Gazprom gerät erneut in einen besorgniserregenden Abwärtsstrudel
Kommt es zum völligen Crash?
Gazprom konnte sich nicht lange über eine Erholung freuen. Im gestrigen Handel geriet das Papier wieder ordentlich unter Druck. An den hiesigen Märkten ging es um 10,7 Prozent in die Tiefe, an den US-Börsen verlor der Titel gar um 12,6 Prozent an Wert. Was der Grund dafür ist, dürften sich die meisten Anleger denken.
Mal wieder machten sich Sorgen breit, dass es in der Ukraine schon sehr bald zu einem Kriegsausbruch kommen könnte. Dafür spricht nicht nur die Rhetorik von Russlands Präsidenten Wladimir Putin, sondern auch das gewaltige Truppenaufgebot, das schon seit Wochen in direkter Nähe zur Grenze stationiert ist und nur auf den Einmarschbefehl zu warten scheint.
Die USA warnten gestern auch noch einmal erneut davor, dass es jeden Moment soweit sein könnte. Konkret war die Rede davon, dass Russland eine Invasion innerhalb von 48 Stunden starten könnte. Auch wenn das Weiße Haus mit der letzten Prognose nicht ganz richtig lag, so sind derartige Informationen in jedem Fall ernstzunehmen, denn aus lauter Spaß an der Freude wird man über so etwas kaum reden.
Zuletzt konnte Gazprom (US3682872078) sich vor allem an der Heimatbörse wieder sichtlich erholen. Unterstützung gab es aus dieser Richtung aber nicht aufgrund eines Feiertags, den Putin nutzte, um mal wieder vermeintlich historische Reden zu halten. Eben dieses Sentiment ist es wohl auch, welches bei sämtlichen westlichen Sicherheitsexperten derzeit die Alarmglocken schrillen lässt.
Es könnte hässlich werden
Festzuhalten bleibt, dass Russland bisher keinerlei Anstalten macht, um seinerseits für eine Entschärfung der Lage zu sorgen. Sollte es zu weiteren Eskalationen kommen, wird der Westen mit Sicherheit mit neuen Sanktionen reagieren und die werden letzlich auch Gazprom immer schwerer treffen. Dass die milliardenschwere Gas-Pipeline Nord Stream 2 bis auf Weiteres nicht in Betrieb gehen wird, war bereits ein schwerer Schlag. Es könnte aber nur der Anfang gewesen sein. Anleger bleiben hier weiter auf Abstand, die Risiken sind schlicht nicht mehr zu überblicken.
24.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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