Edelmetall Marktbericht vom 12.06.2024: Gold- und Silberpreise beeinflusst von Unsicherheiten der US-Zinspolitik - Erwartungen und Prognosen halten die Märkte in Atem
Gold und Silber zeigen Resilienz, während Platin und Palladium unter Druck stehen
Die Edelmetalle haben sich bisher in dieser Woche recht durchwachsen entwickelt. Gold steht bei 2314 US-Dollar mit einem Plus von 0,97 %, Silber bei 29,41 US-Dollar mit einem Plus von 0,97 %, während Platin um -0,80 % und Palladium um -1,7 % gefallen sind. In diesem Artikel analysieren wir die aktuellen Trends und Entwicklungen im Edelmetallmarkt.
Nach Informationen des World Gold Council (WGC) und Expertenaussagen entwickelt sich Singapur zunehmend zu einem bedeutenden Goldhandelszentrum. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die östliche Verschiebung des globalen Goldmarktes (TVC:GOLD) zurückzuführen, wobei Asien eine zentrale Rolle einnimmt. Die steigende Goldnachfrage in den großen Schwellenländern Asiens, darunter China, Japan und Südkorea, ist einer der Haupttreiber dieser Verlagerung. Auch die geografische Nähe Singapurs zu wichtigen Goldproduktionszentren wie China, Australien und Indonesien verstärkt dessen Positionierung als potenzielles Kernzentrum des Goldmarktes.
Singapur könnte zukünftig auch als globale Drehscheibe für die Lagerung von Gold fungieren und eine ernsthafte Alternative zu den etablierten Zentren wie London und New York darstellen. Diese Entwicklung wird durch Singapurs Engagement für politische Stabilität und die jüngste Abschaffung der Verkaufssteuer auf Anlagegold unterstützt, was das Land für internationale Investoren noch attraktiver macht.
Einfluss der US-Notenbank auf Edelmetallpreise
Parallel dazu beeinflussen die Zinssatzpolitik der US-Notenbank und der Inflationsbericht die Preise von Gold, Silber (TVC:SILVER), Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM). Der Markt ist aktuell gespalten hinsichtlich der Erwartungen an die US-Notenbank, ob in diesem Jahr die Zinsen ein- oder zweimal gesenkt werden, wobei die Entscheidung der Fed eng mit den neuesten Wirtschaftsprognosen und Kommentaren des Vorsitzenden Jerome Powell zusammenhängt.
Die Unsicherheit und Erwartungen bezüglich der US-Zentralbankpolitik halten die Edelmetallpreise derzeit in einer Warteposition. Sollte die Fed eine dovishe Haltung einnehmen und zu mehreren Zinssenkungen neigen, könnte dies den Goldpreis weiter nach oben treiben. Hinzu kommen globale Marktdynamiken wie der starke US-Arbeitsmarktbericht und das zurückhaltende Kaufverhalten der chinesischen Zentralbank, die ebenfalls Einfluss auf die Goldpreise haben.
Gold: Beständigkeit trotz Volatilität
Gold hat in dieser Woche leichte Gewinne erzielt, mit einem Kursanstieg auf 2314 US-Dollar und einem Wochenplus von 0.97 %. Der aktuelle Monat zeigt jedoch einen leichten Rückgang von -0.66 %. Der signifikante Unterstützungsbereich für Gold liegt bei 1984 US-Dollar. Sollte der Kurs in diesen Bereich fallen, könnte dies eine Kaufgelegenheit darstellen. Auf der anderen Seite dient die Zone um 2450 US-Dollar als starker Widerstandsbereich. Der über 200 Tage berechnete gleitende Durchschnitt weist eine Aufwärtstendenz auf und der Kurs befindet sich über diesem Niveau, was insgesamt eine positive Markteinschätzung bestätigt.
Silber: Anhaltender Aufwärtstrend
Der Silberpreis verzeichnete ebenfalls einen Anstieg und erreichte etwa 29.41 US-Dollar, was einem Zuwachs von 0.97 % entspricht. Die monatliche Performance liegt jedoch bei -3.2 %. Als Widerstandszone hat sich die Marke von 32.49 US-Dollar etabliert, welche als potenzielles Ziel für Bullen gilt. Der Unterstützungsbereich bei 21.91 US-Dollar könnte bei einem Kursrückgang relevante Kaufinteressen wecken. Der 200-Tage-Durchschnitt ist positiv und bestätigt den derzeitigen Kurs über diesem wichtigen Indikator.
Platin: Fragile Marktverhältnisse
Platin zeigt sich schwächer mit einem Wochenminus von 0.80 %, was den Preis auf 956 US-Dollar drückte. Die Monatsbilanz ist mit -7.5 % deutlich negativ. Die kritische Unterstützungszone liegt bei 867 US-Dollar, die als stabilisierender Faktor wirken könnte. Der Widerstand ist bei 1095 US-Dollar festgelegt. Obwohl der Kurs aktuell über dem fallenden 200-Tage-Durchschnitt liegt, deutet die allgemeine Marktstimmung auf eine potenzielle Trendwende hin.
Palladium: Unter Druck
Palladium hat diese Woche mit einem deutlichen Minus von 1.7 % zu kämpfen und schloss bei 888 US-Dollar. Die monatliche Entwicklung zeigt einen Rückgang von -2.2 %. Der Unterstützungsbereich bei 851 US-Dollar wird entscheidend sein, um weitere Verluste zu verhindern. Ein Durchbruch unter diesen Wert könnte den Verkaufsdruck verstärken. Die Widerstandszone liegt bei 1107 US-Dollar. Der langfristige Trend ist durch einen fallenden 200-Tage-Durchschnitt gekennzeichnet, was die Herausforderungen aufzeigt, vor denen Bullen stehen.
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12.06.2024 - Andreas Opitz
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