Edelmetalle im Vorfeld der um 17:00 Uhr stattfindenden FED-Panel-Diskussion zwischen Powell und Bernanke fester

Die Angst vor erneuter Straffung der FED-Hochzinspolitik dominiert weiterhin

 

Im bisherigen heutigen Handelsverlauf tendieren die 4 Hauptedelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium bis um 15:25 Uhr durchweg fester. Denn nach den gestrigen starken Abgaben infolge der stark publizierten US-Konjunkturdaten und einer hierdurch sofort wieder genährten „Zinspanik“ der Anleger könnte die heute als wichtigstes Wirtschaftsereignis um 17:00 Uhr stattfindende Geldpolitik-Panel-Debatte zwischen den jetzigen und ehemaligen FED-Präsidenten Jerome Powell und Ben Bernanke je nach dem Tenor dieser Diskussion die größten Zinsbefürchtungen vielleicht nun erst einmal wieder dämpfen.

 

Im aktuellen Umfeld dieser ausgeprägten Zinsbefürchtungen der Anleger und gleichzeitig aber auch der verdienten Würdigung der gestern sehr solide publizierten US-Konjunkturdaten schnellen nachvollziehbarer Weise um 15:25 Uhr gerade Palladium (TVC:PALLADIUM) um + 4,6 % auf 1520 USD und Platin (TVC:PLATINUM) um + 2,1 % auf 1071 USD massiv hoch.

Die weitaus zinsanfälligeren Edelmetalle Gold und Silber bleiben hinter diesen Performances jedoch ebenso folgerichtig sicher vor allem in Erwartung der kommenden Powell-Bernanke-Debatte dagegen deutlich zurück, so dass Gold (TVC:GOLD) derzeit lediglich um + 0,2 % auf 1961 USD und Silber (TVC:SILVER) um + 0,5 % auf 23,62 USD zulegen können.

 

Geld- und Zinspolitik-Debatte zwischen Powell und Bernanke heute im Fokus

 

Sollte der Redetenor von Powell in der heutigen Debatte mit seinem bis Anfang 2014 amtierenden Vorgänger Ben Bernanke trotz oder vielleicht sogar wegen der historisch generell bekannt „dovishen“ (Tauben-) Haltung von Bernanke, d.h. generellen Präferierung einer expansiven Geld- sowie lockeren Zinspolitik, im jetzigen ausnehmend prekären Inflationsumfeld der USA jedoch nun erneut deutlich schärfer gestalten, als noch zur seiner letzten, eher von moderateren Tönen begleiteten Zinspressekonferenz vom 03.05., würden gerade Gold und Silber ihrer gestern erneut verstärkten Korrekturtrends sicher auch heute weiter fortsetzten.

Ein noch recht gemäßigter Tenor von Powell zur Frage einer möglichen weiteren Zinserhöhung am 14.06. wie auch z.B. eine erneute Bekräftigung seiner jüngsten Aussagen, dass die FED a) weitere Zinsschritte objektiv (d.h. prinzipiell potenziell unverändert, nach oben oder aber auch nach unten gerichtet) ausschließlich an den weiteren Konjunktur- und Preisdateneingängen ausrichten wird, b) sich die FED der Verzögerungswirkungen ihrer zurückliegenden Zinspolitik auf die weitere (dämpfende) Inflations- und Konjunkturentwicklung nach wie vor vollauf bewusst sei und dass c) einer künftigen US-Rezessionsvermeidung nun vielleicht ein erhöhtes Gewicht zu geben sei, dürfte gerade in Gold (bisherige Monatsperformance – 1,7 %) und gerade Silber (sogar – 6,3 %) wohl jedoch einen regelrechten neuen Befreiungsschlag nach oben auslösen.

Dem Tenor und Ausgang dieser Panel-Debatte, die Sie im Rahmen der heutigen sog. Thomas Laubach Research Conference bei Interesse auch live über den auf der Hauptseite eingebundenen Stream mitverfolgen können, wird somit selbst auch potenziell für Platin und Palladium eine erhebliche Bedeutung zukommen.

Von erhöhter Aussagekraft und möglicherweise marktbewegend könnte es innerhalb der Debatte sogar sein, ob selbst eine zinspolitische „Taube“ (dove), wie es Bernanke ehemals klar war, im weiter sehr herausfordernden und kritischen US-Inflationsumfeld gemäß seinen Aussagen hierzu doch mittlerweile klar ins Lager der zinsrestriktiven „Falken“ (hawks) gewechselt oder zumindest auf die aktuelle zinspolitische Linie von Powell eingeschwenkt wäre, oder ob er selbst in dem jetzigen Inflations- und Konjunkturumfeld doch auch weiterhin eher „dovishe“ Ansichten zur derzeit notwendigen weiteren Ausgestaltung der FED-Zinspolitik vertritt.

 

19.05.2023 - Matthias Reiner

 

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