
Noch in dieser Woche will Electronic Arts den ersten Trailer zu Battlefield 6 enthüllen und die Erwartungen an das Videospiel könnten größer kaum sein
Übernimmt sich Electronic Arts vielleicht ein wenig?
Electronic Arts plauderte in den letzten Wochen erstaunlich offen über den nächsten Eintrag in der Reihe „Battlefield“, welcher wohl auf den schlichten Namen „Battlefield 6“ hören wird. Langsam geht es in die heiße Phase. Beta-Tests laufen schon seit einer Weile und noch in dieser Woche soll der erste offizielle Trailer entüllt werden.
Letzteres kündigte Electronic Arts (US2855121099) (EA) für den 24. Juli um 17 Uhr hiesiger Zeit an. Ab dann soll der Trailer zu „Battlefield 6“ bei YouTube verfügbar sein. Es bleibt abzuwarten, was es dann genau zu sehen geben mag. Doch sollte EA besser zu überzeugen wissen, denn die Erwartungen hat das Unternehmen ins Unermessliche geschraubt.
Anfang Juli veröffentlichte „Ars Technica“ einen Bericht, in dem Führungskräfte von EA von dem Ziel sprachen, 100 Millionen Spielerinnen und Spieler für das neue Battlefield zu gewinnen. Das dürfte sich als schwierig erweisen, da bislang nicht einmal alle Einträge der Reihe zusammen entsprechende Verkaufszahlen erreichen, von aktiven Spielerzahlen ganz zu schweigen. Da kommt schnell die Vermutung auf, dass EA etwas zu viel verlangen könnte, zumal der letzte Serieneintrag in Form von Battlefield 2042 für große Enttäuschung sorgte und vorherige Titel der Reihe heute öfter gespielt werden.
Electronic Arts: Battlefield für alle
Dass EA seine hochgesteckten Ziele mit der bisherigen Herangehensweise nicht erreichen können wird, das scheint dem Management sehr bewusst zu sein. Deshalb soll eine hybride Strategie gefahren werden. Battlefield 6 soll einerseits wie gewohnt als Vollpreis-Titel seinen Weg in die (digitalen) Läden finden. Zum ersten Mal seit Langem soll es wohl auch wieder eine Einzelspielerkampagne geben. Darüber hinaus ist ein kostenloser Battle-Royal-Modus nach dem Vorbild von Fortnite, PUBG und Call of Duty angedacht.
Die Spielerzahlen könnte dies tatsächlich antreiben. Ein Ersatz für hohe Qualität ist ein frisches Vermarktungsmodell aber noch lange nicht. Viele enttäuschte Nutzer in den sozialen Medien haben ihre Zweifel daran, ob Battlefield wieder zu alter Stärke zurückfinden kann. EA selbst ist davon jedoch fest überzeugt und verspricht, auf das Feedback der Spielerinnen und Spieler zu hören. In der laufenden Beta-Phase werden derzeit etwa Anpassungen beim Klassensystem unter die Lupe genommen.
Die Bedeutung des Shooters könnte für EA kaum größer sein. Die Produktionskosten sollen sich Gerüchten zufolge auf über 400 Millionen US-Dollar belaufen. Da reicht es nicht, einfach nur gute Verkaufszahlen zu erreichen. Das Ziel lautet, zu den ganz Großen der Branche aufzuschließen und Spieler langfristig an das Produkt zu binden und mittel- sowie langfristig fleißig Mikrotransaktionen zu verkaufen. Das gilt in der Branche schon seit Jahren als erstrebenswert, da Titel wie GTA 5 oder Fortnite auf diesem Wege irrwitzige Umsätze generieren können.
Eine riskante Angelegenheit für Anleger
Optimistisch geben sich die Aktionäre, welche die EA-Aktie am Dienstag um 1,8 Prozent bis auf 130,88 Euro beförderten. Allerdings ist es nicht ohne Risiko, jetzt auf das Papier zu setzen. Im Erfolgsfall könnte sich zwar eine beeindruckende Comeback-Rallye ergeben. Alles unter einem neuen Serienrekord wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit für Katerstimmung sorgen, und die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario ist nicht eben gering.
Dafür sorgt allein schon, dass EA sich in einen hart umkämpften Markt mit fest etablierten Platzhirschen wagt. Auch wenn für Battlefield 6 der bislang größte Umfang der Reihe versprochen wird und hinsichtlich der Qualität vom PR-Team fleißig mit Superlativen um sich geworfen wird, so scheint das Spiel nicht allzu viele Innovationen oder eigene Ideen zu liefern. Da stellt sich vielen Spielern schon ein wenig die Frage, warum sie von ihren bekannten Marken überhaupt wechseln sollten. Hohe Erwartungen und ungewisse Qualitätsaussichten führen dazu, dass ein Verbleib auf der Seitenlinie recht attraktiv erscheint.
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23.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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