Edelmetalle: Vor Bekanntgabe der US-Wochenerstanträge auf Arbeitslosenhilfe Gold und Silber mit Outperformance
Vom Markt offenbar eher recht hohe Zahl von US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe erwartet
Im heute für die Edelmetall-Märkte ab 14:30 Uhr allein relevanten Publikationsausgang der neuesten US-Wochen-Erstbeantragungen von Arbeitslosenhilfe liegen lediglich die zinssensitivsten Edelmetalle Gold und Silber im Plus, während die erhöht konjunkturabhängigen Edelmetalle Platin und Palladium schwächer notieren. Dies kann als ein Beleg der von den Marktakteuren offenbar recht hoch erwarteten Veröffentlichung der Arbeitslosenhilfe-Erstantragszahlen gedeutet werden.
So gewinnen momentan um 13:10 Uhr allein die zinssensitivsten Edelmetalle Gold (TVC:GOLD) + 0,3 % auf 1946 USD und Silber (TVC:SILVER) + 1,1 % auf 23,70 USD. Platin (TVC:PLATINUM)) gibt hingegen um - 0,5 % auf 1018 USD nach, gleichhoch fällt derzeit der Verlust von Palladium (TVC:PALLADIUM) auf 1382 USD aus.
Die heute bislang positive Performance gerade von Gold und Silber sowie deren damit derzeit klare Outperformance gegenüber Platin und Palladium kann aus unserer Sicht wohl nur so interpretiert werden, dass entgegen der Konsensprognose der Ökonomen, die eine nahezu auf dem Vorwochen-Niveau (232.000) behauptete Anzahl von 235.000 Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe erwarten, die Edelmetall-Marktakteure wohl eher mit einer noch (deutlich) höher ausfallenden Zahlenpublikation und damit einem weiteren Abschwächungssignal der US-Arbeitsmarkt-Dynamik rechnen.
Hohe Zahl von US-Arbeitslosenhilfe-Beantragungen gerade für Gold und Silber sehr positiv
Wir würden eine solche implizite Markteinschätzung derzeit auch durchaus für plausibel erachten, da die US-Wochenerstanträge auf Arbeitslosenhilfe schon seit dem 02.02. (damals ausgehend von nur 183.000) im Trend zunehmend und dabei auch seit 25.05. lückenlos gestiegen sind und eine erneut überraschend hohe Zahl von Arbeitslosenhilfe-Erstanträgen auch voll auf einer Linie mit dem im letzten Arbeitsmarkt-Gesamtbericht zum Mai publizierten unerwartet deutlichen Anstieg der Arbeitslosenquote von 3,4 % auf 3,7 % liegen würde.
Sollten sich diese vom Markt derzeit offenbar gehegte Erwartung eines weiteren Arbeitsmarkt-Abkühlungssignals tatsächlich ab 14:30 Uhr in der entsprechenden Weise bestätigen, wäre fraglos gerade in Gold und Silber mit einem weiteren deutlichen Kurssprung zu rechnen, nachdem diese beiden Edelmetalle ja gestern auch die größten Leidtragenden des schlagartigen erneuten US-Anleihe-Renditesprungs (z.B. in 10jährigen Treasuries von 3,70 % auf 3,79 %) gewesen waren.
Im gegenteiligen Fall unerwartet niedriger Erstbeantragungen von US-Arbeitslosenhilfe, dem wir allerdings eher eine geringere Wahrscheinlichkeit beimessen, würde es gerade in Gold und Silber (weit weniger in Platin und Palladium) jedoch sicher zu unangenehmen Korrektur-Fortsetzungen kommen, die dann ihre seit Ende Mai verzeichneten Stabilisierungs-Bemühungen stark zunichte machen und in Gold ab Unterschreitung von 1930 USD dann sogar auch den generellen Bruch seines gesamten steilen Haupt-Aufwärtstrends seit Ende Oktober 2022 darstellen würden.
08.06.2023 - Matthias Reiner
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