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Edelmetalle nach neuem quartalsweisen EU-Wirtschafts-Update durch die EU-Kommission durchweg im Plus

EU-Kommission hebt 2023er EU-Wachstums-, aber auch Inflationsprognose moderat an

NTG24 - Edelmetalle nach neuem quartalsweisen EU-Wirtschafts-Update durch die EU-Kommission durchweg im Plus

 

Nach der heute voraussichtlich relevantesten Wirtschaftsdatenpublikation in Gestalt der um 11 Uhr erneut – wie jedes Quartal - veröffentlichten Wirtschaftseinschätzung der gesamten EU durch die EU-Kommission für 2023 und 2024 tendieren alle Edelmetalle aktuell um 11:45 Uhr freundlich, wobei sich insbesondere die konjunkturzyklischeren Edelmetalle Platin und Palladium von ihren um über 3 % verzeichneten Korrekturen vom Freitag deutlicher erholen können.

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Während um 11:45 Uhr Palladium (TVC:PALLADIUM) um + 1,2 % auf 1528 USD und Platin (TVC:PLATINUM) um + 1,1 % auf 1061 USD jeweils deutlich zulegen, verzeichnen die defensiveren Edelmetalle Gold (TVC:GOLD) mit einem Aufschlag um + 0,3 % auf 2016 USD sowie Silber (TVC:SILVER) mit einem Gewinn von + 0,2 % auf 24,03 USD gleichzeitig jeweils deutlich moderatere Kursanstiege.

Dass bereits vor, aber auch anschließend nach der um 11 Uhr erfolgten Vorlage ihrer neuesten quartalsweisen Wirtschaftseinschätzung des gesamten EU-Raums durch die EU-Kommission für 2023 und 2024 die besonders konjunkturzyklischen Edelmetalle Platin und Palladium im heutigen Handel bislang sogar noch besser abschneiden als die defensiveren Edelmetalle Gold und Silber, ist dabei nicht nur angesichts ihres – wenn auch nur zu berechtigten – Einbruchs am Freitag nach der sehr bedenklichen Vorlage des neuesten monatlichen US-Konsumentenvertrauens-Berichts der University of Michigan zumindest rein charttechnisch durchaus nachvollziehbar.

 

Neueste Frühjahrs-Wirtschaftseinschätzung der EU-Kommission für 2023 und 2024

 

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Werbebanner EMH PM TradeFundamentalen Rückenwind hierfür liefert momentan jedoch ebenfalls die Publikation des neuesten quartalsweise aktualisierten Wirtschaftsgutachtens der EU-Kommission für den gesamten EU-Raum wie auch die Eurozone in 2023 und 2024 (Ausgabe Frühjahr 2023, siehe auch hier), in dem für das zunächst natürlich relevanteste Jahr 2023 nun zwar sowohl die Wachstums- wie auch Inflationsprognosen leicht angehoben werden, hierbei aber dennoch bis zum Jahresende 2023 weiterhin mit einer deutlichen Rückbildung der Inflationsraten gerechnet wird.

So geht der Wirtschaftsausschuss der EU-Kommission für das Gesamtjahr 2023 nun innerhalb der gesamten EU von einem realen BIP-Wachstum um + 1,0 % aus (Prognose des vorangegangenen Winter-Reports noch + 0,8 %), innerhalb der Eurozone wird dieses Wachstumspotenzial in 2023 minimal höher mit voraussichtlich + 1,1 % veranschlagt.

Gleichzeitig hebt die EU-Kommission jedoch ebenfalls ihre Inflationsprognose moderat an und sieht die Gesamtinflationsrate in der EU per Ende 2023 nun bei 6,7 % (Prognose des Winter-Gutachtens: 6,4 %) sowie in der Eurozone gleichzeitig jedoch erheblich niedriger nun bei 5,8 % (April: 7,0 %; Prognose des Winter-Reports: 5,6 %).

Für 2024 rechnet die EU-Kommission dem gegenüber in der gesamten EU nun mit einem bereits soliden realen BIP-Zuwachs um + 1,7 % (Prognose des Winter-Gutachtens: + 1,6 %), wohinter die Eurozone mit einem erwarteten realen BIP-Wachstum von + 1,6 % nur marginal zurückbleiben dürfte (Winter-Report: + 1,5 %).

Zudem dürften sich die Gesamtinflationsraten gemäß der jetzigen neuen Frühjahrsstudie der EU-Kommission in 2024 in der EU wie auch der Eurozone weiterhin drastisch ermäßigen, und zwar in der EU auf voraussichtlich nur noch 3,1 % (noch günstigere Prognose des Winter-Reports: 2,8 %) sowie in der Eurozone auf voraussichtlich 2,8 % (Winter-Gutachten: 2,5 %).

Dass unter diesen für 2023 und 2024 marginal nach oben revidierten BIP-Wachstumserwartungen sowie trotz gleichfalls hochgesetzten Inflationserwartungen weiterhin erheblich gesehenen grundsätzlichen Inflationsrückgängen durch die EU-Kommission gerade die zyklischeren Edelmetalle Platin und Palladium heute bislang besser performen als die defensiveren Edelmetalle Gold und Silber ist daher auch fundamental bisher durchaus begründet.

 

Vorlage des New York Empire State-Industrie-Indexes und weitere FED-Reden ab 14:30 Uhr

 

Ob Platin und Palladium diese Outperformance auch im weiteren Tagesverlauf beibehalten können, bleibt jedoch abzuwarten, da um 14:30 Uhr auch noch die Veröffentlichung des allerdings üblicherweise für die Edelmetallmärkte nicht allzu relevanten New York Empire State-Industrieaktivitäts-Indexes für den Mai als die heute wichtigste Konjunkturdatenpublikation der USA auf der Agenda steht.

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Werbebanner ClaudemusDie Ökonomen erwarten hier gegenüber der letzten Publikation Mitte April (10,8) nun zinsbedingt einen gewaltigen Einbruch auf nur noch - 3,7, so dass im denkbaren Fall einer sogar noch erfolgenden Überbietung dieser Ökonomen-Skepsis durch diese Publikation Platin und Palladium trotz der üblicherweise zu unterstellenden nachrangigen Relevanz dieses Indexes im weiteren Tagesverlauf durchaus noch etwas von ihren bisherigen Tagesgewinnen abgeben könnten.

Umgekehrt dürfte sich die bisherige Outperformance von Platin und Palladium im weiteren Tagesverlauf eher noch steigern, sollte die Publikation des New York Empire State-Industrieaktivitäts-Indexes unerwartet positiv ausfallen.

Für weitere zusätzliche Kursbewegung an den Edelmetallmärkten könnten heute außerdem noch weitere Redeauftritte der regionalen FED-Präsidenten Bostic (FED Atlanta; 14:45 Uhr), Kashkari (FED Minneapolis; 15:15 Uhr) und Barkin (FED Richmond; 18:30 Uhr) sorgen.

Wir raten strategisch weiterhin dazu, in allen Edelmetallen derzeit insbesondere aufgrund der künftigen weiteren US-Konjunkturrisiken nach wie vor eine erhöhte Kaufzurückhaltung an den Tag zu legen und würden in diesem Umfeld dem von uns momentan noch am ehesten als haltenswert eingestuften Gold allein unter relativen Gesichtspunkten derzeit vorerst weiter einen Anlagevorzug gegenüber Silber, Platin und Palladium geben.

 

15.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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