GameStop zwischen Kursexplosion und Ernüchterung

Einstieg in den NFT-Markt lässt Investoren jubeln

 

GameStop passt sich digitalen Trends an und gewinnt deutlich hinzu. Aussichten auf NFT-Markt lässt Investoren kurzzeitig jubeln.

Gerüchte um einen Einstieg von GameStop (US36467W1099) in den Markt der zuletzt viel thematisierten NFTs lässt die Aktie kurzzeitig nach oben ausbrechen. Das „Wall Street Journal“ berichtete zur Mitte der Woche mit dem Verweis auf Insiderinformationen von den Gerüchten rund um den Computerspielhändler. Den Gerüchten zufolge soll GameStop bis Ende des Jahres einen Handelsplatz für die digitalen Objekte und Kunstwerke aus der Computerspielwelt implementieren.

NFTs sind Non-Fungible-Tokens, also digitale Objekte mit Echtheitszertifikat, die nicht kopiert und ausgetauscht werden können. Mit den Zertifikaten werden anschließend Eigentumsrechte in der digitalen Welt abgebildet. NFTs werden gerade aufgrund des Einstiegs vieler Firmen in das Metaversum zuletzt auch medial von Einzelpersonen ordentlich gelobt und weiterempfohlen.

Die NFTs basieren dabei auf der Blockchain-Technologie. Durch die globale Vernetzung der Technologie sind die Objekte geschützt und nicht kopierbar. Dennoch kann jede Privatperson eigene Objekte erstellen und diese mit den jeweiligen Eigentumszertifikaten ausstatten.

NFTs können über digitale Marktplätze gehandelt, getauscht und auch gesammelt werden. Die am häufigsten für NFts verwendete Blockchain-Technologie ist Etherum. Zuletzt wurde auch hörbare Kritik an NFTs geäußert. Zu einem werden NFTs immer wieder mit Geldwäscheaffären in Verbindung gebracht, da die Objekte keinen realen Wert besitzen und dennoch teilweise für Millionensummen den Besitzer wechseln. Ein anderer Kritikpunkt ist der hohe CO2-Ausstoß. So hat der deutsche Konzeptkünstler Max Haarich im Rahmen eines Experiments einzelne digitale Pixel zu einem Preis zwischen 1000-1200 € verkauft. Durch die Transaktionen kam es zu einem kumulierten CO2-Ausstoß von 125 kg.

Die GameStop-Aktie korrigierte in diesem Jahr deutlich von dem Rekordhoch, das durch den Hype im Rahmen der Reddit-Gemeinschaft ausgelöst wurde. Dabei wurde der Kurs von organisierten Kleinstanlegern bis auf über 500 US-Dollar getrieben. Fundamentale Gründe dafür gab es natürlich keine. In Wahrheit läuft es bei GameStop schon seit Jahren operativ nicht mehr rund. Gerade durch die Pandemie wurden die zahlreichen Schwächen offensichtlich. GameStop hat den digitalen Wandel einfach verschlafen. Kaum jemand kauft noch Computerspiele und Konsolen im Einzelhandel. Zudem kann die Konkurrenz, die nur digitale Marktplätze anbietet, die Kosten deutlich reduzieren und wuchs während der Corona-Pandemie sogar deutlich. Von dem Trend konnte GameStop allerdings kaum profitieren.

Ende Januar notierte die Aktie nach der Short-Squeeze-Attacke der Anleger auf einem Rekordhoch bei knapp über 500 US-Dollar. Von diesen Höhen korrigierte die Aktie wieder schnell und auch deutlich. Nach den Meldungen des „Wall Street Journals“ gewann die Aktie binnen weniger Stunden 30 % hinzu. Die Freude auf den Einstieg in den digitalen Trend währte allerdings nur kurz, denn der Titel verlor am Freitag wieder 18,34 % und ging bei 123,10 € aus dem Handel.

 

 

08.01.2022 - Felix Eisenhauer

 

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