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Marktbericht Edelmetalle: Nach unspektakulärer FED-Zinserhöhung sowie vor heutiger EZB-Zinsentscheidung und weiteren US-Wirtschaftsdaten mehrheitlich im Plus

Heute erneut schwächere US-Konjunktur- und Preisdaten würden Gold und Silber begünstigen

NTG24 - Marktbericht Edelmetalle: Nach unspektakulärer FED-Zinserhöhung sowie vor heutiger EZB-Zinsentscheidung und weiteren US-Wirtschaftsdaten mehrheitlich im Plus

 

Am heutigen Donnerstag weisen bis um 13:00 Uhr abgesehen von Platin alle übrigen 3 Haupt-Edelmetalle Gold, Silber und Palladium leichte Kursaufschläge auf und reagieren damit nach der gestern kaum überraschend ausgefallenen Zinserhöhungsentscheidung und -kommentierung der FED auf den heute sehr ereignisreichen weiteren Tag, der sowohl eine sichere EZB-Leitzinserhöhung um ebenfalls + 0,25 % wie auch gerade um 14:30 Uhr weitere hoch relevante US-Konjunkturdatenpublikationen mit sich bringen wird.

Im Vorfeld des nach der gestrigen unspektakulären Leitzinsentscheidung und -kommentierung der FED heute sicher wesentlich ereignisreicheren und damit wohl auch volatileren Edelmetall-Handelstages gibt bis um 13:00 Uhr allein Platin (TVC:PLATINUM) um – 0,3 % auf 965 USD nach.

Gold (TVC:GOLD) befestigt sich dagegen um + 0,2 % auf 1976 USD, Palladium (TVC:PALLADIUM) ebenfalls um + 0,2 % auf 1249 USD und Silber (TVC:SILVER) gewinnt als bislang stärkster Tagesperformer + 0,5 % auf 25,06 USD.

Anzeige:

Werbebanner testenDie heutigen bisherigen mehrheitlichen Kursaufschläge der Edelmetalle sind dabei unseres Erachtens sicher noch am wenigsten auf die gestern insgesamt unspektakulär ausgefallene Zinserhöhungsentscheidung und -kommentierung der FED auf der anschließenden Pressekonferenz ihres Präsidenten Powell zurückzuführen.

 

FED-Leitzinsanhebung und -kommentierung ohne größere positive Überraschung

 

Denn die gestern auch so beschlossene US-Leitzinserhöhung um + 0,25 % auf einen neuen Korridor von 5,25 – 5,50 % war zuvor von Wirtschaftsexperten wie auch im entsprechenden Konsens des sog. FED Watch-Tools (https://www.cmegroup.com/markets/interest-rates/cme-fedwatch-tool.html) nahezu 100%ig sicher so erwartet worden.

Eine – mehrheitlich jedoch ebenfalls bereits schon durch das FED Watch-Tool nach den zurückliegend fast durchgängig immer moderateren Konjunktur- und Preisdateneingängen der USA so prognostizierte – Entschärfung der weiteren Zinsankündigungs-Politik der FED war jedoch gestern nun darin zu sehen, dass das Zins-Statement wie auch anschließend Powell auf der Pressekonferenz nun nicht mehr (wie seit dem 14.06.) „höchstwahrscheinlich noch 2 weitere Zinserhöhungen in 2023“ ankündigten, sondern eine „weitere fallweise Leitzinsanhebung am 20.09. nun sehr flexibel von den weiteren US-Konjunktur- und Preisdateneingängen abhängig gemacht werde“.

In der auch unseres Erachtens hoch wahrscheinlich absehbaren Tendenz, dass sich die Konjunktur- und Preisdaten-Eingänge in den USA bis zum 20.09. jedoch weiterhin recht dynamisch abschwächen dürften (ohne dass hiermit jedoch auch nur die geringsten Rezessionsrisiken in 2023 verbunden wären) und auch danach im November und Dezember sicher kaum mehr irgendeine weitere FED-Leitzinserhöhung zur Debatte stünde, teilen wir die nun schlagartig von 79 % auf nur noch moderate 20 % zurückgenommene Wahrscheinlichkeit des FED Watch-Tools vollkommen, dass es am 20.09. noch zu einer weiteren Leitzinsanhebung kommen könnte, oder anders ausgedrückt, dass mit einer aktuell rd. 70 – 80 %igen Wahrscheinlichkeit die gestrige Leitzinsanhebung um + 0,25 % die letzte im dann mehr als 1 1/4-jährigen, kontinuierlichen Leitzinserhöhungszyklus der FED gewesen sein dürfte.

Zumindest perspektivisch sprechen diese seit gestern weiter entschärften US-Leitzinserhöhungsspielräume gerade in den zinssensitivsten Edelmetallen Gold und Silber unseres Erachtens daher in jedem Fall für weitere Kurspotenziale, sollten sich auch die künftigen US Konjunktur- und Preisdaten (gerade auch, was die erstaunlich stark rückläufige Juni-Inflationsrate der USA angeht) weiter so dynamisch abschwächen, wie von der FED nach ihrem gestrigen Statement erhofft und von uns auch in der Tat stark erwartet.

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Bei weiter schwachen US-Wirtschaftsdaten nun wohl Ende der FED-Zinserhöhungen gekommen

 

Einen hoch wichtigen ersten Beleg, ob diese in ihrem Optimismus derzeit sicher angebrachten US-Zinslockerungshoffnungen künftig tatsächlich so wie erwartet aufgehen dürften, wird zweifellos eine Fülle weiterer äußerst relevanter und sicher im weiteren Tagesverlauf die Handelsvolatilität nochmals erheblich erhöhender US-Datenpublikationen heute um 14:30 Uhr liefern.

Hierbei handelt es sich vor allem jeweils für das 2. Quartal zu publizierenden BIP- (Konsens: auf Jahresbasis 1,8 % nach 2,0 % im 1. Quartal), BIP-Preis- (Konsens: auf Jahresbasis 3,0 % nach 4,1 % im 1. Quartal) und Konsumausgaben-/PCE-Preisdaten (Konsens: auf Jahresbasis in der Gesamtrate 3,0 % nach 4,1 % im 1. Quartal, in der Kernrate ohne Nahrungsmittel- und Energiekosten 4,0 % nach 4,9 % im 1. Quartal).

Ferner werden um 14:30 Uhr ebenfalls die neuesten Wochenzahlen zur Erstbeantragung von US-Arbeitslosenhilfe veröffentlicht (Konsens: 235.000 nach 228.000 in der Vorwoche), also auch in diesem Indikator von den Ökonomen der Beleg einer weiteren Abkühlung der US-Wirtschaft erwartet.

Und schließlich werden um 14:30 Uhr auch noch die ebenfalls grundsätzlich für die Einschätzung der US-Wirtschaftsdynamik hoch wichtigen Investitionsgüter-Auftragseingänge im Juni bekanntgegeben, für die die Wirtschaftsexperten auf sequenzieller Monatsbasis ebenfalls eine gegenüber dem Mai (+ 2,0 %) deutlich auf + 1,0 % nachlassende Wachstumsrate erwarten.

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Werbebanner EMH PM TradeAußerdem werden um 16:00 Uhr, allerdings von einer grundsätzlich eher nachrangigen Bedeutung, auch noch die schwebenden, d.h. erst vertraglich final fixierten Hausverkäufe in den USA im Juni publiziert (Konsensprognose: auf Monatsbasis – 0,5 % nach – 2,7 % im Mai).

Sollten all diese heute Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden US-Konjunktur- und Preisdaten tatsächlich in der Tendenz die auch von den Wirtschaftsexperten mehrheitlich erwartete weitere generelle US-Wirtschaftsabschwächung signalisieren, wäre dies sicher mit weiteren Kursaufschlägen in den zinssensitivsten Edelmetallen Gold und Silber verbunden, dagegen einer voraussichtlichen erneuten Korrekturverstärkung in den konjunkturreagibleren Edelmetallen Platin und Palladium.

Eine gegenteilige Kursreaktion wäre jedoch zu erwarten, sofern die heutigen Datenvorlagen eine erneute Belebung der US-Wirtschaftsdynamik signalisieren würden.

 

EZB-Zinsentscheidung für Edelmetall-Perspektiven vermutlich nicht allzu relevant

 

Von der um 14:15 Uhr fast 100%ig gesichert zu erwartenden Leitzins-Erhöhung der EZB um weitere + 0,25 % auf ein neues Niveau von 4,25 % dürften hingegen nur dann mögliche positive Impulse für die Edelmetalle ausgehen, wenn im entsprechenden Zinsstatement und auch auf der anschließenden Pressekonferenz der Präsidentin Lagarde ab 14:45 Uhr konkretere Angaben zu einem möglicherweise relativ zeitnah bevorstehenden Ende auch der Zinserhöhungsrunde der EZB gemacht würden.

Dies bezweifeln wir jedoch eher und rechnen nach der heute sicher erfolgenden Zinserhöhung noch mit 2 weiteren EZB-Leitzinsanhebungen um September und Anfang November zu jeweils + 0,25 % auf ein dann voraussichtlich finales Leitzinsniveau von 4,75 %.

27.07.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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