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Elia System Operator wächst weiter profitabel

Elia System Operator meldet Zwischenergebnisse

NTG24 - Elia System Operator wächst weiter profitabel

 

Der belgische Netzbetreiber Elia System Operator (BE0003822393) hat am vergangenen Freitag über seinen Geschäftsgang im 3. Quartal 2019 berichtet. Elia System Operator ist in der Übertragung elektrischer Energie aktiv. Das Unternehmen reguliert die Produktion und den Verbrauch von Strom und versorgt damit rund 30 Mio. Endverbraucher. Mit Niederlassungen in Belgien (Elia) und Ostdeutschland (50 Hertz) betreibt der Konzern ein Hochspannungsnetz mit einer Länge von 18.990 Kilometern. Damit ist es eines der fünftgrößten europäischen Netzbetreiber.

Elia besitzt das gesamte belgische Höchstspannungsnetz (150 bis 380 kV) und rund 94 % (Eigentums- und Nutzungsrechte) des belgischen Hochspannungsnetzes (30 bis 70 kV). Das Netz ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den Strommärkten in Nord- und Südeuropa.

Elia hatte 2010 bereits 60 % an der deutschen 50Hertz Transmission erworben, welches bis dahin eine Tochter von Vattenfall Europe war, 40 % gingen an den australischen Infrastruktur-Fonds IFM Investors. Als dieser seinen Anteil halbieren wollte, zeigte der chinesische staatliche Energiekonzern ,,State Grid Corporation of China‘‘ (SGCC) bereit, die 20 % Anteil zu kaufen. Im März 2018 machte Elia dann von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und stockte seinen Anteil an 50Hertz auf 80 % auf. Der Gegenwert betrug 976 Millionen Euro.

Neben seinen Aktivitäten im Bereich der Stromübertragung in Belgien und Deutschland, bietet Elia System Operator verschiedene Consulting-Dienstleistungen über seine Tochter Elia Grid International (EGI) an. Elia ist zudem Teil des Nemo Link Konsortiums, welches das erste Unterseekabel zwischen Belgien und Großbritannien betreibt.

 

Jahresprognose 2019 bestätigt

 

Am vergangenen Freitag nun informierte der Konzern mit Sitz in Brüssel über die wesentlichen Eckdaten für das 3. Quartal 2019. Dabei wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2019 bestätigt. Danach soll der adjustierte Return on Equity (ROE) zwischen 7 % und 8 % liegen. Im belgischen Markt soll sich der ROE am unteren Ende der zuvor prognostizierten Spanne von 5 % - 6 % bewegen. Die Investitionen in Belgien sollen 2019 bei rund 700 Mio. Euro liegen. In Deutschland ist der Konzern zuversichtlich, beim ROE das obere Ende der Prognosespanne von 8 % - 10 % zu erreichen. Die Umsetzung des Investitionsprogramms läuft bislang wie geplant und umfasst Investitionen im Umfang von 490 Mio. Euro.

Zum Vergleich: Im 1. Halbjahr hatte Elia mit einem Umsatz von 1,16 Mrd. Euro einen Anstieg des Nettogewinns von 8,2 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum auf 154,4 Mio. Euro mitgeteilt. Dies entspricht einer Nettoumsatzrendite von 13,3 %.

 

Elia

 

Anfang Oktober 2019 hat der Vorstand zudem eine neue Organisationsstruktur für Elia System Operator beschlossen. Ziel ist es, belgisches Elektrizitätsrecht umzusetzen. Die neue Unternehmensstruktur wird die staatlich regulierten Aktivitäten in Belgien isolieren und von den nicht regulierten in Belgien sowie sämtlichen nicht belgischen Aktivitäten abschirmen. Es schafft zudem ein passgenaues Rahmenwerk für die weitere Entwicklung der Elia-Gruppe. Auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung am 08.11.2019 wurden diese Änderungen bereits bestätigt.

Weiterhin teilte das Unternehmen mit, dass Elia sein erstes modulares Offshore Grid (MOG) eingeweiht hat. Bis Ende 2020 wird es den in vier Offshore-Windanlagen erzeugten Strom auf das Festland transferieren. Die neue Übertragungstechnik ist effizienter als individuelle Kabel und verbessert damit weiter die Versorgungsstabilität. Zudem erhöht sich damit die Kapazität, erneuerbare Energie in das Stromnetz einzuspeisen.

In Deutschland hat die Tochter 50Hertz ein Absichtsabkommen zum Bau einer Transformatorstation in der Ostsee abgeschlossen. Im Zuge der Umsetzung der deutschen Energiewende wird 50Hertz die Ostsee-Windfarmen Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle an das deutsche Hochspannungsnetz anschließen. Der Start der Kabelverlegung ist für Ende 2020 geplant, der Probelauf für Ende 2022.

 

Fazit

 

Elia System Operator hat eine auf grünes, nachhaltiges und profitables Wachstum ausgerichtetes Geschäftsmodell. Anhaltend hohe Investitionen sichern dabei die mittelfristige Profitabilität. Die Rückendeckung seiner überwiegend öffentlich-rechtlichen Aktionäre und die hohe staatliche Bedeutung ihres Versorgungsauftrages sichern Elia’s Wachstumspotenziale. Regulatorische Netzentwicklungspläne und Anreizsysteme sichern die Ausbauziele. Elia hat zudem das Potenzial, neue digitale Dienstleistungen im Nachfrage-, Spitzenlast- und Netzwerkmanagement anzubieten. Und der bevorzugte Zugang zu kommunalen Aktionärsmitteln, die hohe Liquiditätsreserve und freie Finanzierungslinien bieten eine hohe finanzielle Flexibilität für Investitionen. Die Aktie von Elia System Operator befindet sich deshalb in unserem Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV.

 

 

01.12.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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