistischen, seitens der FED jedoch sogar aus unserer Sicht noch konservativen Inflationsprognose per Ende 2023 jedoch natürlich die ebenfalls nur allzu berechtigten Erwartungen deutlicher, bereits zinsbedingter Konjunktureintrübungen im 2. Halbjahr 2023 zugrunde liegen, was jedoch zumindest die Kurzfrist-Perspektiven von Platin und Palladium deutlich belasten müsste (reale BIP-Wachstumsprognosen per Ende 2023: EZB / Eurozone + 0,9%; FED / USA + 4,0 %) dürften nun bei beiden Notenbanken zunächst die Beendigung ihres Zinserhöhungszyklus bereits dicht bevorstehen.

Im Falle der FED rechnen wir definitiv mit einer letztmaligen Zinserhöhung um + 0,25 % nun am 03.05. (Leitzins-Korridor dann 5,00 – 5,25 %), im Fall der EZB wohl am 27.07., womit bei dann nun noch 3 weiteren folgenden Leitzinserhöhungen um jeweils + 0,25 % der finale Leitzins dann also bei 4,25 % stehen dürfte.

Dies halten wir jedoch sowohl hinsichtlich des dann bestehenden Maximal-Leitzinsabstands zu den USA von voraussichtlich 1 %-Punkt (wegen der langfristig sicher geringeren Konjunkturdynamik und auch weiteren Inflationsrisiken als in den USA) wie aber ja auch der bereits wesentlich günstigeren Inflationsprognose der EZB per Ende 2023 von nur noch 3,0 % für vollauf vertretbar und angemessen, so dass uns hiernach künftig kaum noch betont restriktiv angelegte Zinserhöhungsmaßnahmen vorstellbar erscheinen.

Ebenso weitaus realistischer gestalten sich jedoch mittlerweile nun auch die weiteren Leitzins-Beibehaltungsprognosen der FED wie auch EZB, die für die FED durch das sog. FED Watch-Tool mittlerweile auf den 20.09. als den ersten Zinssenkungstermin (möglicherweise noch zu optimistisch, aus unserer Sicht eher ab dem 01.11.) sowie durch die EZB von den Ökonomen aktuell mehrheitlich ab dem 14.12. erwartet werden (26.10. auch aus unserer Sicht voraussichtlich noch zu früh).

In jedem Fall dürften also nun aus unserer Sicht in einem Umfeld sicher sowohl in den USA wie auch der EZB im 2. Halbjahr deutlich nachlassenden Konjunktur-Wachstumsraten wie aber damit genauso nachlassender weiterer Inflationsrisiken die weiteren Zinspolitik-Fahrpläne der FED und EZB aus unserer Sicht bereits so transparent und auch fundamental schlüssig auf dem Tisch liegen, dass hiernach gerade für die defensivsten Edelmetalle Gold und Silber weitere Zins- und damit auch Kursrisiken aus unserer Sicht eigentlich mittlerweile als äußerst überschaubar einzustufen sein müssten.

 

Morgige Publikation der US-BIP- und PCE-Quartalszahlen äußerst relevant

 

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusDie heute zur Publikation lediglich um 14:30 Uhr anstehenden US-März-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter (= Investitionsgüter) dürften unseres Erachtens die gesamten Edelmetallmärkte heute nicht sonderlich tangieren, auch wenn – allerdings nur inklusive der besonders volatilen Komponenten der Rüstungsgüter und von Fahrzeugen – in der Gesamtrate gegenüber dem Februar mit + 0,7 % nun ein klar positiver Zuwachs erwartet wird (im Februar gegenüber dem Januar dagegen – 0,1 %).

Eine noch positivere Entwicklung könnte als mögliches Konjunkturstärke-Signal Platin und Palladium daher weiter beflügeln, Gold und Silber hingegen belasten. Umgekehrtes wäre im Fall unerwartet schwacher Investitionsgüter-Auftragseingangszahlen zu erwarten.

Darüber hinaus dürften die Edelmetall-Marktakteure jedoch wohl bereits heute auf die wesentlich relevanter als die Investitionsgüter-Auftragseingänge morgen um 14:30 Uhr zu publizierenden BIP-Zahlen wie auch zugehörigen Konsumausgaben-Preiskomponenten jeweils zum 1. Quartal 2023 schauen.

Hier werden derzeit auf Jahresbasis im Konsens sowohl Abschwächungen des realen BIP selbst (+ 2,0 % nach 2,6 % im 4. Quartal 2022), der Preiskomponente des BIPs (+ 3,8 % nach 3,9 % im 4. Quartal) sowie schlagartig insbesondere der Konsumausgaben-Preiskomponente / PCE-Deflator (nur noch + 0,5 % nach + 3,7 % im 4. Quartal) erwartet.

Dürften all dieses Datenvorlagen morgen jedoch eine noch stärker fortschreitende US-Konjunktur- und Preisauftriebs-Abschwächung signalisieren, was aus unserer Sicht keinesfalls ausgeschlossen werden kann, dürften gerade die zinssensitivsten Edelmetalle Gold und Silber, weniger dagegen Platin und Palladium, erneut nach oben durchstarten. Andernfalls könnte jedoch gerade in Gold und Silber eine weitere, harsche Korrekturfortsetzung drohen.

 

26.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)