Edelmetall Marktbericht vom 16.07.2025: Gold, Silber, Platin, Palladium - Analysten sehen anhaltenden Aufwärtstrend trotz kurzfristiger Volatilität
Edelmetalle bleiben gefragt als Absicherung gegen Inflation und Krisen
 
Die Edelmetalle haben sich zur Wochenmitte unterschiedlich entwickelt: Gold notierte bei 2.339 US-Dollar und verlor 0,55 %, Silber fiel um 1,5 % auf 37,83 US-Dollar, Platin gab 0,80 % nach, während Palladium leicht um 0,58 % zulegte. Diese gemischte Performance spiegelt ein Umfeld wider, das von geldpolitischer Unsicherheit, geopolitischen Spannungen und neuen US-Zöllen geprägt ist. Insbesondere die Inflationsdaten aus den USA lenken erneut die Aufmerksamkeit auf Gold und seine Rolle als sicherer Hafen.
Die aktuellen US-Verbraucherpreise stiegen im Juni spürbar – ein erstes Indiz, dass neue Importzölle allmählich durchschlagen. Besonders bei zollrelevanten Gütern ist der Preisauftrieb spürbar. Analysten sehen hierin den Anfang einer möglichen Preiswelle, denn viele Unternehmen verkaufen derzeit noch Lagerbestände, die vor den jüngsten Handelsmaßnahmen importiert wurden. In diesem Umfeld zeigt sich Gold (TVC:GOLD) stabil und phasenweise leicht aufwärtsgerichtet. Investoren richten ihren Blick verstärkt auf die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank, die ihre Strategie wohl erst im Herbst neu kalibrieren wird.
Parallel dazu rücken geopolitische Unsicherheiten und strukturelle Risiken in den Vordergrund. Der kanadische Finanzkonzern CIBC verweist auf eine anhaltende Nachfrage nach Gold als Krisenabsicherung und hebt seine Preisprognosen deutlich an. Die zunehmende De-Dollarisierung globaler Handelsströme sowie die fortgesetzte Akkumulation von Goldreserven durch Zentralbanken stützen zusätzlich das Sentiment. Auch eine mögliche geldpolitische Lockerung in den USA würde Gold weiteren Rückenwind verleihen – vor allem durch einen schwächeren Dollar.
Silber: Technischer Ausbruch als Bullenstart
Silber (TVC:SILVER) hat sich in den vergangenen Wochen eindrucksvoll aus seiner langen Seitwärtsphase befreit. Der Sprung über gleich zwei charttechnisch bedeutsame Widerstandszonen erfolgte mit bemerkenswerter Dynamik und hohem Handelsvolumen. Viele Marktteilnehmer werten dies als Startsignal für einen neuen Bullenmarkt. Die jüngste Bewegung ist nicht bloß ein kurzes technisches Aufflackern, sondern wird von einer Reihe positiver Fundamentaldaten begleitet.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung des Silberpreises in Euro. Hier zeigt sich die Stärke des Marktes auch ohne den Einfluss des US-Dollars. Der Ausbruch über zentrale Widerstandsmarken bestätigt die breite Marktunterstützung und erhöht die Wahrscheinlichkeit weiter steigender Notierungen. Analysten sehen in der aktuellen Entwicklung nicht nur ein spekulatives Momentum, sondern eine von Substanz getragene Aufwärtsbewegung, die das Interesse institutioneller Investoren weckt.
Platin: Rückkehr mit Rückenwind
Platin (TVC:PLATINUM) feiert 2025 ein bemerkenswertes Comeback. Nach jahrelanger Lethargie belebt ein Zusammenspiel aus begrenztem Angebot und wachsender Nachfrage – insbesondere aus der Wasserstoffwirtschaft – den Markt nachhaltig. Laut dem World Platinum Investment Council bleibt das Angebot selbst bei steigenden Preisen träge, während die industrielle Nutzung zunimmt. Diese strukturellen Faktoren machen Platin zu einem gefragten Rohstoff mit strategischem Charakter, insbesondere im Bereich der Energietechnologien.
Palladium: Projektentwicklung und Perspektive
Auch Palladium (TVC:PALLADIUM) profitiert aktuell von einer verbesserten Marktlage. Ein positives Signal kam jüngst vom australisch-südafrikanischen Unternehmen Southern Palladium, das im Rahmen einer Roadshow eine überarbeitete Machbarkeitsstudie für sein Bengwenyama-Projekt präsentierte. Der stufenweise Entwicklungsansatz könnte die Kapitalbeschaffung erleichtern und dem Unternehmen strategische Optionen eröffnen. Der Markt reagierte mit Interesse – ein Zeichen dafür, dass sich das Vertrauen in den Sektor wieder aufbaut.
Technische Analyse Gold: Positiver Trend bestätigt sich
Gold verzeichnet für den laufenden Monat ein Plus von 1,1 % und bleibt damit auf mittelfristigem Erholungskurs. Die Zone um 3.500 US-Dollar fungiert aktuell als Widerstand und zugleich als psychologischer Zielbereich. Unterstützung bietet weiterhin das Niveau bei 2.906 US-Dollar. Der steigende 200-Tage-Durchschnitt, über dem der Goldkurs derzeit notiert, unterstreicht die bullische Grundstimmung. Die technische Gesamtlage bleibt konstruktiv – die übergeordneten Trends sind eindeutig aufwärtsgerichtet.
Technische Analyse Silber: Die Bullen übernehmen das Kommando
Silber liegt im bisherigen Monatsverlauf mit 4,8 % deutlich im Plus und setzt damit seinen Ausbruch eindrucksvoll fort. Der nächste mittelfristige Widerstand befindet sich bei 39,11 US-Dollar, während die solide Unterstützung bei 28,29 US-Dollar verankert ist. Der Kurs bewegt sich über dem ansteigenden 200-Tage-Durchschnitt – ein weiteres positives Signal. Die technische Bewertung fällt klar zugunsten der Käuferseite aus: Die Bullen dominieren das Bild und treiben die Preise dynamisch voran.
Technische Analyse Platin: Struktur bullisch, Momentum intakt
Platin notiert im laufenden Monat mit einem Anstieg von 1,8 % und bestätigt damit seinen soliden Aufwärtstrend. Der mittelfristige Widerstand liegt bei 1.436 US-Dollar, die Unterstützung bei 891 US-Dollar. Der Kurs hält sich über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt, was die technische Struktur stützt. Das Marktbild bleibt robust – die Aufwärtsbewegung wird durch eine positive Dynamik getragen, die sich weiter entfalten könnte. Der langfristige Trend ist klar bullisch einzuschätzen.
Technische Analyse Palladium: Neuer Schwung durch Trendbruch
Palladium zeigt sich mit einem Monatsplus von 9,2 % äußerst stark und hat damit ein neues Momentum entfacht. Der Widerstandsbereich bei 1.239 US-Dollar rückt zunehmend ins Visier, während bei 882 US-Dollar eine stabile Unterstützung verläuft. Der Kurs notiert deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt, der selbst in einem steilen Anstieg begriffen ist. Die technische Konstellation signalisiert einen markanten Trendwechsel – der Markt wird derzeit klar von der Käuferseite bestimmt.
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16.07.2025 - Andreas Opitz

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