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Ferrari, Mercedes, Honda- Die Auferstehung der roten Göttin?

Kann Ferrari dieses Jahr wieder um den Sieg kämpfen?

NTG24 - Ferrari, Mercedes, Honda- Die Auferstehung der roten Göttin?

 

Nachdem mein Kollege Tim Gerstenberg schon im ersten Teil der Reihe die Änderungen im Reglement und die von Mercedes Power-Units angetriebenen Teams thematisiert hat, folgt in diesem Artikel der Formel 1 Rennstall, der wohl jedem, der den Namen Michael Schumacher schon einmal gehört hat, ein Begriff sein sollte.

 

Ferrari

 

Der italienische Traditionsrennstall (ISIN: NL0011585146) hat am 10.03. als letztes Team den neuen Boliden für die kommende Rennsaison präsentiert. Der SF21 wurde diesmal ganz schlicht und ohne die fast schon traditionell spektakuläre Licht- und Audioshow enthüllt. Ferrari begründet dies damit, dass kein komplett neuer Bolide präsentiert wurde, sondern lediglich der letztjährige mit einigen Änderungen. Dennoch Ruhen auf dem SF21 die Hoffnungen einer ganzen Nation und der vielen Millionen Tifosi weltweit. Ferrari ist das erfolgreichste und älteste F1-Team und seit dem ersten Rennen der modernen Formel 1 dabei, doch die letzten Jahre liefen alles andere als erfolgreich. Der letzte WM-Titelgewinn ist bereits 14 Jahre her und die letzte Saison war zum Vergessen. Die Saison 2020 wurde als schlechteste Saison seit über 40 Jahren abgeschlossen und man konnte keinen einzigen Sieg einfahren, von den eigenen Ansprüchen war man meilenweit entfernt. Auch wenn die eigenen Ansprüche etwas heruntergeschraubt wurden, war man in der Saison 2017, 2018 und auch im 2.Teil der Saison 2019 konkurrenzfähig und konnte die schier übermächtigen Silberpfeile an einigen Strecken ärgern und auch besiegen. 2019 hatte Ferrari sogar die stärkste Power-Unit im Feld. Allerdings wurde dort wahrscheinlich illegalerweise nach geholfen und man munkelt, dass Ferrari den Sensor, der die Benzineinspritzmenge misst (max. 100 Kilogramm pro Stunde), manipuliert hatte. Daraufhin kam es zu einem unter Verschluss gehaltenen Abkommen mit der FIA und der Ferrari-Motor entwickelte sich zum schwächsten im gesamten Feld 2020.

Aus diesen Gründen ist es auch kein Wunder, dass Ferrari die 2 Token für Entwicklungen beide in das Heck des Wagens gesteckt hat. Das Heck ist deutlich schmaler geworden und auch unter der Verdeckung hat sich einiges verändert. Unter anderem wurde die Aufhängung und das Getriebe völlig neu entwickelt. Auch die Power-Unit ist völlig verändert und lief schon seit Mai des letzten Jahres auf den Prüfständen in Maranello Probe. Die Hoffnung, die mindestens 50 PS Defizit zu Mercedes (ISIN: DE0007100000) und den Hondamotoren (ISIN: JP3854600008) aufzuholen, liegen vor allem auf den innovativen Superfast-Zylinderkopf und der neuen Nockenwelle. Außerdem wurde eine kleinere Turbine verbaut. Diese soll eine bessere Rekuperation der Abgasenergie ermöglichen und somit das Hybridsystem effizienter gestalten. Ferrari Teamchef Mattia Binotto zeigt sich vor den Testtagen optimistisch: „ Ich denke, wir können beim Motor wieder konkurrenzfähig sein. Der neue Bolide ist kraftvoller und zugleich deutlich effizienter.“

Auch äußerlich hat sich am SF21 im Vergleich zum Vorgänger einiges geändert. Das Emblem von Sponsor Phillip Morris (Mission Winnow) ist jetzt im grellen Grün auf der Motorenabdeckung zu finden und erntet schnell Hohn und Spott in den sozialen Medien. Verglichen wurde der Bolide vor allem mit einer Chilischote. Am restlichen Auto lässt sich eine visuelle Annäherung zur Vergangenheit finden. Die Heckpartie ist in dem Burgunderrot gehalten, indem schon der erste Rennwagen, der Ferrari 125S lackiert war. Das Burgunderrot läuft in das bekannte Scuderia rosso über. Auch die Fahrernummern auf Heck und Seitenkästen scheinen wie beim 125S noch mit einem Pinsel aufgemalt zu sein. Insgesamt gehört die rote Göttin zweifelsfrei wieder zu den schönsten Boliden im Feld. Leider gibt es dafür keine Punkte zu verteilen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIn der Fahrerpaarung gab es im Vergleich zum Vorjahr eine Änderung. Sebastian Vettel musste für Carlos Sainz Platz machen, sodass Ferrari dieses Jahr mit Leclerc und Sainz mit dem jüngsten Duo seit 1968 an den Start gehen wird. Der ehemalige Weltmeister Vettel hatte schon im letzten Jahr den Nummer 1 Fahrer Status an den 23-jährigen Monegassen Charles Leclerc verloren. Leclerc der ohne Frage zu den talentiertesten Fahrern im Feld gehört, soll die Zukunft für Ferrari ebnen und dem Spanier Carlos Sainz werden konstantere Leistungen als Vettel zugetraut, sodass sie zusammen die zerbrochene Seele der Tifosi wieder heilen sollen.

Realistisch gesehen kann Ferrari, auch wenn der neue Motor die Vorschusslorbeeren bestätigen kann, dieses Jahr nicht um die Weltmeisterschaft mitfahren. Zu schlecht war auch die Aerodynamik 2020 und der Bolide galt teilweise als unfahrbar. Größtes Problem für Ferrari ist der begrenzte Spielraum in der Entwicklung. Deshalb ist davon auszugehen, dass Ferrari sich schon früh in der Saison auf die Entwicklung des neuen Fahrzeuges für die Saison 2022 fokussieren wird. Da die Fahrzeuge 2022 durch die Restriktionen und aufgrund des neuen Reglements völlig neu entwickelt werden müssen, kann man wohl frühestens in der nächsten Saison mit einem roten Fahrzeug an der Spitze rechnen.

 

20.03.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de

 

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