Edelmetall Marktbericht vom 26.11.2024: Von Handelszöllen bis zur Elektrifizierung - Warum Edelmetalle in turbulenten Zeiten als Krisenanlage im Fokus stehen und welche Chancen sich bieten
Technische Korrekturen sorgen bei Edelmetallen oft für kurzfristige Schwankungen
Die Edelmetallmärkte zeigen sich in dieser Woche von ihrer schwächeren Seite. Stand Mittwochmorgen notierten Gold (-3,4 % bei 2.620 US-Dollar), Silber (-3,3 % bei 30,24 US-Dollar), Platin (-2,8 %) und Palladium (-3,7 %) allesamt im Minus. Während die Märkte von geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten bewegt werden, bieten die Entwicklungen auch Chancen. Besonders Gold profitiert von seiner Rolle als Krisenanlage. Doch die technischen Analysen werfen Fragen zur künftigen Entwicklung auf.
Der Goldpreis zeigte sich heute nach einem schwachen Start in die Woche stabil, unterstützt durch eine erneute Nachfrage nach sicheren Häfen. Die von Donald Trump angekündigten Handelszölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China treiben die Angst vor einem Handelskrieg und stärken die Attraktivität von Gold (TVC:GOLD) als Anlage in unsicheren Zeiten. Analysten betonen, dass trotz des jüngsten Kursrückgangs die Nachfrage nach Gold robust bleibt. Wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten sowie potenzielle geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank wirken unterstützend. Eine Zinssenkung, die angesichts eines sich abkühlenden Wirtschaftswachstums nicht ausgeschlossen ist, könnte den Goldpreis weiter beflügeln.
Gleichzeitig richten sich die Augen der Marktteilnehmer auf entscheidende Wirtschaftsindikatoren. Das US-Verbrauchervertrauen und die Revision der BIP-Daten könnten kurzfristig die Richtung für Gold bestimmen. Auf internationaler Ebene könnte der angekündigte Waffenstillstand im Libanon die geopolitischen Spannungen mindern und damit die Nachfrage nach Gold vorübergehend bremsen. Langfristig bleibt die Attraktivität des Edelmetalls als Schutz gegen Unsicherheiten jedoch ungebrochen.
Silber: Zwischen Korrektur und langfristigen Perspektiven
Auch Silber (TVC:SILVER) notiert in dieser Woche schwächer, was vor allem auf technische Korrekturen zurückzuführen ist. Der Rückgang kommt überraschend, da der US-Dollar angesichts der Nominierung von Scott Bessent als US-Finanzminister nachgab. Dennoch konnte Silber keinen nachhaltigen Aufwärtstrend etablieren und spiegelt damit die Bewegungen von Gold wider. Analysten bleiben optimistisch, da makroökonomische Faktoren wie geopolitische Spannungen und Inflation weiterhin eine Rolle spielen.
Besonders interessant ist die wachsende Nachfrage nach Silberschmuck. Insbesondere im Hochzeitssegment gewinnt Silber an Beliebtheit als erschwingliche und hochwertige Alternative zu Gold. Diese Entwicklung könnte die Preise mittelfristig stabilisieren. Zudem bleibt Silber ein vielseitiger Rohstoff, der sowohl von kurzfristigen Schwankungen als auch langfristigen Trends wie seiner Funktion als Inflationsschutz beeinflusst wird.
Platin und Palladium: Zukunft von PGM-Metallen unter Druck
Die Metalle der Platingruppe (PGM), insbesondere Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM), sehen sich erheblichen Herausforderungen gegenüber. Der Preisrückgang um über 50 % seit den Höchstständen 2022 zwingt Produzenten, ihre Strategien anzupassen. Die Elektrifizierung des Automobilsektors, ein zentraler Abnehmer dieser Metalle, reduziert die Nachfrage nach traditionellen Anwendungen. Elektro- und Hybridfahrzeuge setzen zunehmend auf alternative Technologien, was die Nachfrage nach Platin und Palladium nachhaltig beeinflussen könnte.
Experten prognostizieren, dass der Energiesektor bis 2040 eine entscheidende Rolle spielen wird. Gleichzeitig könnten sich Versorgungsengpässe verschärfen, da oberirdische Bestände ab 2028 erschöpft sein könnten. ETFs, die physisch durch Metalle gedeckt sind, könnten zwar kurzfristige Defizite ausgleichen, doch dies geschieht meist erst ab deutlich höheren Preisen. Investoren sollten die Entwicklungen genau beobachten, da das Preispotenzial mit erhöhten Risiken einhergeht.
Technische Analyse Gold: Widerstand und Unterstützung im Fokus
Der kurzfristige Trend für Gold zeigt laut dem gleitenden Durchschnitt (GD-10) eine steigende Tendenz, doch der aktuelle Kurs notiert darunter, was negativ bewertet werden muss. Ein entscheidender Widerstandsbereich liegt bei 2.721 US-Dollar. Sollte diese Zone überwunden werden, könnten die Bullen das Momentum zurückgewinnen. Als wichtige Unterstützung dient der Bereich um 2.537 US-Dollar. Ein Unterschreiten dieser Marke könnte die Stimmung deutlich eintrüben. Langfristig zeigt der GD-200 einen positiven Trend, und der Goldkurs bleibt darüber, was optimistisch stimmt.
Technische Analyse Silber: Abwärtstrend mit kurzfristiger Schwäche
Silber steht kurzfristig unter Druck, da der GD-10 fallend ist und der Kurs darunter bleibt, was negativ interpretiert wird. Eine zentrale Unterstützungsmarke findet sich bei 29,66 US-Dollar. Sollte diese nicht halten, drohen weitere Verluste. Auf der Oberseite ist der Bereich um 31,52 US-Dollar als Widerstand entscheidend. Ein Anstieg über diese Marke könnte eine Erholung einleiten. Der GD-200 bleibt steigend, und der Kurs hält sich darüber, was langfristig positive Signale liefert.
Technische Analyse Platin: Entscheidende Zonen im Blick
Platin kämpft mit kurzfristigen Herausforderungen. Der GD-10 ist fallend, und der Kurs notiert ebenfalls darunter, was auf Schwäche hindeutet. Der Unterstützungsbereich bei 928 US-Dollar muss halten, um einen weiteren Abwärtstrend zu vermeiden. Auf der Oberseite gilt die Zone um 976 US-Dollar als wichtiger Widerstand. Ein Bruch dieser Marke könnte die Abwärtsdynamik stoppen. Der GD-200 bleibt jedoch positiv, auch wenn der Kurs aktuell darunter liegt, was langfristig kritisch bleibt.
Technische Analyse Palladium: Potenzial für einen Richtungswechsel
Palladium zeigt einen steigendem Trend im GD-10, doch der aktuelle Kurs liegt darunter, was den kurzfristigen Ausblick dämpft. Der Widerstand bei 1.044 US-Dollar ist ein entscheidender Punkt, um den Aufwärtstrend fortzusetzen. Sollte der Kurs über diese Marke steigen, könnten die Bullen das Zepter übernehmen. Auf der Unterseite bietet die Unterstützungszone bei 919 US-Dollar Halt. Langfristig bleibt der GD-200 positiv, auch wenn der Kurs leicht darunter liegt, was auf eine mögliche Trendwende hinweist.
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26.11.2024 - Andreas Opitz
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