
Donald Trumps Einfuhrzölle hinterlassen bei heimischen Unternehmen wie General Motors tiefe Spuren
Haben die USA General Motors und sich selbst ins Bein geschossen?
Nur mit kurzen Unterbrechungen spricht US-Präsident Donald Trump seit seiner Amtseinführung im Januar nahezu pausenlos über Zölle gegen Freund und Feind. Das Kalkül hinter dieser Politik lautet, den eigenen Markt für Importe uninteressant zu machen und damit eigene Unternehmen zu stärken. Das kann aber auch nach hinten losgehen, wie das Beispiel General Motors zeigt.
Dort zeigten die Ergebnisse für das vergangene Quartal zwar einen um sieben Prozent höheren Absatz auf dem US-Markt. Doch der Gewinn brach um 32 Prozent auf nur noch etwa drei Milliarden US-Dollar ein. US-Zölle werden dafür als ein wesentlicher Grund aufgeführt. Im zweiten Quartal führten solche zu einer Belastung von 1,1 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr könnten sich laut Prognose Kosten von bis zu fünf Milliarden Dollar ergeben.
General Motors (US37045V1008) ist zwar ein US-Unternehmen, welches sich allerdings längst nicht mehr nur auf die Produktion im eigenen Land verlässt. Importiert werden Fahrzeuge unter anderem aus Südkorea, Kanada und Mexiko. Das ist derzeit ein teurer Spaß und über Nacht lässt sich an der Situation nur wenig ändern. Zwar investiert General Motors rund vier Milliarden Dollar in die US-Standorte. Die tatsächlichen Effekte können aber leicht einige Jahre auf sich warten lassen.
Sparzwang bei General Motors
Dementsprechend wird General Motors mit der aktuellen Ausgangslage erst einmal zurechtkommen müssen, und das soll vor allem mit Sparmaßnahmen gelingen. Um wenigstens 30 Prozent sollen Gegenmaßnahmen die Auswirkungen der US-Zölle abfedern. Experten halten dies nur für möglich, wenn Investitionen zurückgefahren werden und damit die langfristigen Wachstumsaussichten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Tatsächlich ist General Motors schon seit Langem sehr vorsichtig bei den eigenen Prognosen geworden. Bereits vor den Zahlen wurde die Vorhersage für das laufende Jahr deutlich abgesenkt. Statt 14,9 Milliarden Dollar wie im Vorjahr werden beim Gewinn nur noch 12,5 Milliarden Dollar angepeilt. Das steht allerdings unter der Voraussetzung, dass die Zollpolitik von Donald Trump nicht noch ausgeweitet wird, worauf nur wenig Verlass ist.
Der Autobauer steht damit vor dem Problem, dass die Absatzzahlen auf dem Heimatmarkt zwar respektabel ausfallen, sich dies aber bei den Gewinnen so überhaupt nicht bemerkbar macht. Auf Preiserhöhungen soll dennoch verzichtet werden, um der Konkurrenz nicht kampflos das Feld zu überlassen. Das ist aus Anlegersicht nicht die beste Entwicklung, doch einen optimalen Umgang mit der misslichen Ausgangslage gibt es wahrscheinlich ohnehin nicht. Die eigene Regierung erweist sich bei General Motors als Klotz am Bein.
Die Bullen verabschieden sich
Trumps Anhänger vertrauen auf das Versprechen, dass sich nach einer gewissen Schwächephase Besserung einstellen wird und US-Unternehmen dann letztlich gestärkt auftreten werden. Unter den Anteilseigner von General Motors hält sich das Vertrauen in solche Entwicklungen allerdings schwer in Grenzen. Auf die mauen Zahlen und die müde Prognose reagierte die Aktie gestern mit Abschlägen von 8,1 Prozent. Der Kurs setzte bis auf 48,89 Dollar zurück und die im April gestartete Erholung erhält damit einen herben Dämpfer.
Trumps Zölle treffen vor allem die Mittelklasse und sie treiben potenziell die Inflation an, was für noch weniger Geld im Portemonnaie der US-Verbraucher führt. Viele dürften da zweimal über die Anschaffung eines Neuwagens nachdenken. Kompensiert wird dies bisher durch Panikkäufe, da die Verbraucher spürbare Effekte der Zölle bei den Verkaufspreisen fürchten. Es ist aber natürlich absehbar, dass dies nicht bis in alle Ewigkeit anhalten wird. Selbst im besten Fall wird der Autohersteller die Folgen der US-Zölle nicht vollständig egalisieren können. Es bleibt bei trüben Aussichten und überzeugende Gründe für einen spontanen Einstieg gibt es trotz günstger Kurse nicht.
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23.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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