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Edelmetalle: Letztwöchiger konjunkturgetriebener Anstieg vernachlässigt anhaltende Zinsrisken

Signifikante Chartausbrüche, temporäre Korrekturen aber weiterhin möglich

NTG24 - Edelmetalle: Letztwöchiger konjunkturgetriebener Anstieg vernachlässigt anhaltende Zinsrisken

 

Im Sog der zunehmend festen Datenlage gerade hinsichtlich der künftigen Konjunkturerwartungen für die USA und die Eurozone legten in der letzten Woche nicht nur die Aktienmärkte zu, sondern zogen auch vor allem die besonders konjunkturzyklischen Edelmetalle Platin und Palladium deutlich mit nach oben. Dieser starken Aufwärtstendenz schlossen sich auch in nennenswertem Maße selbst die defensiveren und zinssensitiveren Edelmetalle Gold und Silber an.

Getrieben von der in der letzten Woche verzeichneten Fülle überraschend starker Konjunkturdaten in den USA und der Eurozone, die vor allem in immer positiveren Erwartungen der Konsumenten wie auch gewerblichen Einkaufsmanager an die weiteren mittel- und längerfristigen Wirtschaftsentwicklungen beider Länder / Regionen bestand, gewannen vor allem die konjunkturzyklischsten Edelmetalle in der letzten Woche besonders stark.

So verzeichnete Platin (TVC:PLATINUM) in der letzten Woche gleich einen gewaltigen Kurssprung um + 7,5 % auf 981 USD, und auch selbst das nun bereits schon seit Oktober 2022 in einem ungebrochen steilen Absturz befindliche Palladium (TVC:PALLADIUM) befestigte sich in der letzten Woche um + 3,7 % auf 1429 USD.

In diesem Zuge wurden durch die gleichfalls freundlichen Aktienmärkte (z.B. S&P 500-Index: + 1,9 %) sogar auch die weitaus zinsanfälligeren und defensiveren Edelmetalle Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER) kräftig mit nach oben gezogen.

Gold verteuerte sich dabei in der letzten Woche um + 2,4 % auf 1855 USD, Silber gewann + 2,3 % auf 21,24 USD.

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Zinsrisiken gerade durch Gold und Silber aktuell vernachlässigt

 

Obwohl Platin, Gold und Silber (Palladium spielt dagegen grundsätzlich keine aktive Rolle in den Edelmetall-Anlagestrategien von NTG24) damit deutliche Chartausbrüche aus ihren seit Mitte Januar bis Anfang Februar etablierten Korrekturtrends verzeichneten – dies ist aktuell besonders signifikant in Platin, am wenigsten stark dagegen bislang in Silber der Fall – sind aus unserer Sicht gerade aber die Anstiege in den zinssensitiveren Edelmetallen Gold und Silber trotz ihrer zunehmend vielversprechenden Chartoptik derzeit noch mit einer gewissen fundamentalen Vorsicht zu genießen.

Denn geprägt durch die starken Konjunkturerwartungs-Daten der letzten Woche sowie einen im Februar z.B. nun folgerichtig auch erhöhten Preissteigerungsdruck gerade im US-Industriesektor, kletterte die Rendite 10jähriger US-Treasuries im Verlauf der letzten Woche nun, wenn auch nur moderat um + 5 Stellen auf 3,96 %.

In der Eurozone bildete sich die Durchschnittsrendite 10jähriger öffentlicher Anleihen dagegen in der letzten Woche marginal um – 2 Stellen auf 3,46 % zurück.

Grundsätzlich werten wir die in der letzten Woche sowohl für die Eurozone wie auch die USA insgesamt überraschend stark publizierten Konjunktur- und Preisdaten derzeit immer noch als zu hoch, als dass diese sowohl die FED als auch die EZB derzeit nennenswert von ihren in den nächsten Monaten weiter sehr rigide anvisierten Zinserhöhungsplänen abbringen könnten.

 

Pessimismus künftig verschärfter FED- und EZB-Zinspolitik noch verfrüht

 

Allerdings sind gemäß den zuletzt eingegangenen Wirtschaftsdaten auch Spekulationen auf eine künftig entscheidende Verschärfung der Zinserhöhungsgangart sowohl der FED wie auch der EZB aus unserer Sicht derzeit ebenfalls noch verfrüht.

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Werbebanner EMH PM TradeWir erwarten derzeit den künftigen maximalen FED-Leitzins daher zunächst unverändert auch weiterhin in einem Korridor von 5,25 – 5,50 % (= + 75 Basispunkte über dem aktuellen US-Leitzinsniveau), den maximalen EZB-Leitzins dagegen künftig bei 4,25 oder 4,50 % (= + 125 bis + 150 Basispunkte über dem aktuellen Eurozone-Leitzinsniveau).

Wie sich gerade die zinssensitivsten Edelmetalle Gold und Silber im Umfeld der weiterhin absehbaren, kommenden Leitzinserhöhungen der FED und EZB verhalten werden, bleibt daher künftig besonders stark im Auge zu behalten.

 

Platin gegenüber Gold und Silber derzeit vorzuziehen

 

Auch wenn bei erhöhtem Risikobewusstsein erste Käufe in Gold und selbst auch dem im Ausbruch bislang (noch) zurückgebliebenen Silber aus unserer Sicht nun wieder durchaus vertretbar sind, geben wir gegenüber diesen defensiveren Edelmetallen dem weitaus konjunkturreagibleren Platin derzeit jedoch den klaren Anlagevorzug.

Am heutigen Tag stehen weder in den USA, noch der Eurozone und Großbritannien entscheidende Konjunkturdaten-Publikationen oder Reden von Notenbank-Vorständen auf der Agenda, so dass der heutige Handelstag an den Edelmetallmärkten wohl relativ ruhig, gepaart mit einem von uns nach deren Anstieg am Freitag jedoch heute eher schwächer erwarteten Grundtenor verlaufen sollte.

 

06.03.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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