Edelmetalle: Nach ungünstigem Zins-Statement der FED und vor heutigen weiteren Konjunkturdaten durchweg im Minus

Kaum ein Ende der Edelmetall-Korrekturlage in Sicht

 

Nach dem gestern trotz der sehr dynamischen Rückbildung des Preissteigerungsdrucks in den USA dennoch sehr kritischen Verlautbarung der FED zu ihren weiteren Leitzinsplänen wie auch im Umfeld einer Fülle weiterer hoch relevanter Preisdaten-Publikationen gerade um 14:30 Uhr korrigieren alle Edelmetalle weiter und setzen damit ihre Korrekturtrends ungebremst fort.

So büßen aktuell um 13:40 Uhr Gold (TVC:GOLD) weiter um - 0,7 % auf 1929 USD, Silber (TVC:SILVER) - 2,4 % auf 23,35 USD, Palladium (TVC:PALLADIUM) - 1,4 % auf 1383 USD Platin (TVC:PLATINUM) – 0,8 % auf 974 USD ein.

Bereits gestern hatte – trotz z.B. nun auch weiter deutlich rückläufiger US-Produzentenpreise im Mai – die FED im Zuge ihrer erwartungsgemäßen Leitzins-Beibehaltung in einem Korridor von 5,00 – 5,25 % die Märkte mit einem dennoch erheblich zinsrestriktiven Statement dahingehend geschockt, dass der Zinsausschuss der FED noch zwei weitere Leitzinsanhebungen zu je 0,25 % in 2023 für geboten halte (Konsens des FED Watch-Tools: nur noch eine kommende weitere Leitzinserhöhung) und auch selbst in 2024 innerhalb der 8 stattfindenden Zinssitzungen der Leitzins voraussichtlich um 1 %-Punkt zu senken sei.

Diese Leitzins-Planungen der FED würden also bis Ende 2024 auf die Erreichung einen Leitzinskorridors von 4,50 – 4,75 % hinauslaufen (was wir angesichts der von der FED selbst per Ende 2024 gesehenen Konsumausgaben (PCE)-Inflation von 2,5 % und damit nur noch 0,5 % vom Zielwert von 2,0 % entfernt schon für bei weitem zu übertrieben und unverantwortlich hoch halten würden) und auch meilenweit über die sicher angemessenere Leitzins-Konsensprognose des FED Watch-Tools bis Ende 2024 (= 3,75 – 4,00 %) hinausgehen würde.

Insofern ist es folgerichtig, dass nach diesem hierauf gerechtfertigten Kursdruck aller Edelmetalle seit gestern um 20 Uhr sich deren Korrekturtrend auch heute im Vorfeld weiterer wichtiger Konjunkturdaten-Publikationen gerade um 14:30 Uhr weiter völlig nahtlos fortsetzt.

 

Bei diesen heute allesamt um 14:30 Uhr anstehenden, wichtigsten Konjunkturdaten-Veröffentlichungen handelt es sich um die folgenden:

 

US-Wochen-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Konsensprognose: 250.000 / Vorwoche: 261.000)

US-Einzelhandelsumsätze Mai (Konsensprognose: - 0,1 % ggü. April / April: + 0,4 %)

Industrie-Index FED Philadelphia Juni (Konsensprognose: - 13,5 / Mai: - 10,4)

Industrie-Index FED New York Juni (Konsensprognose: - 16,0 / Mai: - 31,8)

Allein, wenn all diese Datenpublikationen eher ein abgeschwächtes Bild von der derzeitigen US-Konjunkturlage zeichnen und damit die weiteren Perspektiven der FED-Leitzinspolitik eher wieder in einem etwas günstigeren Licht erscheinen, könnte es heute (und auch grundsätzlich künftig) wieder zu einer deutlicheren Erholung aller Edelmetalle kommen.

Andernfalls sehen wir nach dem gestern bedenklich (und nach unserem Dafürhalten fundamental viel zu) kritisch skizzierten weiteren Leitzinsszenario der FED eine Korrekturfortsetzung aller Edelmetalle als hoch wahrscheinlich an.

 

15.06.2023 - Matthias Reiner

 

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