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Konjunkturzyklische Edelmetalle Platin und Palladium mit erneuter Underperformance gegen Gold und Silber

Anhaltende Hochzinspolitik führt nun offenbar zu gesteigerter Konjunkturskepsis

NTG24 - Konjunkturzyklische Edelmetalle Platin und Palladium mit erneuter Underperformance gegen Gold und Silber

 

Das gestern erstmals wieder auffällig geänderte Allokationsmuster der Edelmetall-Marktakteure, nachdem wohl nun endlich auch die von uns schon stets betonten, vermutlich verschlechterten Konjunkturperspektiven infolge der konsequenten Zinserhöhungspolitiken der FED wie auch EZB Eingang in die Investitionskalküle der Anleger finden, führt heute bis um 14:55 Uhr erneut zu einer klaren Underperformance der zyklischen Edelmetalle Platin und Palladium gegenüber den defensiveren Edelmetallen Gold und Silber.

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So gewinnt heute bis um 14:55 Uhr allein Gold (TVC:GOLD) geringfügig um + 0,3 % auf 1980 USD, während das grundsätzlich am engsten mit Gold korrelierte Silber (TVC:SILVER) aktuell zum Vortagesschluss unverändert bei 23,44 USD notiert. Unter den konjunktursensitiveren Edelmetallen büßt hingegen Palladium (TVC:PALLADIUM) - 1,1 % auf 1429 USD ein, Platin (TVC:PLATINUM) gibt gleichzeitig um - 0,4 % auf 1044 USD nach.

 

Protokollvorlage zur letzten FED-Zinssitzung heute wichtigstes Tagesereignis

 

Heute erfolgt zwar keinerlei Publikation jeglicher neuer relevanter Konjunkturdaten, dafür aber ein ab 16:05 Uhr angesetzter Medienauftritt der US-Finanzministerin Janet Yellen, ein ab 18.10 Uhr stattfindender Vortrag des nationalen FED-Gouverneurs und Zinsausschuss-Mitglieds Waller, ferner die ab 19:45 Uhr terminierte Eröffnungs-Festrede von Christine Lagarde anlässlich des 25jährigen Bestehens der EZB wie auch als das heute wichtigste Wirtschaftsereignis die Vorlage des letzten FED-Zinssitzungsprotokolls (sog. Minutes) um 20 Uhr.

In diesem Umfeld setzt sich dabei bislang die schon gestern nach den starken US-Konjunkturdaten (siehe z.B. hier) erstmals verzeichnete Tendenz einer offenbar aus künftig immer stärker absehbaren, forcierten Zinserhöhungen der FED (nach zunehmenden Verlautbarungen diverser Vorstände wohl noch 1 – 2 zu je 0,25 %-Punkten in 2023) wie auch EZB (voraussichtlich noch 2 – 3 zu je 0,25 %-Punkten in 2023) herrührenden, künftig verstärkten Konjunkturabkühlungsbefürchtung der Anleger auch weiterhin fort und belastet dabei insbesondere die erhöht konjunktursensiblen Edelmetalle Platin und Palladium.

 

Weiter forcierte FED- und EZB-Zinspolitik konjunkturperspektivisch vor allem für Platin und Palladium nachteilhaft

 

Da jedoch auch z.B. im sog. FED-Watch Tool mittlerweile bereits immer stärker zumindest noch eine kommende FED-Zinserhöhung in 2023 auf einen finalen Leitzins-Korridor von 5,25 – 5,50 % in Aussicht gestellt und diese Niveau-Beibehaltung anschließend zumindest bis zur Zinssitzung am 20.09. erwartet wird, sollten diese gerade für die defensiveren Edelmetalle Gold und Silber besonders maßgeblichen Erwartungen nun andererseits schon in deren Kursen besonders stark reflektiert sein.

Wir können uns zwar auch weiterhin durchaus sogar in diesem Jahr, vor allem abhängig von der offenen Frage und dem etwaigen Ausmaß des künftigen Inflationsdämpfungseffekts durch die US-Bankenkrise, auch noch 2 kommende FED-Zinserhöhungen auf ein sicher absolut maximales Leitzinsniveau von 5,50 – 5,75 % und auch gemäß den zurückliegenden FED-Äußerungen dessen Beibehaltung dann bis Jahresanfang 2024 gut vorstellen.

Allerdings wären die aus einer derart rigiden Fortsetzung der Leitzinserhöhungspolitik der FED resultierenden weiteren Konjunkturabschwächungseffekte dann unzweifelhaft derart erheblich einzuschätzen, dass in diesem Fall die Attraktivität von Platin und Palladium selbst gegenüber den zinsanfälligeren Edelmetallen Gold und Silber aus unserer Sicht als wesentlich geringer einzuschätzen wäre.

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Werbebanner EMH PM TradeDie seit gestern erstmals seit langem wieder neu eingetretene Outperformance von Gold und Silber gegenüber Platin und Palladium ist in diesem nun offenbar vermehrt favorisierten, verschlechterten Szenario der künftigen Zins- und damit auch Konjunkturperspektiven daher aus unserer Sicht derzeit fundamental durchaus nachvollziehbar und begründet, weshalb wir – zumindest solange dieses verschlechterte Szenario unverändert aufrecht zu erhalten ist – nun Gold und Silber zunächst wieder einen relativen Anlagevorzug gegenüber Platin und Palladium einräumen.

 

24.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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