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Ericsson leidet unter Wechselkurseffekten

Ericsson Aktie stürzt ab - Anleger sind enttäuscht vom fehlenden Umsatzwachstum

NTG24 - Ericsson leidet unter Wechselkurseffekten

 

Die Börse Stockholm reagierte mit starken Abschlägen auf die Zahlen von Ericsson. Auf dem Tagestief lagen die Notierungen mehr als -10 % unter dem letzten Schlusskurs. 

Ericsson (SE0000108656) enttäuschte die Anleger auf der Umsatzseite. Nachdem das 1. Quartal bereits unter den Erwartungen blieb, zeigte Ericsson auch im 2. Quartal keine Steigerung des Umsatzes. Organisch verbesserte sich der Umsatz zwar um 8 % im Jahresvergleich, aber der ausgewiesene Umsatz betrug nur 54,9 Mrd. SEK (Schweden Kronen). Das lag -1 % unter dem Vorjahr. Auf das 1. Halbjahr betrachtet ergab sich ein Umsatz von 104,7 Mrd. SEK (-1 %) nach 105,3 Mrd. SEK im Vorjahr. 

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Werbebanner ClaudemusEs war im Wesentlichen der chinesische Markt, der Ericsson in die Parade fuhr. Nach den Attacken der Administration Trump auf die chinesische Huawei und die Bevorzugung von europäischen Lieferanten wie Ericsson und Nokia (FI0009000681) war abzusehen, dass Peking Gegenmaßnahmen einleiten würde. Diese bestehen unter anderem darin, dass man im wachstumsstarken Heimatmarkt nun den Spiess umgedreht hat und die Europäer am ausgestreckten Arm verhungern lässt, während gleichzeitig Huawei zum Zuge kommt. Entsprechend sank der Umsatz in der Region Nordostasien. Nimmt man hier den chinesischen Markt heraus, stieg der Umsatz um 69 %. 

 

Ericsson B

 

Auch die Stärke der Schweden Krone machte Ericsson zu schaffen. So schrumpfte beispielsweise der Umsatz in Nordamerika um -2 %. Bereinigt man den Umsatz jedoch um Wechselkursveränderungen, dann lag das organische Umsatzwachstum bei 11 % im Jahresvergleich. Ähnlich auch die Problematik in der Region Europa / Lateinamerika. Hier stieg der Umsatz insgesamt um 7 %. Währungsbereinigt kletterte dagegen der Umsatz in Europa um 12 % und in Lateinamerika um 28 %. 

 

Schwacher Umsatz, starker Gewinn

 

Im Gegensatz zum Umsatz konnte Ericsson die Profitabilität stark steigern. Die Rohertragsmarge kletterte im Jahresvergleich von 37,6 % auf 43,4 %, was ausgezeichnet ist. Das Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) verbesserte sich von 3,9 Mrd. SEK auf 5,8 Mrd. SEK und die EBIT-Marge stieg von 6,9 % auf ordentliche 10,6 %. Nach Steuern blieb für die Aktionäre ein Gewinn von 3,9 Mrd. SEK übrig. Ein Plus von 51 % im Jahresvergleich. 

Der Streit zwischen Ericsson und Samsung (KR7005930003) wurde übrigens beigelegt. Das Unternehmen unterstrich im Quartalsbericht noch einmal, dass beide Unternehmen einen neuen Vertrag abgeschlossen haben, damit Samsung weiterhin die Patente von Ericsson nutzen darf. Samsung hatte sich Anfang des Jahres geweigert, den ausgelaufenen Vertrag zu verlängern und zog in zahlreichen Ländern vor Gericht. Ericsson tat es Samsung gleich und verklagte die Südkoreaner in zahlreichen Ländern einschliesslich den USA. Die Streitigkeit hatte eine gewisse Bedeutung für den Jahresabschluss, denn Samsungs Patentzahlungen waren in der Vergangenheit erheblich. Wie hoch die neuen Zahlungen ausfallen, ist nicht bekannt. Beide Unternehmen haben Stillschweigen vereinbart. Ich gehe aber davon aus, dass Samsung ein Preisabschlag eingeräumt wurde. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEin weiterer Vertragsabschluss ist für das Jahr bedeutend. Nach Beendigung des 2. Quartals schloss Ericsson mit Verizon (US92343V1044) einen mehrjährigen Vertrag über den Ausbau des Netzwerkes mit 5G-Komponenten. Der Vertrag hat einen Gesamtumfang von 8,3 Mrd. US-Dollar, was eine aussergewöhnliche Grösse für Ericsson ist. Beide Unternehmen haben vereinbart, dass die Leistungen innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren erbracht werden. 

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17.07.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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