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Edelmetalle schwächen sich im Vorfeld hoch relevanter US-Konjunkturdaten-Publikationen zumeist ab

Anleger erwarten zunehmend eine Fortsetzung der FED-Hochzinspolitik

NTG24 - Edelmetalle schwächen sich im Vorfeld hoch relevanter US-Konjunkturdaten-Publikationen zumeist ab

 

Im bisherigen heutigen Handelsverlauf schwächen sich bis um 13:35 Uhr die 4 Hauptedelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium überwiegend ab, was aus unserer Sicht vor dem Hintergrund der zuletzt wieder zunehmend gestiegenen Anlegerskepsis hinsichtlich einer noch längerfristigen fortbestehenden Hochzins-Politik der FED und der möglichen Erhärtung dieser Befürchtungen durch eine Fülle weiterer heutiger hoch relevanter US-Konjunkturdaten-Veröffentlichungen ab 14:30 Uhr auch nur nachvollziehbar ist.

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Bis um 13:35 Uhr kann sich allein Platin (TVC:PLATINUM) um + 0,4 % auf 1072 USD befestigen. Abschwächungen erfolgen dagegen in Palladium (TVC:PALLADIUM) um - 1,0 % auf 1472 USD, in Silber (TVC:SILVER) um - 0,8 % auf 23,54 USD und in Gold (TVC:GOLD) um - 0,3 % auf 1975 USD.

 

Anlegererwartungen an die weitere FED-Zinspolitik zu Recht wieder zunehmend skeptischer

 

Der anhaltenden Schwächeneigung der Edelmetalle und ebenso auch der hiermit seit Tagen wieder deutlich um rd. - 2,5 % einhergehenden EUR/USD-Wechselkurs-Abschwächung vom jüngsten Hoch bei 1,109 (03. + 04.05.) auf nunmehr nur noch 1,082 liegen nach den gerade im April bislang weiterhin erstaunlich fest ausgefallenen US-Konjunktur- und Preisdaten entsprechend zunehmende Verlautbarungen diverser regionaler FED-Vorstände zugrunde, dass erstens bei fortgesetzt robusten US-Wirtschaftsdaten auch eine kommende erneute Zinserhöhung am 14.06. um weitere + 0,25 % (neuer Korridor dann 5,25 – 5,50 %) jederzeit denkbar sei und dass zweitens im momentanen Dateneingangs-Umfeld sowie den nach wie vor meilenweit über dem Zielwert von 2 % liegenden Inflationsraten eine erste Leitzinssenkungsvornahme in 2023 auch weiterhin völlig ausgeschlossen sei.

Entsprechend verschlechterten sich die Konsensprognosen der an das sog. FED Watch-Tool angeschlossenen Ökonomen in den letzten Tagen auch weiterhin zunehmend dahingehend, dass die Beibehaltung des jetzigen Leitzinsniveaus ohne eine weitere kommende Zinserhöhung mittlerweile nur noch von 73 % der Ökonomen dieses Tools für wahrscheinlich gehalten wird (vor einer Woche lag diese Quote dagegen noch bei 89 %) und zudem seit einigen Tagen doch von der momentan gewichtigsten Mehrheit der Ökonomen (aktuell 45 %) eine erste FED-Leitzinssenkung „erst“ ab dem 01.11. prognostiziert wird.

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Werbebanner EMH PM TradeWir hatten jedoch schon seit Monaten stets unsere Überzeugung betont, dass für uns eine erste Leitzinssenkungsvornahme der FED am 01.11. nur den absolut frühest denkbaren Termin, d.h. im allergünstigsten Fall weiterer hoch dynamisch rückläufiger Konjunktur- und Preisauftriebs-Daten vorstellbar erschien und dass ein solch optimistisches Leitzinssenkungs-Szenario dennoch auch weiterhin bislang in keiner Weise mit den bisherigen offiziellen Aussagen der FED hierzu korrespondieren würde.

 

FOMC-Board-Umbesetzung ab Anfang 2024 noch wesentlich „hawkisher“ dominiert

 

An dieser sehr kritischen Einschätzung unseres Hauses zur künftigen Leitzinssenkungs-Bereitschaft der FED hat sich auch weiterhin nicht das Geringste geändert, zumal – auch dies ist bereits jetzt zu berücksichtigen – die ab 01.01.2024 erneut jährlich stattfindende turnusmäßige Umbesetzung des FED-Zinsentscheidungs-Ausschusses (FOMC-Board) durch den Austausch von 4 nur jahresweise vertretenen Ausschussmitgliedern bereits jetzt festgelegt dazu führen wird, dass in dieser Neustrukturierung des FOMC-Boards der Anteil des Lagers der stets besonders zinskritischen „Falken“ (Hawks) ab Anfang 2024 ein wesentlich höheres Schwergewicht als bislang noch in 2023 erhalten wird.

Sie können diese künftige FOMC-Umbesetzungs-Übersicht wie auch die zu unterstellende Eingruppierung aller relevanten FED-Vorstände in das Lager der „Falken“ oder zinsgemäßigten „Tauben“ Doves – ebenso wie auch für die EZB folgendem Link entnehmen:

In jedem Fall wird also die Besetzung des FOMC-Boards ab Anfang 2024 ausgeprägt stark „hawkish“ dominiert sein, was bei normalerweise in 2023 wohl eher unwahrscheinlichen ersten Leitzinssenkungen die Wahrscheinlichkeit verstärkt, dass gerade auch ab Anfang 2024 der personell umbesetzte FOMC-Board das Timing einer dann sicher ersten Leitzinssenkungsvornahme in diesem Jahr nun besonders genau und kritisch prüfen dürfte.

Die zunehmende Skepsis der Marktteilnehmer gegenüber der Frage der künftigen ersten Leitzinssenkungsvornahme durch FED erscheint uns daher nun (endlich) als zunehmend angemessen und angebracht, so dass hierauf der jüngste Kursdruck aller Edelmetalle (ebenso wie auch die nun wieder verstärkte EUR/USD-Abschwächung) nur folgerichtig war.

 

US-Datenbelege einer zunehmenden Konjunkturbelebung erhöhen künftige Zinsrisiken weiter

 

Das Korrekturrisiko aller Edelmetalle könnte sich ab heute Nachmittag somit weiter schlagartig verstärken, wenn folgende wichtigsten US-Konjunkturdaten-Publikationen insgesamt einen anhaltend bzw. unerwartet robusten US-Wirtschaftszustand skizzieren und damit dann natürlich auch künftige Inflations- und Zinsrisiken erneut verstärken würden:

Zunächst werden um 14:30 Uhr die neuen Wochenerstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe publiziert. Hier erwarten die Ökonomen derzeit im Konsens eine leicht abgeschwächte Stellung von 254.000 neuen Erstanträgen, verglichen mit 264.000 in der Woche zuvor.

Zeitgleich um 14:30 Uhr wird außerdem ebenfalls wieder der jeweils zum Ende der 2. Monatswoche kalkulierte Industrieaktivitäts-Index im Zuständigkeitsdistrikt der FED Philadelphia publiziert, dessen gewaltiger Einbruch bis zur 2. April-Woche auf – 31,3 nun nach der Konsensprognose der Ökonomen auf – 19,8 abgeflacht sein dürfte. Auch diese Konsensprognose geht – wie auch o.g. Arbeitslosenhilfe-Erstantragszahlen – also momentan tendenziell von einer fortgesetzten Erholung der US-Konjunktur aus.

Um 16:00 Uhr erfolgt schließlich zunächst die Präsentation des vom führenden US-Wirtschaftssachverständigen-Gremium des Conference Board kalkulierten US-Konjunktur-Frühindikatoren-Aggregats per Ende April, wofür die Ökonomen im Konsens ebenfalls eine monatsweise von - 1,2 % auf - 0,6 % verminderte Abschwächung erwarten.

Und schließlich wird um 16:00 Uhr auch noch die Zahl der im April erfolgten US-Hausverkäufe mitgeteilt, die nach Konsensschätzung der Ökonomen als einzige der heute insgesamt 4 relevantesten US-Wirtschaftsdatenpublikationen gegenüber dem März eine Abschwächung von 4,44 Mio. auf 4,3 Mio. verkaufte Häuser ausweisen dürfte.

Insgesamt dürfte sich in der Zusammenfassung aller 4 Datenveröffentlichungen die US-Konjunkturdynamik nach der Konsenseinschätzung der Ökonomen also nun wohl weiter gesteigert haben, weshalb gerade auch noch im Fall einer Überschreitung dieser Prognosen aufgrund der hiermit dann zu unterstellenden weiteren Inflationsrisiken vor allem die zinssensitivsten und defensivsten Edelmetalle Gold und Silber, ggfs. aber selbst auch Platin und Palladium (wegen künftiger Konjunkturbremsungseffekte durch eine weiter rigide FED-Hochzinspolitik) ihre jüngsten Korrekturen mit einer beschleunigten Dynamik fortsetzen dürften.

Darüber hinaus könnte auch die ab 15:05 stattfindende Rede des nationalen FED-Gouverneurs + Zinsausschussmitglieds Philip Jefferson im Rahmen des Internationalen Versicherungsforums des US-Dachverbands der Versicherungsvermittler (NAIC) / Washington DC, in der er seine Gesamteinschätzung der aktuellen US-Wirtschaftslage inklusive sicher auch den hiermit verbundenen Inflations- und Zinsimplikationen abgeben wird, zusätzlichen Zündstoff für alle Edelmetalle (nach oben wie nach unten) mit sich bringen.

Interessierte Zuhörer können diese Rede von Jefferson auch unter folgendem Link live mitverfolgen: https://www.youtube.com/watch?v=myh2s67a8Q0.

 

Zurückstellung von Edelmetall-Neukäufen heute zumindest bis nach 16:00 Uhr ratsam

 

Es ist ab 14:30 Uhr somit eine wohl erheblich erhöhte Handelsvolatilität an allen Edelmetall-Märkten zu erwarten, die dabei je nach Publikationsausgang zu hoch dynamischen Kurssprüngen zu beiden Seiten hin führen könnte.

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Werbebanner ClaudemusSollten die Datenvorlagen und Inhalte der Jefferson-Rede jedoch tendenziell weiterhin das Bild einer (unerwartet) robusten US-Wirtschaftslage zeichnen, wären gerade in Gold (ab unter 1969 USD) und selbst wohl auch Platin (ab unter 1055) schlagartige Verletzungen dieser kritischsten Unterstützungsmarken, die dann endgültig einem prinzipiellen Abbruch ihrer jüngst sehr steilen Aufwärtstrends gleichkommen würden, sicher fast vorprogrammiert, ganz zu schweigen von Silber, was seinen seit 10.03. eingeschlagenen letzten Aufwärtstrend bereits mit Unterschreitung von 24,48 USD (aktueller Kurs: 23,53 USD) nachhaltig verletzt hat.

Wir raten im Vorfeld der von 14:30 – 16:00 Uhr anstehenden, äußerst brisanten US-Konjunkturdaten-Publikations- und Redeereignisse daher nun in jedem Fall zu einer hochgradigen Kaufzurückhaltung in allen Edelmetallen.

 

18.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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