Edelmetall Marktbericht vom 25.10.2025: Gold und Silber erleben deutliche Konsolidierung - Doch etwas spricht klar für ein Comeback
Der aktuelle Trend bei Gold und Silber signalisiert eine gesunde Marktbereinigung
Gold und Silber haben in dieser Woche spürbar nachgegeben und ihre zuletzt starke Entwicklung unterbrochen. Gold notierte am Freitag bei 4108 US-Dollar und verlor damit -3,3 % innerhalb von fünf Handelstagen. Auch Silber musste mit einem Wochenminus von -6,2 % auf 48,54 US-Dollar Federn lassen. Im Monatsvergleich liegen beide Edelmetalle dennoch deutlich im Plus: Gold verzeichnet derzeit ein Plus von 6,5 %, Silber liegt mit 4,2 % im positiven Bereich – eine respektable Bilanz trotz der aktuellen Verschnaufpause.
Der Goldpreis hat nach einem historischen Höhenflug eine Konsolidierung eingeleitet. Ausgelöst durch einen massiven Short Squeeze und spekulative Zuflüsse kletterte das Edelmetall zuletzt auf ein neues Allzeithoch. Getrieben von FOMO-Käufen und institutioneller Nachfrage zählte die Rallye zu den markantesten Preisanstiegen der vergangenen Jahrzehnte. Auch in Euro und Schweizer Franken erreichte Gold (TVC:GOLD) Rekordniveaus.
Die Euphorie unter Anlegern war spürbar – ein klassisches Warnsignal, das nun seine Wirkung zeigt. Der aktuelle Rücksetzer könnte sich daher als gesunde Marktbereinigung erweisen. Die fundamentalen Argumente für Gold bleiben trotz kurzfristiger Schwäche bestehen: geopolitische Spannungen, geldpolitische Unsicherheit und eine wachsende Skepsis gegenüber Papierwährungen bilden weiterhin den Nährboden für einen strukturellen Aufwärtstrend.
Gold im Spannungsfeld von Geldpolitik und geopolitischen Risiken
Analysten von JP Morgan stufen Gold weiterhin als klaren Favoriten unter den Rohstoffen ein. Die Aussicht auf eine geldpolitische Wende in den USA – konkret auf eine Serie von Zinssenkungen der Federal Reserve – unterstützt das Edelmetall. Gleichzeitig bleibt die Sorge vor einer anhaltenden Inflationsdynamik bestehen, die reale Renditen drückt und Gold als Absicherungsinstrument stärkt. Hinzu kommt eine robuste Nachfrage seitens der Zentralbanken, die in großem Stil physisches Gold zukaufen. Auch institutionelle Investoren erhöhen ihre Bestände, nicht zuletzt aus Misstrauen gegenüber der Stabilität des globalen Finanzsystems.
Besonders brisant: Ökonomen verweisen zunehmend auf politische Einflüsse auf die Fed und eine mögliche Einschränkung ihrer Unabhängigkeit. In einem solchen Umfeld gewinnt Gold als „Währung ohne Gegenpartei-Risiko“ an Attraktivität. JP Morgan spricht daher von einer „strategisch günstigen Marktphase“, in der Gold eine zentrale Rolle in diversifizierten Portfolios spielen sollte.
Silber – unterschätzter Krisenanker mit Potenzial
Während Gold die Schlagzeilen dominiert, bleibt Silber (TVC:SILVER) der stille Begleiter in unsicheren Zeiten. Seine Doppelrolle als Industriemetall und Wertspeicher verleiht ihm eine besondere Dynamik. In der aktuellen Ausgabe der GoldSilver Show zeichnen Mike Maloney und Alan Hibbard ein warnendes Bild: Sie verweisen auf die historische Anfälligkeit des Monats Oktober für Marktverwerfungen und sehen Silber als einen der wenigen „realen Schutzschilde“ gegen monetäre Fehlentwicklungen. Sollte das Vertrauen in Währungen weiter erodieren, könnte Silber – wie in früheren Krisen – wieder zum Zufluchtsort werden.
Darüber hinaus rückt Silber auch als Sachwert zunehmend in den Fokus erfahrener Anleger. Während China seine Goldreserven ausbaut und westliche Zentralbanken an geldpolitische Grenzen stoßen, mehren sich die Anzeichen für eine strukturelle Verschiebung im internationalen Währungssystem. Silber bietet in dieser Gemengelage nicht nur Inflationsschutz, sondern auch ein Stück Unabhängigkeit vom Finanzsystem – ein Aspekt, der in Zeiten wachsender Instabilität wieder an Bedeutung gewinnt.
Technische Analyse Gold
Das aktuelle Monatsresultat für Gold liegt bei 6,5 %. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) zeigt weiterhin nach oben – ein klares Signal für einen intakten Langzeittrend. Der Kurs bewegt sich aktuell über dieser wichtigen Marke, was grundsätzlich positiv zu werten ist. Der nächste mittelfristige Widerstand liegt beim ATH bei rund 4381 US-Dollar, während die Zone um 3248 US-Dollar als solide Unterstützung fungiert. Das 52-Wochenhoch liegt ebenfalls bei 4381 US-Dollar und dürfte in der kommenden Handelsperiode erneut angesteuert werden. Auf der Unterseite markiert das 52-Wochentief bei 2537 US-Dollar eine langfristig starke Haltezone. Die Trendanalyse bestätigt: Der übergeordnete Trend bleibt bullisch.
Technische Analyse Silber
Silber verzeichnet im laufenden Monat ein Plus von 4,2 %. Auch hier zeigt der GD200 nach oben, was die positive mittelfristige Tendenz unterstreicht. Der Kurs liegt aktuell über diesem Durchschnitt, was auf weiteres Aufwärtspotenzial hinweist. Der direkte Widerstandsbereich befindet sich bei etwa 54,43 US-Dollar, während die Zone um 35,28 US-Dollar als mittelfristige Unterstützung gilt. Das 52-Wochenhoch bei 54,43 US-Dollar bleibt ein markantes Kursziel. Auf lange Sicht bietet die Region um 28,06 US-Dollar einen stabilen Unterstützungsbereich. Die technische Gesamtlage präsentiert sich damit ebenfalls bullisch.
Ausblick
Die nächsten Wochen dürften für den Edelmetallsektor richtungsweisend werden. Sollte die US-Notenbank den Zinssenkungskurs tatsächlich einleiten und geopolitische Risiken bestehen bleiben, könnten Gold und Silber bald wieder Auftrieb erhalten. Kurzfristige Rückschläge sind Teil einer gesunden Marktentwicklung – langfristig spricht jedoch vieles für eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends. Anleger sollten die Konsolidierungsphase daher eher als Chance denn als Risiko betrachten.
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25.10.2025 - Andreas Opitz

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